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EZB hat beschlossen: Ab November 2018 Banküberweisungen in Echtzeit!

Man befriedige jetzt den Bedarf, der europaweit bestehe in Sachen "Banküberweisungen in Echtzeit" (Instant Payments). Die EZB hat heute beschlossen, dass ab November 2018 für alle...

FMW-Redaktion

Ist das die große Revolution bei Banküberweisungen? Hatte die EZB einfach nur die Schnauze voll von Paypal und Co, von all den Nicht-Banken, die der Bankenindustrie ihr Geschäft streitig machen? Erst letzte Woche hatte Bundesbank-Chef Jens Weidmann die sensationelle Idee ins Spiel gebracht Zentralbanken wie die EZB könnten die Banken einfach umgehen, indem sie den Bankkunden anbieten sie könnten direkt bei der Zentralbank mit einer Zentralbank-Onlinewährung ihre Geldgeschäfte tätigen. Das mag noch Zukunftsmusik sein.

Heute aber geht die EZB einen Schritt in Richtung „weiterer Integration innerhalb der Eurozone“, wie man es selbst sagt. Man befriedige jetzt den Bedarf, der europaweit bestehe in Sachen „Banküberweisungen in Echtzeit“ (Instant Payments). Die EZB hat heute beschlossen, dass ab November 2018 für alle Firmen- und Privatkunden in der Eurozone Echtzeitüberweisungen über Bankkonten möglich sein werden. Wenn man also eine normale Banküberweisung macht, ob nun im Inland oder im europäischen Ausland, sollte das Geld ein paar Sekunden später beim Empfänger sichtbar sein!

Wie soll das funktionieren? Die EZB schreibt dazu, dass man dafür sein bisher vorhandenes Abwicklungssystem TARGET nutzen werde. Diese neuen Echtzeitüberweisungen sollen sozusagen auf das bestehende System aufgesetzt werden. Heißen wird es „TARGET instant payment settlement“ oder kurz „TIPS“. Schon wieder eine neue Abkürzung… Scherz.

Wie gesagt, in Echtzeit sollen dann ganz normale Bankkunden innerhalb der Eurozone Geld überweisen können, und das laut EZB an 365 Tagen im Jahr! Laut EZB werde dieser neue Service in „enger Kooperation“ mit der Bankenindustrie entwickelt, und soll ab November 2018 verfügbar sein. Die EZB schreibt, dass sie den Banken diesen Service für 0,2 Cents (also 0,002 Euro) pro Transaktion anbieten werde für die ersten beiden Jahre.

Hierbei geht es nicht um Lastschriften, sondern um Überweisungen! Wenn man also an einen normalen deutschen Bankkunden denkt, der die meisten Zahlungen per Lastschrift tätigt, und vielleicht nur 20 Überweisungen pro Jahr tätigt – der kommt dann auf Kosten von insgesamt 4 Cents pro Jahr. Ob die Banken ihren Kunden diesen Service mit einem Preisaufschlag zu den EZB-Konditionen anbieten werden? Aber sicher doch, oder? Es dürfte in der Realität für viele Verbraucher und auch gerade Unternehmen eine enorme Erleichterung sein, dass Wartezeiten bei Überweisungen entfallen.

„Wann hat der denn überwiesen? Vor 3 Tagen? Wo bleibt denn das Geld?“ Solche Fragen sollten dann, so Gott (die EZB) will, der Vergangenheit angehören. Wenn dann noch die Idee von Jens Weidmann eines Tages umgesetzt wird, dass die Kunden ihre Banken quasi übergehen und direkt ihr Geld bei der EZB halten können, was wäre dann wohl erst los…


Das Logo der EZB. Grafik gemeinfrei.



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10 Kommentare

  1. Ja Gott sei dank denken sich auch die Verbrechebanden ;) nix mehr Recall Versuch. Konto geknackt = Realtime Konto leer ;)

    1. Das stimmt. Und für mich auf deutsch: in den Fällen, wo die räuberische Abbuchung vom Kontoinhaber früh genug bemerkt wird, lässt sich die Gutschrift auf dem Empfängerkonto des Betrügers heutzutage noch verhindern.

    2. Wenn das Konto geknackt wird also die Bank gehackt, bekommen Sie ihr Geld doch sowieso von der Bank erstattet.

    3. Oben steht doch klipp und klar: >b>Hierbei geht es nicht um Lastschriften, sondern um Überweisungen!

  2. Hat ja auch niemand gesagt es würde um lastschriften gehen ;)
    Die Bank zahlt dafür, interessante Einstellung. So lässt es sich einfach durchs Leben gehen vermute ich ;)

  3. Wenn die Bankkonto geknact durch Sicherheitslücke oder sowas die Bank ist verpflichtet den Schaden zu übernehmen. Außerdem bei alle Online-Banking ist es pflicht 2-Faktor-Authentifizierung zu nutzen. Das heißt wenn man die Online-Banking Zugangsdaten irgendwie bekommt ist es nicht schlimm damit kann der Verbrecher nur die Umsätze gucken keine Überweisungen tätigen. Wenn man selbst bestätigungscode oder sowas weitergibt selber schuld und dafür kann man ja auch nix machen.

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