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Facebook: Lebbe is grad ned so einfach..

Über den bedauernswerten Mark Zuckerberg, der seit gestern richtig arm geworden ist. Und was Cambridge Analytica eigentlich so treibt..

FMW-Redaktion

Es soll ja eine nicht gerade unerhebliche Zahl von Menschen geben, die keinerlei Nachrichten mehr wahr nehmen, sondern ihre Informationen nur noch über Facebook bekommen – meist entspricht das dann dem, was sie ohnehin denken (oder besser gesagt: fühlen!).

Für diese Klientel formuliert: Lebbe is für Facebook und Mark Zuckerberg grad ned so einfach! Da sind die bösen Europäer, die eine Digitalsteuer von 3-5% der Umsätze erheben wollen für Konzerne, die mehr als 750 Millionen Umsatz machen. Schlimm schlimm. Nun ermitteln auch noch die Briten, nur weil über Facebook die Nutzerprofilte von gut 51 Millionen Amerikaner für Wahlkampfzwecke zweckentfremded wurden. Aber was heißt schon zweckentfremden: wer bei Facebook einen Account haben will, entledigt sich sowieso aller Rechte!

Nun ermittelt auch noch die FTC (Federal Trade Commission) gegen Facebook – man will prüfen, ob das Unternehmen gegen seine eigenen Richtlinien verstoßen hat in der Sache mit Cambridge Analytica.

Die Facebook-Aktie eröffnet daher noch einmal -3% tiefer als zum gestrigen Tagesschluß:


(Facebook, 1Minuten-Chart)

Und da wäre eigentlich noch viel Raum für weitere Verluste:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Nun hat Mark Zuckerberg dadurch fünf Milliarden Dollar verloren – was natürlich ein herber Schlag ist und Zuckerberg fast unausweichlich in die Privatinsolvenz trieben dürfte. Nur gut, dass Zuckerberg seit Beginn des Jahres knapp fünf Millionen Facebook-Aktien verkauft hat – sonst wäre der Verlust noch einmal um knapp 900 Millionen Dollar größer gewesen für ihn.

In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hatte Zuckerberg im September 2017 angekündigt, in den nächsten 18 Monaten Aktien im Volumen von sechs Milliarden Dollar verkaufen zu wollen, um das Geld in die Chan-Zuckerberg-Initiative zu stecken. Weil das Geschäft ja so gut läuft und so:

“Over the past year and a half, Facebook’s business has performed well and the value of our stock has grown to the point that I can fully fund our philanthropy and retain voting control of Facebook for 20 years or more.”
, so Zuckerberg in der Begründung für die geplanten Verkäufe.

Ob in den nächsten 18 Monaten das Geschäft immer noch so gut laufen wird? Denn auf Facebook werden jetzt viele Kosten zukommen: Kosten für Anwälte, für aufwändige Compliance-Verfahren, die jeweiligen Aufsichten werden jetzt sehr genau auf Facebook schauen und damit den Verwaltungsaufwand deutlich erhöhen. Die Zeiten, als Facebook machen konnte, was es wollte, sind vorbei!

Hier noch ein interessanter Bericht über das, was Cambridge Analytica so alles anstellt:

 

Mark Zuckerberg. Foto: Guillaume Paumier / Wikipedia (CC BY 3.0)



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2 Kommentare

  1. Nur gut, dass Zuckerberg seit Beginn des Jahres knapp fünf Millionen Facebook-Aktien verkauft hat. Rechtzeitig, perfekt, als hätte er es gerochen ;)
    Es Lebn is so schee, wenn ma sein‘ Rüssl an de richtign Stellen hat.

  2. Fünf Milliarden würden etwa 250.000 normale Steuerzahler in die Privatinsolvenz treiben, für Zuckerberg dürfte es eine lästige Randnotiz bleiben. Ein paar Prozent des sinnlos überteuerten Aktienwertes, mal sehen, was passiert, wenn dieser von der Realität eingeholt wird ;)

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