Der nächste Zinstermin in den USA steht am 18. Dezember an. Wird die Fed dann erneut die Zinsen senken? Laut CME Fed Watch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 25 Basispunkte aktuell bei 62,6 %. Aber jetzt hat Fed-Chef Jerome Powell auf die Bremse getreten.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat die jüngste Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft als “bemerkenswert gut” bezeichnet und angemerkt, die Fed habe Spielraum für eine vorsichtige Lockerung der Geldpolitik. Aber er sagte auch: “Die Wirtschaft sendet keine Signale, dass wir uns mit der Senkung der Zinsen beeilen müssen”, erklärte Powell laut Bloomberg gestern Abend in Dallas. “Die Stärke, die wir derzeit in der Wirtschaft sehen, gibt uns die Möglichkeit, unsere Entscheidungen mit Umsicht zu treffen.”
Die US-Notenbank hatte den Lockerungszyklus im September mit einer Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt angestoßen und die Leitzinsen vergangene Woche um einen weiteren Viertelprozentpunkt herabgesetzt. Die Währungshüter signalisierten die Bereitschaft, die Zinsen weiter zu senken, solange die Inflation weiter abnimmt. Einige Kollegen Powells hatten sich bereits für einen langsamen Lockerungsansatz ausgesprochen.
In einer Podiumsdiskussion nach seiner Rede führte Powell aus, dass die Unsicherheit zum neutralen Zinsniveau – bei dem die Geldpolitik das Wachstum weder stimuliert noch dämpft – einen weiteren Grund für Vorsicht darstelle. Mehrere Fed-Notenbanker hatten erklärt, die US-Leitzinsen noch immer im restriktiven Bereich zu sehen – und befürworteten eine schrittweise Annäherung an ein neutrales Niveau.
“In dieser Situation müssen wir vorsichtig sein”, sagte Powell. Da sich die Zentralbank “dem plausiblen Bereich neutraler Niveaus” nähere, “könnte es sein, dass wir das Tempo unserer Maßnahmen verlangsamen, nur um die Chancen zu erhöhen, dass wir es richtig machen.”
US-Inflationsdaten aus dieser Woche hatten gezeigt, dass die Kernteuerung im Oktober stabil blieb. Lebensmittel- und Energiekosten ausgeklammert, lag die monatliche Inflation den dritten Monat in Folge bei 0,3%. “Die Inflation nähert sich unserem längerfristigen Ziel von 2% deutlich an, ist aber noch nicht erreicht”, sagte Powell. “Wir sind entschlossen, die Aufgabe zu Ende zu bringen. Da die Arbeitsmarktbedingungen in etwa ausgeglichen sind und die Inflationserwartungen gut verankert, gehe ich davon aus, dass die Inflation weiter in Richtung unseres Ziels von 2% sinken wird, wenn auch auf einem manchmal holprigen Weg.”
FMW/Bloomberg
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ja schau – wenn der „falsche“ präsident am ruder ist, wird die fed (respektive powell) plötzlich „data-dependant“? was für eine nette fortsetzung der schmierenkomödie. nun allerdings als prügel zwischen die füße der (neuen) admin. und der wird nicht der einzige bleiben.
da hat der orangene trotz des sweeps feinde mit sehr wirksamen hebeln an denen sie sitzen. und die sollten auch vorläufig nicht entfernt bzw. diszipliniert werden können. im reich seines „freundes“ – dem kremlin – hätte man wohl schon bald wieder einen fenstersturz oder ähnlich letales zu betrauern.
wie schon erwähnt – just my 50ct: es bleibt eine timingfrage wem das alternativlose angehängt werden kann. das jahr 2024 wird aber wohl noch von big money – falls notwendig mit klauen und krallen – in seiner gesamtperformance (s&p 6000) verteidigt werden. hängen wohl noch ein paar boni dran…
@ost…warum sollte die FED und Powell denn etwas gegen Trump haben?…die Realität ist…egal wer die Wahl gewonnen hätte…jeder Regierung ab Januar wurden 0,75% und im Dezember dann 1% Zinssenkungen gestattet…jede Regierung hat damit den perfekten Boost um ab 2025 wieder aus den vollen zu schöpfen…und 2025 wird es weiter in Richtung 7000 Punkte…das sollten sie in inflationären Zeiten auf der Agenda haben…