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Trump-Zollpolitik könnte laut EZB Finanzmärkte erschüttern

Der Finanzstabilitätsbericht der EZB zeigt auf, dass Trumps Zollpolitik, die Finanzmärkte erschüttern könnte. Hier dazu einige Aussagen.

EZB-Zentrale in Frankfurt
EZB-Zentrale in Frankfurt. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Die Handelsagenda von Donald Trump hat nach Einschätzung der EZB Anlegerbedenken gegenüber US-Wertpapieren geschürt, die in ihrem Ausmaß zu neuen Erschütterungen im globalen Finanzsystem führen könnten. Nach den Zollankündigungen im April habe es “atypische Verschiebungen” gegeben, weg von traditionellen sicheren Häfen wie dem Dollar und US-Staatsanleihen, konstatiert die EZB in ihrem heute vorgelegten halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht. Diese erhöhten die Gefahr “weiterreichender Verschiebungen der globalen Kapitalströme”.

Dazu berichtet Bloomberg News: Damit drohten “weitreichende Folgen für das globale Finanzsystem”, hieß es weiter im Bericht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte am vergangenen Wochenende, die jüngsten Kursgewinne des Euro seien “kontraintuitiv”, angesichts des schwindenden Vertrauens in die USA, aber dennoch gerechtfertigt. Bundesbankpräsident Joachim Nagel betonte, das Finanzsystem brauche einen gesunden Markt für US-Staatsanleihen – und diesbezügliche Zweifel seien “keine guten Nachrichten”.

“Die Unvorhersehbarkeit einer Vielzahl von politischen Maßnahmen der USA scheint dazu geführt zu haben, dass Anleger für US-Vermögenswerte höhere Risikoprämien verlangen”, so die EZB. “Zugleich könnte dies auch das Vertrauen in den Dollar als globale Reservewährung erschüttert haben und in US-Staatsanleihen als sichere Anlageform.”

“Die Unberechenbarkeit eines breiten Spektrums der US-Politik scheint dazu geführt zu haben, dass Anleger höhere Risikoprämien für US-Vermögenswerte verlangen”, erklärte die EZB. “Gleichzeitig könnte dies auch das Vertrauen in den Dollar als globale Reservewährung und in US-Staatsanleihen als sichere Anlage erschüttert haben.”

Besonders nach der Börsenerholung, die auf den Rückzieher von Donald Trump in der Handelspolitik folgte, seien die Bewertungen nach wie vor hoch. Mit Blick auf den starken Fokus auf US-Technologieunternehmen seien die Märkte weiterhin anfällig für weitere abrupte Schwankungen.

“Die Anleger könnten die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen negativer Szenarien unterschätzen und unterbewerten, nicht zuletzt weil die steigende Unsicherheit die Eintrittswahrscheinlichkeit von Extremereignissen erhöht”, so die EZB.

Währungsreserven liegen weltweit größtenteils immer noch in Dollar

FMW/Bloomberg



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