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„Mehr als 50% der Facebook-Accounts sind Fake“

Es ist ein seit Jahren bekannter Vorwurf, dass quasi alle Social Media-Plattform mit Fake-Accounts durchzogen sind, oft aus kriminellen oder kommerziellen Gründen der Fake-User. Es ist oft nicht einfach für die Betreiber dagegen vorzugehen. Oder wollen sie oft doch lieber wegschauen? Denn viele User machen sich gut im Jahresabschluss, und bringen womöglich mehr Werbekunden dazu auf der Plattform Werbung zu schalten? Mehr User bedeuten mehr Werbeeinnahmen?

Ein ganz frisch veröffentlichter Report der nach eigenen Angaben nicht-kommerziellen Analyse-Seite plainsite behauptet heute, dass von den 2 Milliarden aktiven Facebook-Nutzern pro Monat mehr als die Hälfte Fakes sind. Facebook habe die Öffentlichkeit belogen über die Größenordnung seiner Probleme mit Fake-Accounts. Viele Daten würden sich selbst widersprechen und seien absurd. Die Firma habe die Kontrolle über ihr eigenes Produkt verloren. Zitat:

Facebook has been lying to the public about the scale of its problem with fake accounts, which likely exceed 50% of its network. Its official metrics—many of which it has stopped reporting quarterly—are self-contradictory and even farcical. The company has lost control of its own product.

Und in der Analyse wagt man eine große Prognose. Die Wahrscheinlichkeit steige, dass Facebook das selbe Schicksal erleide wei CompuServe und AOL (in der Bedeutungslosigkeit verschwinden), wenn die Firma nicht vorher pleite gehe. Zitat:

Accordingly, it is increasingly likely that Facebook will go the way of AOL, CompuServe, and Prodigy—if legal liability doesn’t bankrupt it first.

Den ausführlichen Report auf 75 Seiten kann man sich hier anschauen.

So eine Analyse kann natürlich mittel- und langfristig zum Problem für Facebook werden, wenn vielen Werbekunden klar wird, dass ihre Werbebanner, für die sie viel Geld an Facebook überweisen, auf Userkonten ausgestrahlt werden, die nicht von echten wirklich interessierten Konsumenten angeschaut werden. Die Aktie ist eh schon arg mitgenommen, und dann noch so eine Analyse. Musste das sein? (Scherz). Die Aktie bricht heute nicht ein. Aber wie gesagt, so eine Analyse kann dazu beitragen, dass mehr und mehr Werbekunden sich Gedanken über ihr Engagement auf der Plattform machen.

Facebook
Facebook-Stand auf einer Messe. Foto: Derzsi Elekes Andor CC BY-SA 3.0



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