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"Brauchen nachhaltig hohe Zinsen" EZB-Lagarde: „Jetzt ist ein kritischer Moment“

EZB-Chefin Christine Lagarde sieht beim Thema Inflation und Zinsen jetzt einen kritischen Moment gekommen. Hier ihre aktuellen Aussagen.

Was tun? Soll die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter anheben und dann noch längere Zeit oben halten, um die Inflation nachhaltig zu bekämpfen? Oder kann sie jetzt schon an Zinssenkungen denken, weil die Inflation in der Eurozone bereits zurückgeht? In der Grafik sehen wir die Entwicklung. Die Inflation (orange) kommt von über 10 % auf zuletzt 7,0 % zurück, und es gibt Anzeichen, dass die Steigerungsrate der Verbraucherpreise weiter fallen könnte. Gleichzeitig hat die EZB seit Juli 2022 den Leitzins von 0 % auf 3,75 % angehoben (hier die Zinsdaten im Detail). EZB-Chefin Christine Lagarde hat sich aktuell geäußert.

Entwicklung von Inflation und Leitzins in der Eurozone

Laut EZB-Chefin Christine Lagarde ist jetzt ein kritischer Moment gekommen

Die Europäische Zentralbank befindet sich laut Präsidentin Christine Lagarde an einem entscheidenden Punkt, da sie den Kampf gegen die Inflation fortsetzen muss, während gleichzeitig das Wachstum der Verbraucherpreise Anzeichen einer Verlangsamung zeigt. “Jetzt ist ein kritischer Moment, denn die Inflation beginnt zu sinken”, sagte sie laut Bloomberg in einem heute ausgestrahlten Interview mit dem spanischen Staatssender TVE. “Wir beginnen, die Effizienz der Maßnahmen zu sehen, aber wir brauchen immer noch hohe und nachhaltig hohe Zinssätze.”

Nachdem die EZB das Tempo der Zinserhöhungen in diesem Monat auf 25 Basispunkte verlangsamt hatte, erklärte sie, dass eine weitere Straffung erforderlich sei, um die Inflation mittelfristig wieder auf ihr Ziel von 2% zu bringen. “Es ist eine Zeit, in der wir uns wirklich anschnallen und auf das Ziel schauen müssen, das wir haben, und es erreichen müssen”, so Christine Lagarde. “Wir werden alle Maßnahmen ergreifen, um die Inflation wieder auf 2% zu bringen. Wir werden es tun, keine Frage.”

Die Geldmärkte gehen von einer 90%igen Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um einen Viertelpunkt im Juni aus, und preisen eine Erhöhung in diesem Umfang im Juli voll ein, bevor der Einlagensatz bei knapp unter 3,70% seinen Höhepunkt erreicht. “Wir stehen vor heikleren Entscheidungen, aber wir werden mutig sein und die Entscheidungen treffen, die notwendig sind, um die Inflation wieder auf 2% zu bringen”, so Christine Lagarde. Weiter sagte sie: “Je näher man dem Ende der Reise kommt, und wir sind noch nicht am Ziel, aber je näher man kommt, desto subtiler wird es und desto schwieriger wird es, das richtige Timing, das richtige Tempo und das richtige Niveau zu kalibrieren und einen Konsens zu erreichen.”

FMW/Bloomberg/Chart TradingView

EZB-Chefin Christine Lagarde
EZB-Chefin Christine Lagarde. Photographer: Alex Kraus/Bloomberg


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6 Kommentare

  1. Den kritischen Moment wird Frau Lagarde bald selber haben…🤣

  2. Die EZB soll die Zinsen sofort wieder senken wie gehabt, und die Kreditvergabe wieder soachen wie vor fünf Jahren. Wenn Sie das micht machen, ist es besser den Euroraum für Österreich zu verlassen.

  3. Hätte sie gesagt: Wir benötigen zur Sicherstellung der Finanzierungsfähigkeit der Staaten und der Rentenkassen in der EU nachhaltig hohe Zinsen bis zu 2% unterhalb der Inflation, hätte ich es geglaubt. Vielleicht wollte es sagen, wurde aber in der Vorbereitung gestoppt.

  4. Die ehrliche Antwort hätte lauten müssen: Wir senken bald die Zinsen wieder auf 0, denn sonst sind unsere gierigen südeuropäischen Staaten nicht vor der Pleite zu retten.

  5. Wenn man das so liest und weiß was Frau L. die Monate davor von sich gegeben hat, man bedenkt welchen geistigen Hintergrund sie hat und wie es mit ihrem Führungszeugnis ausschaut…

    Ich glaube keine Wort.

  6. Was die EZB in den letzten 10 verschlafen hat, wird jetzt langsam mit der Erhöhung der Leitzinsen in 1 Jahr richtig schmerzhaft für viele Kreditnehmer und Banken, da die zeitliche Relativität 1:10 einfach sehr steil ist.

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