Devisen

EZB – von Allmacht zu Ohnmacht

Es kracht gewaltig im Gebälk der Notenbanken – vor allem bei der EZB! Mario Draghi hat sich über die Bedenken von Frankreich, Deutschland, Niederlande, Österreich und Slowenien in Sachen Wiederaufnahme des QE hinweg gesetzt und damit jene Länder ignoriert, die 60% der Wirtschaftsleistung der Eurozone erbringen.

Dann am letzten Freitag der offene Brief ehemaliger EZB-Notenbanker mit ihrer scharfen Kritik an der von Draghi durchgesetzten Maßnahmen – der Vorwurf: das QE der EZB sei faktisch eine Defizit-Finanzierung der Südländer der Eurozone:

„Der Verdacht, dass hinter dieser Maßnahme die Absicht stecken könnte, hoch verschuldete Staaten vor einem Zinsanstieg zu schützen, wird immer fundierter“, so die einstigen Vertreter der EZB in seltener Unverblümtheit.

Nach all den Jahren der ultralaxen Geldpolitik zeigt sich nun, dass eben diese Geldpolitik der Notenbanken durch den Anstieg der Vermögenspreise nicht nur zur verschräften Ungleichheit der Vermögen beigetragen hat (die Ex-EZB-Notenbanker: „Umverteilungseffekte zugunsten der Eigentümer von Immobilien, die zu gravierenden sozialen Spannungen führen können“), sondern auch das wichtige Ziel der EZB massiv verfehlt hat, die Inflationserwartungen nach oben zu bringen:

Was kann die europäische Notenbank nun noch tun, nachdem das Arsenal ausgeschöpft ist? Mario Draghi hat an die Staaten appelliert, fiskalischen Stimulus zu betreiben. Mit anderen Worten: die EZB „hat fertig“.

Was passiert nun unter Lagarde? Zu erwarten sind ab November Markt-Turbulenzen, wie sie regelmäßig bei Wechseln von Notenbank-Chefs auftreten – so zuletzt in den USA, nachdem Jerome Powell den Chef-Posten der Fed von Janet Yellen übernommen hatte. Diese Turbulenzen dürften auch noch dadurch verstärkt werden, dass Lagarde keine „gelernte“ Notenbankerin ist und dadurch das Risiko hoch ist von Kommunikationsfehlern.

„Von Allmacht zu Ohnmacht“, so formuliert Thomas Bachheimer mit Blick auf die EZB – und zeigt auf, was bald auf uns zukommen könnte in Sachen Geldpolitik. Dabei wirft Bachheimer auch einen Blick auf den Dollar und das Gold – und hält eine erneute Gold-Bindung des Dollars in der zweiten Amtszeit von Donald Trump für möglich:

 

Die EZB ist mit ihrem Latein am Ende



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Goldbindung des Dollars möglich? Wie soll das gehen? Wir will der Schuldenkönig USA das halten?

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage