Märkte

BlackRock: Märkte irren sich in Bezug auf Zinssenkungen Fed: Zinssenkungen ja oder nein – Investoren sind sich uneinig

Zwei wochenlang hat die Krise im Bankensektor das Geschehen an den Märkten beeinflusst. Doch jetzt, wo sich die Lage etwas beruhigt, rücken die Themen Rezession und Zinspolitik der US-Notenbank wieder in den Fokus. Bei der Frage, ob die Fed die Zinsen weiter erhöht oder bald die ersten Zinssenkungen ankündigt, scheiden sich die Geister. Während der größte Vermögensverwalter der Welt BlackRock davon ausgeht, dass die Fed die Zinsen weiter erhöht, ist Starinvestor Jeffrey Gundlach der Ansicht, dass schon bald die erste Zinssenkung ansteht, da die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert.

Wie Bloomberg berichtet, rechnet Bondinvestor Jeffrey Gundlach in den USA mit einer baldigen Rezession. Seiner Meinung nach wird die Federal Reserve “sehr drastisch” gegensteuern müssen. „Die Märkte irren, wenn sie denken, dass die Fed die Zinsen bald senkt“, sagte er. “Der konjunkturelle Gegenwind nimmt zu, wir sprechen schon eine Weile darüber, und ich denke, dass die Rezession in ein paar Monaten da ist”, sagte der Gründer von Doubleline Capital am Montag im CNBC-Interview. “Es ist nur noch ein Anstieg der Arbeitslosenquote nötig.”

BlackRock ist da ganz anderer Meinung. Der Vermögensverwalter geht davon aus, dass die US-Notenbank die Zinssätze weiter anheben wird, auch wenn die Angst vor einer Bankenkrise die Märkte erschüttert.

Zinserhöhungen oder Rezession und Zinssenkungen

Der weltgrößte Vermögensverwalter bevorzugt derzeit inflationsgebundene Anleihen – Wertpapiere, die Schutz vor steigenden Preisen bieten -, da man der Ansicht ist, dass die Märkte mit der Erwartung einer baldigen Zinssenkung in den USA falsch liegen. Diesmal ist es anders, denn die Fed und ihre Kollegen haben deutlich gemacht, dass die Probleme im Bankensektor ihren Kampf gegen die Inflation nicht aufhalten werden, schreiben die Strategen des BlackRock Investment Institute, darunter Wei Li, in einer Kundenmitteilung.

„Wir sehen in diesem Jahr keine Zinssenkungen – die Fed  wird an ihrem Plan festhalten. Es ist die altbekannte Vorgehensweise, bei der sich die Zentralbanken erst beeilen, die Wirtschaft zu retten, wenn eine Rezession eintritt“, so die Strategen. „Wir sehen eine neue, flexiblere Phase der Inflationsbekämpfung vor uns: weniger Kampf, aber immer noch keine Zinssenkungen“.

Die Ansicht von BlackRock steht im Widerspruch zu der von Jeff Grundlach DoubleLine Capital, er ist der Meinung, dass die Fed die Zinssätze nicht weiter anheben muss, da das Risiko einer Rezession wächst. Der Zusammenbruch mehrerer US-Banken und die Turbulenzen bei der Credit Suisse in diesem Monat zwingt zu einem weltweiten Umdenken in Bezug auf die Aussichten der Geldpolitik und hat gleichzeitig die größten Schwankungen bei den Renditen von Staatsanleihen seit mehr als einem Jahrzehnt ausgelöst.

Märkte vor Rezession: BlackRock und Grundlach sind sich uneinig über Zinssenkungen der Fed

Die Renditen zweijähriger US-Schuldverschreibungen – die zu den Wertpapieren gehören, die am empfindlichsten auf Änderungen der Zentralbankpolitik reagieren – stiegen am Montag von den niedrigsten Niveaus in diesem Jahr an, da die Ängste vor einer Ansteckung des Bankensektors nachließen. Die Anleger haben zwar wieder die Aussicht auf eine Fed-Erhöhung um einen Viertelpunkt im Mai eingepreist, setzen aber auch darauf, dass die Märkte noch nicht ganz über den Berg sind. Bis Jahresende könnte es jedoch zu einer Lockerung um etwa 75 Basispunkte kommen.

BlackRock: Fed und Märkte unterschätzen die Inflation

Die jüngsten Wirtschaftsdaten untermauern die Ansicht von BlackRock, dass die Fed möglicherweise unterschätzt, wie hartnäckig sich die Inflation aufgrund des angespannten Arbeitsmarktes erweist“. Die Kernverbraucherpreise in den USA sind im Februar gestiegen, und eine Studie der New Yorker Fed hat ergeben, dass die Inflation länger anhalten dürfte als bisher erwartet.

„Wir sind der Meinung, dass die Fed die von den Märkten eingepreisten Zinssenkungen nur dann vornehmen könnte, wenn eine ernstere Kreditkrise eintritt und eine noch tiefere Rezession verursacht, als wir erwarten“, so die BlackRock-Strategen. Der Vermögensverwalter behält eine untergewichtete Position in Aktien der Industrieländer bei, um ihre Markteinschätzung widerzuspiegeln, schrieben sie.

FMW/Bloomberg

Fed: Zinssenkungen ja oder nein - Investoren sind sich uneinig
BlackRock headquarters in New York. Photographer: Michael Nagle/Bloomberg


Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Wer bestimmt wohl die Entscheidungen der „unabhängigen FED“??JPMorgan, Goldman Sachs usw, ??? Hauptaktionär ist übrigens bei allen………………..Blackr…………………..

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage