Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch wie erwartet die Zinsen unverändert gelassen. Insgesamt brachte das Fed-Meeting keine neuen Erkenntnisse – es war ein sogenannter „nothing burger“. Der langsame Rückgang der Kerninflation, die Unsicherheit über die Politik der Trump-Administration und die robuste Konjunktur geben derzeit keinen Anlass, die Zinsen weiter zu senken. Es ist kein Überspringen einer Zinssenkung, es ist eine Pause im Lockerungszyklus – und vielleicht sogar eine längere. Fed-Chef Powell scheint es mit einer weiteren Lockerung nicht eilig zu haben.
Fed: Zinsen bleiben unverändert
Wie Bloomberg berichtet, hat US-Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch deutlich gemacht, dass die Federal Reserve das Zinsniveau auf absehbare Zeit konstant halten will. Dabei verwies er auf eine Reihe von Gründen, warum sich die Währungshüter Zeit lassen wollen, bevor sie die Geldpolitik wieder lockern.
Einer davon: die große Unsicherheit darüber, wie die Politik von Präsident Donald Trump – in Bereichen wie Einwanderung, Zölle, Fiskalpolitik und Regulierung – ihre Erwartungen für die Wirtschaft verändern könnte.
Der Offenmarktausschuss sei “sehr darauf bedacht, abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden”, sagte Powell bei der Pressekonferenz nach der Fed-Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen. “Wir müssen diese Maßnahmen abwarten, bevor wir auch nur ansatzweise eine plausible Einschätzung ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft vornehmen können.”
Die starke Entwicklung der US-Konjunktur und die Stabilität des Arbeitsmarktes geben Powell und seinen Kollegen ebenfalls Spielraum, mit weiteren Zinssenkungen zu warten. “Wir haben es nicht eilig”, sagte er – ein Gedanke, den er während der 50-minütigen Pressekonferenz noch viermal wiederholte.
Trump mit Kritik an Fed
Die US-Staatsanleihen schlossen am Mittwoch in der Nähe ihrer Vortagesstände. Das Börsenbarometer S&P 500 ging mit einem Minus von 0,5% aus dem Handel, während der Dow Jones um 0,3% nachgab. Die Futures auf die Tech-Indizes notieren am Donnerstag jedoch etwas höher, da die Quartalszahlen der Tech-Giganten überwiegend positiv ausfielen.
US-Präsident Trump verschärfte nach der Sitzung am Mittwoch seine Kritik an der US-Notenbank. “Jay Powell und die Fed haben es nicht geschafft, das von ihnen verursachte Inflationsproblem zu stoppen”, schrieb er auf der Social-Media-Plattform Truth Social.

“Ich werde dies erreichen, indem ich die amerikanische Energieproduktion entfessele, die Regulierung einschränke, den Außenhandel neu ausbalanciere und die amerikanische Fertigung belebe.” Zuvor hatte Trump immer wieder betont, dass er sich niedrigere Zinsen wünscht.
Ein Sprecher der Federal Reserve lehnte es gegenüber Bloomberg ab, den Beitrag Trumps zu kommentieren.
Powell gab sich bezüglich der Fragezeichen zu Trumps Plänen gelassen. “Es gibt wahrscheinlich einige zusätzliche Unsicherheiten, aber die sollten vorübergehen”, so der Fed-Chef. “Die Wirtschaft ist sehr groß und die Politik beeinflusst sie nur am Rande. Aber wir werden abwarten und sehen.”
FMW/Bloomberg
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