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EZB verkündet neue Strategie – Toleranz einer höheren Inflation!

Geldschwemme bringt Inflation

Die EZB hat vor wenigen Minuten ihre neue geldpolitische Strategie verkündet. Demnach sei man der Ansicht, dass Preisstabilität am besten gewährleistet ist, wenn mittelfristig „ein Inflationsziel von 2 Prozent angestrebt“ wird. Die letzten Jahre lautete das Ziel stets „Unter, aber nahe bei 2 Prozent“.

EZB mit Toleranz für Inflation über 2 Prozent

Dieses neue Ziel sei „symmetrisch“, so sagt es der aktuelle Text der EZB. Negative und positive Abweichungen der Inflation vom Ziel seien gleichermaßen unerwünscht. Wenn sich die Wirtschaft in der Nähe der unteren Grenze der nominalen Zinssätze bewegt, bedürfe es besonders energischer oder anhaltender geldpolitischer Maßnahmen, um zu verhindern, dass sich negative Abweichungen vom Inflationsziel verfestigen. Dies könne auch eine vorübergehende Phase implizieren, „in der die Inflation moderat über dem Zielwert liegt“. So also umschreibt die EZB charmant, dass man eine Inflation tolerieren wird, die auch über 2 Prozent liegen kann. Da erkennt man eine wunderbare Parallele zur Federal Reserve!

Man bekräftigt außerdem, dass die Zinssätze der EZB das wichtigste geldpolitische Instrument bleiben. Andere Instrumente wie Forward Guidance, Ankäufe von Vermögenswerten und längerfristige Refinanzierungsgeschäfte, die in den letzten zehn Jahren dazu beigetragen haben, die durch die Untergrenze der nominalen Zinssätze verursachten Beschränkungen abzumildern, würden weiterhin ein fester Bestandteil des Instrumentariums der EZB sein und bei Bedarf eingesetzt werden.

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Sie freue sich mitteilen zu können, dass der EZB-Rat die neue geldpolitische Strategie der EZB genehmigt hat, so wird Christine Lagarde in der Veröffentlichung zitiert. Die Überprüfung der eigenen Geldpolitik habe es der EZB ermöglicht ihr eigenes Denken zu hinterfragen, sich mit zahlreichen Interessengruppen auszutauschen, zu reflektieren, zu diskutieren und zu einer gemeinsamen Basis für die Anpassung der Strategie zu gelangen – wobei man das Hauptmandat der EZB, die Preisstabilität, als gegeben ansehe. Die neue Strategie sei ein starkes Fundament, das die EZB bei der Durchführung der Geldpolitik in den kommenden Jahren leiten werde.

Wohneigentum wird Thema bei der Berechnung der Inflation

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sei nach wie vor das geeignete Maß für die Beurteilung der Preisstabilität, so die EZB in ihrer Veröffentlichung. Man erkenne jedoch an, dass die Einbeziehung der Kosten für selbst genutztes Wohneigentum in den HVPI die für die Haushalte relevante Inflation besser darstellen würde, und dass die Einbeziehung von selbst genutztem Wohneigentum in den HVPI ein mehrjähriges Projekt sei. In der Zwischenzeit werde der EZB-Rat daher bei seinen geldpolitischen Beurteilungen Inflationsmaße berücksichtigen, die erste Schätzungen der Kosten für selbst genutztes Wohneigentum enthalten, um seinen Satz an breiteren Inflationsmaßen zu ergänzen.



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1 Kommentar

  1. hahahaha ! Ganz üble Nummer !!!
    Wenn das so gemacht wird wie bei „Teilen aus dem Warenkorb“ ….
    … also das Smartphone kostet jetzt 100 Euro mehr aber man hat ja auch einen großen Mehrwert durch die gestiegenen Funktionsumfänge und der allgem. Leistung ==> Ergo es wird als Inflationssenkend angerechnet ! … kein Witz !
    Jetzt kann sich jeder vorstellen wir die eigenen 4 Wände die Nominalpreislich immer mehr wert sind (und mehr abbezahlt sind) angerechnet werden.
    Also, demnach erwarte ich zukünftig ein deutlich sinkende (bestenfalls) gleichbleibende Inflation.

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