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Fiat Chrysler bietet Renault Fusion an – weltweite Nummer 3 soll entstehen

Fiat Chrysler hat aktuell bekanntgegeben, dass man Renault vorgeschlagen hat die beiden Autobauer zu fusionieren. Die Aktionäre der jeweiligen Unternehmen sollen am neuen Konzern jeweils exakt 50% halten. Es wäre also eine Fusion unter Gleichen. Renault hat bereits bekanntgegeben, dass der Verwaltungsrat heute zusammentreten werde, um das Angebot zu prüfen. Danach werde es eine schriftliche Info geben.

Fiat Chrysler sagt in seinem Angebot, dass man mit Renault zusammen mit 8,7 Millionen verkauften Autos zur weltweiten Nummer 3 werden will. Damit würde man relativ dicht an die 10 Millionen-Größenordnung ranrücken, in der sich die beiden größten Anbieter Toyota und Volkswagen bewegen. Die Synergien sollen bei 5 Milliarden Euro pro Jahr liegen, so Fiat Chrysler. Und es soll zu keinen Werksschließungen kommen. Ohhh, meinen wir, das ist aber eine gewagte Aussage! Aber na gut, von „keine Entlassungen“ war ja nicht die Rede!

Die Aktionäre von Fiat Chrysler sollen vor der endgültigen Abwicklung der Fusion noch eine Sonderdividende von 2,5 Milliarden Euro erhalten. Dies hat den Zweck aus Sicht von Fiat Chrysler das Ungleichgewicht der beiden Unternehmensbewertungen auszugleichen – so kann man dann am Ende auf eine Fusion unter Gleichen mit je 50% Anteil am neuen Unternehmen kommen. Aber wer soll am Ende wohl die unternehmerische Führung erhalten, und wo sollen die Entscheidungen getroffen werden? Wenn die Italiener diesen Deal angeschoben haben, wollen sie wohl auch letztlich das Sagen haben? Ohhh, meinen wir. Ob die stolzen Franzosen das mitmachen werden? Kaum vorstellbar.

Und die beiden Giganten Toyota und Volkswagen? Werden die jetzt nervös? Wir meinen: Warum sollten sie! Denn auf Krampf herbeigeführte Größe (Kauf von Chrysler und jetzt die Fusion mit Renault) kann in der nächsten Wirtschaftskrise zu immensen Problemen führen. Intern würde es wohl ein schlimmes Hauen und Stechen geben, welche Standorte (USA, Italien, Frankreich) bluten müssten mit Entlassungen und Standortschließungen. Drei völlig verschiedene Unternehmenskulturen würden in einer echten Krise wie vor zehn Jahren wohl erst mal zeigen müssen, ob so ein Konglomerat wirklich krisenfest ist.

Fiat Chrysler
Foto: Alexander Migl CC BY-SA 4.0



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4 Kommentare

  1. Herr Kummerfeld, Bravo !

    Aber bei dieser vorgeschlagenen 08/15-Fusion, sieht man doch , wie verzweifelt die Autoindustrie ist ?

    Das wären, die Italiener , die Franzosen und der DC „Schrott“ ?

    Aber, jetzt mal so gesehen, der „Tesla-Laden“ steht ebenso unter Druck, und bei VW (ID) , beim Daimler „Mercedes GLC 350 e“, bewegt sich was, die beim Daimler sind mindestens bis 2020 ausverkauft (Kaufpreis netto unter 60000 EUR he, he,.. warum wohl… ? ), bei dem VW ID-Elektro-Ding ist nach 10000 Bestellungen deren Server zusammengebrochen.

  2. Renault halte ich für uninteressant, FiatChrysler wäre eine große Bürde und würde ich mit der Kneifzange nicht anfassen. Soweit ich weiss, gab/gibt es jetzt schon in Italien Werke die nicht geschlossen werden, die aber stillstehen und die 10.000e Arbeiter freigestellt sind.
    Sobald die Krise zuschlägt, war Renault bisher ein guter Kauf

  3. Hallo,

    das Schlimme ist eigentlich – Chrysler, welcher , als Autohersteller, überhaupt nicht mit unserer europäischen Kultur zusammenpasst

    Renault ist übrigens ebenso ein „Konglomerat“ : Renault-Nissan-MB

    so ist das nun mal in der „Autowelt“ ?

  4. Habe den Eindruck, dass die lahme Ente FC durch die Fusion ihr Überleben sichern will.

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