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Fitch verdirbt Erdogans Party

Das sah heute Morgen nach gut aus: der Leitindex in Istanbul über 1% im Plus, die türkische Lira stärker, die Risikoprämien für Staatsanleihen des Landes deutlich niedriger. Aber jetzt ist wieder alles anders: die Lira fällt, die Aktienmärkte gut 1% im Minus, auch die Risikoprämien für Staatsanleihen steigen wieder.

Auslöser der Kehrtwende sind wieder einmal die besten Freunde der Türkei: amerikanische Ratingagenturen, in diesem Fall die Agentur Fitch. Der Sieg Erdogans, so Fitch, werde wenig an dem „Kreditprofil“ (gemeint ist die hohe Verschuldung der türkischen Konsumenten in einer generellen Pump-Wirtschaft) des Landes ändern.

Erdogans Amszeit als Regierungschef endet am 28.August – dann muß eine neue Regierung gebildet werden. Die Unsicherheit über deren Zusmannesetzung belastet den Markt nun nach der anfänglichen Euphorie. Sollte es Erdogan gelingen, seine Machtfülle durch eine Verfassungänderung weiter auszuweiten, dürfte die türkische Notenbank weiter unter Druck geraten, die Zinsen zu senken. Und das würde der Glaubwürdigkeit türkischer Geldpolitik den nächsten Schlag versetzen – und gleichzeitig das Risiko erhöhen, dass ausländisches Kapital das Land verläßt. Und das wiederum ist für eine Wirtschaft, die auf Hoffnung und Kredit basiert, nicht die beste Nachricht..



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