Anleihen

Fischer (Fed): Wir sind fast am Ziel! Dollar erlebt Comeback

Der geistige Kopf der Fed, Stanley Fischer, zerschlägt alle Argumente, die gegen eine Zinsanhebung sprechen!

FMW-Redaktion

Der Dollar erlebt seit Handelsbeginn in Asien ein Comeback – vor allem Silber ist unter Druck, Rohstoffe insgesamt, die ja bekanntlich in Dollar gehandelt werden. Auslöser der Gegenbewegung des Greenback nach den herben Verlusten der letzten Tage sind Aussagen des Vize-Chefs der Fed, Stanley Fischer – der als eigentlicher Kopf der Fed gilt, weil Janet Yellen nicht eben eine charismatische Figur ist.

Fischer Fed
Foto: IMF, Gemeinfrei

Sehen wir uns einmal an, was Fischer eigentlich gesagt hat. Der Notenbanker mit israelischer und amerikanischer Staatsbürgerschaft kommt zunächst auf den Arbeitsmarkt und die Inflation zu sprechen:

„Employment has increased impressively over the past six years since its low point in early 2010, and the unemployment rate has hovered near 5 percent since August of last year, close to most estimates of the full-employment rate of unemployment. The economy has done less well in reaching the 2 percent inflation rate. Although total PCE inflation was less than 1 percent over the 12 months ending in June, core PCE inflation, at 1.6 percent, is within hailing distance of 2 percent–and the core consumer price index inflation rate is currently above 2 percent.1

So we are close to our targets.“ (Hervorhebung durch FMW)

Starker Arbeitsmarkt trotz aller Krisen („the behavior of employment has been remarkably resilient“), und auch die Inflation bei den Verbraucherpreisen in der Kernrate sogar über der 2%-Marke, die für die Fed eine Zielgröße ist. Das heißt faktisch: nichts spricht nun mehr gegen eine Zinsanhebung!

Und Fischer räumt dann gleich auch noch ein weiteres, ein entscheiendendes Argument beiseite: die geringe Produktivität in den USA, die nun seit drei Quartalen rückläufig ist und als entscheidender Punkt galt, warum die Fed die Zinsen nicht anheben könne. Fischer aber argumentiert: die Daten zur Produktivität geben die Realität nicht wirklich wieder, weil sie den technischen Fortschritt zu wenig berücksichtigten:

„The first is that the productivity slowdown reflects mismeasurement, because the official statistics have failed to capture new and better products or properly account for changes in prices over time“.

All jene, die auf die fallende Produktivität verweisen, sagen ja: eine Wirtschaft kann nur dann wachsen, wenn die Produktivität pro geleisteter Arbeitsstunde steigt – oder eben mehr Stunden gearbeitet werden. Wenn die Produktivität wie derzeit in den USA rückläufig sei, könnte die Wirtschaft nicht wirklich wachsen, sprich die Fed die Zinsen nicht anheben. Und jetzt kommt Fischer und sagt: die Daten stimmen nicht, weil sie den technischen Fortschritt in der Produktivität nicht ausreichend berücksichtigen. Und das ist, auf deutsch gesagt, ein „Knaller“!

Nun wird verständlich, warum der Dollar heute Stärke zeigt: da sagt ein entscheidender Notenbanker der Fed faktisch, dass nun wirklich nichts mehr gegen eine Zinsanhebung spreche. Und das ist sehr hawkish – zu hawkish für Märkte, die eine Anhebung der Zinsen noch nicht wirklich eingepreist haben..



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