FMW-Redaktion
Soeben wurde das EZB-Sitzungsprotokoll vom Treffen am 13. und 14. Dezember veröffentlicht. Bitte aktualisieren Sie diesen Artikel fortlaufend, da wir wichtige Fakten aus dem Protokoll nach und nach umgehend hier in Kurzform veröffentlichen.
Die EZB nimmt die Abflachung der US-Renditekurve zur Kenntnis. Zitat:
Since the Governing Council’s monetary policy meeting on 25-26 October 2017, a significant flattening of the US Treasury yield curve had been observed, while the German government bond yield curve had flattened to a much lesser extent. In the United States the yield curve was at its flattest in almost a decade, with the ten-year Treasury bond yielding less than 60 basis points above the two-year Treasury bond, whereas at the start of 2017 the spread between the yields of the two bond maturities had been 125 basis points. The spread between German government bond yields for the ten and two-year maturities had hovered around 100 basis points.
Die EZB schaut auf die Futures-Daten der CFTC, und glaubt an einen Markt, der einen weiter steigenden Euro annimmt. Trotz Schwäche des Euro beim letzten Meeting im Oktober bleibe er doch stabil.
Die weltweite Inflation sei im Oktober etwas gefallen. Im OECD-Raum sei sie auf 2,2% gefallen im Oktober von 2,3% im September. Diese gehe zurück auf schwächere Steigerungen bei Energiepreisen
Robuster wirtschaftlicher Aufschwung in der Eurozone. Gute Finanzierungskonditionen unterstützen Nachfrage weiterhin, und die Wachstumstreiber seien inzwischen selbst-unterstützend. Breit angelegter Aufschwung in allen Ländern der Eurozone.
Die Aussichten für das BIP-Wachstum seien zuletzt substanziell erhöht worden.
Inflation in der Eurozone bei 1,5% im November. Geringer Anstieg liegt an Energiepreisen, dem gegenüber leicht rückläufige Lebensmittelpreis stehen (wirklich???). Die Kernrate liege nur bei 0,9%. Der Rückgang bei der Inflation von Dienstleistungspreisen sei überraschend. Inflation bleibe schwach.
EZB-Prognose sieht Inflation in 2018 bei 1,4%, 1,5% in 2019 und 1,7% in 2020 (dann bleiben die Zinsen also noch jahrelang bei 0%?).
Profitabilität bei Banken in der Eurozone habe zwar zugenommen im 1. Halbjahr 2017, bleibe aber schwach. Die Reparatur von kaputten Bankbilanzen gehe weiter. Finanzierungskosten blieben stabil auf historischem Tief.
Der Ausblick auf die eigene Geldpolitik könnte Anfang 2018 überdacht werden (Euro bullisches Zeichen, Euro zieht auch gerade an um 60 Pips gegen USD).
Die Eurozone zeigt weiter robustes und selbst bestärkendes BIP-Wachstum, sehr positiver Ausblick! Arbeitsmarkt legt auch weiter zu.
Jüngste Daten zeigen Aufwärtsdynamik bei Löhnen.
Vielleicht der wichtigste Satz im Protokoll: Man erwarte steigende Löhne und Preise. Zitat:
Confidence was widely expressed that, ultimately, the further absorption of slack should lead to upward wage and price pressures.
Vertrauen in das Erreichen des Inflationsziels von 2% oder nahe 2% gestiegen. Zitat:
It was widely emphasised that confidence in the convergence of inflation towards the Governing Council’s aim had clearly strengthened since the previous meeting, as economic growth indicators had continued to be better than expected and the new Eurosystem staff projections embodied a material improvement in the growth outlook. Comfort was also drawn from the inflation path reflected in the projections, with inflation approaching levels in line with the Governing Council’s aim towards the end of the projection horizon.
Das Kaufprogramm für Unternehmensanleihen funktioniere gut, weil es die Finanzierungskonditionen verbessere. Störungen am Anleihemarkt gäbe es fast gar nicht.
Ende
Das Logo der EZB. Grafik gemeinfrei.
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2018: Der Ausblick auf die eigene Geldpolitik könnte … überdacht werden…
Sehr verbindlich, wie immer kaum Konjunktive und Eventualitäten ;)
2019: Der Ausblick auf die eigene Geldpolitik wird überdacht
2020: Die eigene Geldpolitik wird überdacht
2021: Nach gründlichem Überdenken bleibt die eigene Geldpolitik, wie sie ist