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Fed verlängert für Banken Verbot von Aktienrückkäufen – die Folgen

Die Coronakrise und Regularien durch die Fed führen dazu, dass das große Dopingmittel des letzten Jahrzehnts, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen, nur noch in kleineren Dosen verabreicht werden kann

Die US-Notenbank Fed verlängert für Großbanken ihr Verbot des Rückkaufs eigener Aktien auf das vierte Quartal 2020.

Es war in den Jahren nach der Finanzkrise der große Treiber für die Märkte, der großzügige Rückkauf von eigenen Aktien und eine konstante, steigende Dividendenausschüttung, auf die gerade amerikanische Pensionsfonds so angewiesen sind.

Buybacks, der große Kurstreiber und Corona

Zehn Jahre hatte es angehalten, das Financial Engineering in den USA, in dem die US-Unternehmen sagenhafte 5000 Milliarden Dollar in den Rückkauf eigener Aktien gesteckt hatten. Allein in den Jahren 2018 mit 806 Milliarden Dollar und 2019 immer noch mit über 700 Milliarden. Angefeuert durch die opulente Steuerreform Donald Trumps, die den Märkten noch einmal einen richtigen Push gegeben hat. Mit der Folge, dass sich der S&P 500 von seinen Tief im März 2009 bis zum Hoch mehr als verfünffachen konnte. Beobachter schätzen, dass dies weit mehr als die Hälfte der Kursgewinne verursacht hat. Hinzu kommen noch üppige Dividendenzahlungen, die in der Masse nicht auf Krediten bezahlt wurden – auch wenn es viele Ausnahmen gibt – sondern aus den Gewinnen der Unternehmen, Apple läßt grüßen. Dann kam die Pandemie in einer Phase der Wirtschaft, die sowieso schon große Abschwächungstendenzen in Richtung einer Rezession gezeigt hat. Die Unternehmen stürzten in der Mehrheit in Liquiditätsprobleme und mussten drastisch Buybacks sowie auch die ein oder andere Dividendenausschüttung kürzen. Die Kurse stiegen dennoch weiter, weil die Fed die Märke mit Liquidität flutete.

Fed verlängert das Aktienrückkaufverbot

Da sich die Coronakrise auch zu einer großen Bankenkrise entwickeln könnte, hat die US-Notenbank Fed nach einem Stresstest den Großbanken auferlegt, die Kapitalreserven zu schonen und dabei für drei Monate Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen untersagt.

Am Mittwoch hat die Fed dieses Verbot auch für das vierte Quartal verlängert, zu groß ist die Sorge vor Schieflagen in den Instituten. Nach Ablauf vieler Schonfristen droht eine Insolvenzwelle von Unternehmen (Zombies), mit vielen Entlassungen sowie Abschreibungen bei den Banken. Nicht zuletzt gehören Banken neben den Energiewerten zu den ganz großen Verlierern des Jahres. Natürlich auch mit den unmittelbaren Coronaopfern – Fluggesellschaften, Kreuzfahrtlinien, Hotels, Freizeitunternehmen und manche Branche mehr.

Was treibt dann die Kurse 2020?

Sicherlich wurde das Aktienrückkaufprogramm der Unternehmen im Jahr 2020 stark zurückgefahren, insbesondere im Katastrophenquartal Q2. Somit konnte es bei Weitem nicht mehr seine kurstreibende Wirkung der Vorjahre entfalten, indem einfach das Angebot an Aktien etwas reduziert wurde und schwuppdiwupp sich einige Kennziffern verbesserten. Was also war der große Treiber für die Hausse 2020, die Entwicklung der Unternehmensgewinne kann es nicht gewesen sein?

Schlussfolgerung

Die Folgen der Coronakrise und Regularien durch die US-Notenbank Fed führen dazu, dass das große Dopingmittel des letzten Jahrzehnts, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen, nur noch in kleineren Dosen verabreicht werden kann. Was also hat die Aktienmärkte so imposant nach oben gebracht? Es klingt wie nach einer Schallplatte mit einem Sprung – der monetäre Faktor in seiner extremsten Ausprägung: Stimulusprogramme, die bereits ein Mehrfaches der Schrumpfung der Weltwirtschaft ausmachen (erwartet 6% im Jahr 2020 von 86 Billionen Dollar), und ein marginalisierter Kapitalmarktzins.

Dahinter steckt meines Erachtens auch der Hinweis, was die Börsenrally beenden könnte..

Die Fed verlängert das Verbot für Aktienrückkäufe von Banken



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