Heute herrscht Aufruhr am Anleihemarkt. Die Renditen beispielsweise für US-Staatsanleihen steigen seit gestern Abend von 4,19 % auf 4,45 %. Auch die Renditen für 30 Jahre Laufzeit steigen kräftig an. Als Gründe nennt man heute entweder massive Anleiheverkäufe aus China, und/oder Zwangsverkäufe durch Hedgefonds. Im Chart sehen wir die beiden Rendite-Verläufe seit dem 5. März. Eilt die US-Notenbank Fed zur Hilfe, um zu hohe Marktzinsen auszubremsen? Daran glaubt die Deutsche Bank.
Die Federal Reserve (Fed) wird eingreifen müssen, um den Treasury-Markt zu stabilisieren, wenn die Flucht, die die langfristigen Kreditkosten der USA kurzzeitig über 5 % steigen ließ, anhält, so sagt es laut Bloomberg aktuell die Deutsche Bank. Wachsende Zweifel an der Sicherheit von US-Vermögenswerten aufgrund des Zollkrieges von US-Präsident Donald Trump vertieften heute den Ausverkauf von Staatsanleihen und hoben die Rendite für 30-jährige Anleihen auf 5,02 %, den höchsten Stand seit November 2023.
Sollten solche Maßnahmen anhalten, wird die Zentralbank Fed mit einem Mittel einschreiten müssen, das George Saravelos, der globale Leiter der Devisenstrategie der Bank, als „Schutzschalter“ bezeichnet – nämlich eine quantitative Lockerung im Notfall. „Wenn die jüngsten Störungen auf dem US-Treasury-Markt anhalten, sehen wir keine andere Möglichkeit für die Fed, als mit Notkäufen von US-Treasuries (fallende Renditen) einzugreifen, um den Anleihemarkt zu stabilisieren“, schrieb er in einer Notiz.
Ein solcher Schritt wäre keineswegs beispiellos. Im Jahr 2020 senkten die geldpolitischen Entscheidungsträger der Fed die US-Zinsen und leiteten ein Programm zur quantitativen Lockerung ein, um dem Markt riesige Mengen an Liquidität zuzuführen und die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie zu begrenzen. Zwei Jahre später schritt die Bank of England ein, um Staatsanleihen zu kaufen und die steigenden Renditen zu deckeln, nachdem der Haushalt der ehemaligen britischen Premierministerin Liz Truss mit nicht finanzierten Steuersenkungen die Anleihen durcheinander gebracht hatte.
Dennoch hat die Fed bisher keine Anzeichen dafür gegeben, dass sie kurz davor steht, zu handeln – sei es zur Unterstützung der Liquidität oder zur Senkung der Zinssätze. Ein solcher Schritt der Fed könnte den Markt kurzfristig beruhigen, aber Saravelos sagt, dass eine Abkehr von der Politik der Trump-Regierung notwendig wäre, um mittelfristige Veränderungen zu stabilisieren.
Dazu gehört ein Kursverlust des Dollar, den die Deutsche Bank als Vertrauenskrise in die Währung bezeichnet hat – die lange Zeit als sicherer Hafen in Krisenzeiten galt. Statt in den Dollar zu investieren, de-dollarisieren internationale Investoren, und zwar in einem Tempo, das „schneller ist, als selbst wir erwartet hätten“, so Saravelos. Heute kam es an einem weiteren Tag mit volatilem Handel zu einem Ausverkauf des Dollar gegenüber den meisten wichtigen Währungen.
„Der Markt hat das Vertrauen in US-Vermögenswerte verloren, sodass er, anstatt die Diskrepanz zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten durch das Horten von Dollar-Liquidität zu schließen, die US-Vermögenswerte selbst aktiv verkauft“, sagte er.
FMW/Bloomberg
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Do is der Wurm drin, und der muss raus. Der Gottkaiser des Wüstenplaneten hats auch mit den Würmern. A biserl grösser wie sonst bei uns. Doch jetzt ist aber Gscheit der Wurm drin, das die Chinesen womöglich a biserl US Vertrauen sprich Staatsanleihen, sprich Trust verkaufen. Wer hats vorher angesagt? Niemand. Oder doch?
Hinterher simer g e scheiter t.
Selbstverständlich wird das passieren da der Treasury Markt viel zu groß und fragil ist als das man da irgendwas auch nur ansatzweise entgleisen lassen könnte. Hierfür braucht es aber keinen Analysten um zu dieser Feststellung zu gelangen. 2020 hat gezeigt wie eine solche Intervention aussehen wird.
Kann man auch als geschickten, oder dreisten, Zinssenkungskatalysator 📈 🙃interpretieren.
Anschließend QE und 🖨️brrr
Und das große Wettrennen um alte und neue Trust/Hard Assets 🏃♂️🏃🏼♀️💨