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Fahrdienstvermittler Uber „nur“ mit 708 Millionen Dollar Verlust in drei Monaten – dann ist ja alles in Ordnung

Viele Startups aus dem Silicon Valley sind ja extrem erfolgreich. Man sehe nur bei Google, Facebook und Apple, was aus ihnen inzwischen geworden ist. Beim Fahrdienstvermittler Uber läuft es genau anders herum. Vor dem Erfolg kommt die exorbitant...

FMW-Redaktion

Viele Startups aus dem Silicon Valley sind ja extrem erfolgreich. Man sehe nur bei Google, Facebook und Apple, was aus ihnen inzwischen geworden ist. Beim Fahrdienstvermittler Uber läuft es genau anders herum. Vor dem Erfolg kommt die exorbitant hohe Bewertung des Unternehmens. Wie man aus Finanzkreisen immer wieder hört, soll die Bewertung des Unternehmens, das noch nicht börsennotiert ist, mittlerweile bei gut 70 Milliarden Dollar liegen.

Das kann man theoretisch aus den durchgeführten Kapitalrunden hochrechnen, wenn neue Anteilseigener hinzukommen. Was sie für ihre Anteile im Rahmen von Kapitalerhöhungen ausgeben, kann man auf den Gesamtwert der Firma hochrechnen. Exakte Zahlen gibt es nicht. Wenn irgendwann in Zukunft Uber an die Börse geht und es heißt „da kommt nur ein Wert von 10 Milliarden Dollar bei raus“, dürften einige Investoren der ersten Stunde so richtig lange Nasen machen. Aber das ist Stand heute alles reine Spekulation. Denn Uber als noch nicht börsennotiertes Unternehmen muss keine Geschäftsberichte veröffentlichen.

Aber der Uber-Chef hat sich gegenüber dem „WSJ“ geäußert zu den aktuellsten Daten des Unternehmens. Der Umsatz steigt im Vergleich zum Vorquartal im letzten Quartal um 18% auf 3,4 Milliarden Dollar. Der Verlust liegt im letzten Quartal bei 708 Millionen Dollar. Stolz verweist der Firmenchef Travis Kalanick auf diese Zahl, denn vorher seien die Verluste ja viel höher gewesen. Im vorigen Quartal lagen sie nämlich noch bei 991 Millionen Dollar.

Nicht nur, dass Uber ständig weltweit Probleme mit länderspezifischen Gesetzen zur Taxi-Beförderung hat. Auch haben zuletzt zahlreiche Manager die Firma verlassen. Jetzt folgt auch der Finanzchef, der zu einem Startup in San Francisco wechselt. Aus Sicht von Kalanick geht der Trend bei Uber aber dank der rückläufigen Verluste klar nach oben. Man soll niemals nie sagen. Natürlich kann Uber irgendwann in die Gewinnzone rutschen. Aber jetzt schon eine angebliche Bewertung von 70 Milliarden Dollar, bei diesen Umsätzen und Verlusten?

Man darf mehr als gespannt sein, wann Uber denn endlich an die Börse gehen wird. Schon bei Snapchat war zuletzt die Aufregung groß. Letztlich gab es für das IPO jede Menge Nachfrage, und die Aktie kann sich über dem IPO-Preis halten. Aber bei Uber, da wird die Luft rein oberflächlich betrachtet dünner. Eine Vermutung: Das Unternehmen versucht Zeit zu gewinnen, bis man an die Börse geht. Hofft man aus den Verlusten herauskommen zu können, bevor man die Aktie an die Börse bringt? Sonst könnte es vielleicht den Desaster für die Altaktionäre geben.



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