FMW-Redaktion
Was passiert, wenn die EZB ihre Anleihekäufe nach und nach verringert wie vorgesehen? Oder wenn sie sogar ruckartig aussteigt? Oder sogar vorzeitig? Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat diese drei Szenarien durchgerechnet und die Ergebnisse grafisch dargestellt mit Auswirkungen für Inflation und Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone. Zitat DIW:
Der Bestand in den Händen der EZB ist inzwischen auf knapp zwei Billionen Euro angewachsen. Die Notenbank wird im Januar das monatliche Ankaufvolumen von 60 auf 30 Milliarden Euro reduzieren. „Nach und nach wird die EZB nicht nur den Ankauf noch weiter zurückfahren, sondern auch den Bestand abbauen müssen“, sagt Studienautor Marius Clemens. „Das kann sie tun, indem sie das Geld aus auslaufenden Anleihen nicht reinvestiert oder sogar die Anleihen vor Fälligkeit verkauft.“
Eindeutiger Befund der Simulationen
Um die Effekte aller drei Möglichkeiten zu berechnen, haben die Studienautoren ein dynamisch-stochastisches allgemeines Gleichgewichtsmodell speziell für den Euroraum entwickelt, das die Erwartungsbildung über die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik berücksichtigt. „Damit können wir simulieren, wie sich Änderungen im Ankaufprogramm der EZB auf die Wirtschaft im Euroraum auswirken“, erläutert Stefan Gebauer. Ausgegangen sind die DIW-Ökonomen dabei von einem Basisszenario, das der derzeitigen Situation ähnelt: Die EZB reduziert das Ankaufprogramm im Januar 2018 auf monatlich 30 Milliarden Euro und hält an der Niedrigzinspolitik fest.
Der Befund der Simulationen ist eindeutig: Alle drei simulierten Änderungen würden das Wirtschaftswachstum und die Inflation bremsen. Wenn die EZB ihr monatliches Ankaufvolumen 2019 noch mal von 30 auf 20 Milliarden Euro reduzierte, wäre der negative Effekt auf BIP-Wachstum und Inflation im ersten Jahr mit 0,01 Prozentpunkten im Vergleich zum Basisszenario allerdings kaum spürbar.
Bei einem frühen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm wäre die Inflation mit 0,3% betroffen, wenn man denn den Analysen des DIW glaubt. Der Effekt könnte aber auch überschätzt werden. In den folgenden Grafiken hat die DIW das Thema optisch gut veranschaulicht.
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…ein dynamisch-stochastisches allgemeines Gleichgewichtsmodell …, das die Erwartungsbildung über die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik berücksichtigt. Damit können wir simulieren…
Simulieren, Erwartungsbildung, zukünftig, Modell, und das alles noch dynamisch… WOW!!!!
http://www.zeit.de/2016/47/oekonomie-geldpolitik-gleichgewicht
Aufgrund welcher empirischer Daten wurde wohl dieses statistische Konstrukt erstellt?
Würde die EZB/EU einmal eine Geldpolitik austüfteln, bei der das Geld bei den leistungsfähigen und flexiblen kleinen und mittleren Unternehmen sowie den Arbeitnehmern und am Ende somit direkt bei den Verbrauchern ankommt, könnte man sich hohe EUR-Scheine-Druckkosten ersparen und würde signifikante Ergebnisse erzielen.
Solange marode Politiker/Staaten, Großkonzerne, Großkotzerte und andere Superreiche zeitlich scheinbar unbegrenzt kostenlos Geld erhalten oder damit sogar ohne eigene Leistung Gewinne erzielen, bleiben die Auswirkungen natürlich bestenfalls marginal und statistische Untersuchungen wie diese ein weiterer sinnloser Kostenfaktor. Bezahlen müssen diese glorreiche Untersuchung sicherlich wieder all die unfreiwilligen Pflichtteilnehmer an irgendwelchen Kammern aus Industrie und Handwerk, die eigentlich kein Geld dafür haben.
Unsere Welt, unser Denken, unser Handeln ist nicht so kompliziert, wie viele meinen. Es geht lediglich um Geld und Macht, Herrschen und Geldgier, um Geld und Seilschaften, Geld und Freinderlwirtschaft, Geld und Sport, Geld und coole Autos, Geld und scharfe Bräute/Bräutigamme und dämliche Religionen, die Geld benötigen, um sich selbst ad absurdum zu führen.
Prinzipiell also eher um Geld, als um …ein dynamisch-stochastisches allgemeines Gleichgewichtsmodell …, das die Erwartungsbildung über die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik berücksichtigt. Damit können wir simulieren…