Gas

Energiekrise Fernwärme und Erdgas: 73 und 108 Prozent Mehrkosten bei RheinEnergie

Der große Anbieter RheinEnergie schockt die Kunden mit drastischen Preisanhebungen für Fernwärme und Erdgas.

Geldscheine mit Taschenrechner und Heizung

Die Energiekrise wird nun langsam immer sichtbarer. Mit dem großen Anbieter RheinEnergie, der Millionen Kunden im Rheinland versorgt, meldet sich nun ein großer Anbieter mit seinen Preisanhebungen für Fernwärme und Erdgas. Und die Erhöhungen haben es in sich.

Erdgas wird bei RheinEnergie deutlich teurer

Ab 1. Oktober wird die RheinEnergie ihre Preise für Erdgas deutlich anheben. Ursache dafür sei eine fast 450-prozentige Steigerung der Beschaffungskosten für Erdgas im Vergleich der Beschaffungsperiode 2021/22 zu 2022/23. Trotz eines Systems der langfristigen kontinuierlichen Beschaffung führt dies laut RheinEnergie zu erheblich steigenden Preisen. Gleichzeitig führt der Anbieter die zeitweise getrennten Grundversorgungspreise für Bestands- und Neukunden aufgrund gesetzlicher Änderungen wieder zusammen.

Bei unveränderten Grundpreisen steigt der Arbeitspreis laut RheinEnergie für die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas von 7,87 Cent um 10,43 Cent auf 18,30 Cent pro Kilowattstunde (brutto) ab dem 1. Oktober. Dazu hat der Anbieter zwei konkrete Beispiele beschrieben. In einer Kölner Wohnung mit 10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch erhöhen sich die Jahreskosten auf rund 2.002 Euro (vorher: rund 960 Euro), das ist eine Steigerung um etwa 108 Prozent. In einer großen Wohnung oder einem kleineren Einfamilienhaus mit 15.000 Kilowattstunden Jahresbedarf betragen die neuen Jahreskosten rund 2.918 Euro (vorher: rd. 1.353 Euro), das sind knapp 116 Prozent mehr.

Fernwärme

Die Fernwärmepreise wurden laut RheinEnergie zuletzt zum 1. April 2022 erhöht. Sie folgen aufgrund einer Preisänderungsklausel, die Bestandteil des FW-Liefervertrages ist, den Verläufen verschiedener Preisindizes, darunter ein Erdgaspreisindex und der Wärmepreisindex für Deutschland. Betrug der durchschnittliche Fernwärmepreis im Jahr 2021 noch rund 407 Euro pro Jahr in einer Kölner Durchschnittswohnung, so steigt er jetzt auf rund 705 Euro/Jahr im Jahr 2022, wobei die voraussichtliche Preisanpassung zum 1. Oktober 2022 hier bereits eingerechnet ist. Das entspricht laut RheinEnergie einem Anstieg von rund 73 Prozent.

Wichtiger Hinweis – Umlage noch nicht in den Preiserhöhungen enthalten!

RheinEnergie weist auch darauf hin, dass noch mehr in Anflug ist. Denn die Umlage von Mehrkosten steht ja noch an. Die Bundesregierung hat Ende Juli zwei neue Umlagen beschlossen, um die den Großhandelsunternehmen entstehenden Mehrkosten der Gasbeschaffung auf alle Endkunden zu verteilen. Diese Mehrkosten entstehen, weil die Vorlieferanten ausfallende russische Vertragslieferungen teuer am Weltmarkt nachbeschaffen müssen. Ebenso wird es eine Umlage für die Füllung der Gasspeicher geben. Beide Umlagen befinden sich bei der Bundesregierung in Arbeit und sollen zum 1. Oktober oder 1. November in Kraft treten. In den oben aufgeführten Preisen sind diese Mehrkosten laut Aussage von RheinEnergie noch nicht berücksichtigt. Es dürfte folglich noch weitere Preisanhebungen geben.



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1 Kommentar

  1. Aber wenn ja nun gerade die Deutschen sich auf frieren für den Frieden eingestellt haben, bzw. damit Putins Finanzen ruinieren wollen, dann wird ja sicherlich die Heizkostenabrechnung nicht ganz so sehr explodieren.
    Und wenn sowieso die Heizenergie knapp wird, dann lässt sich ja auch das Unausweichliche mit der Solidarität gut verbinden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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