Aktien

Fondsmanager glauben fest an den festen Dollar

FMW-Redaktion

Wenn es am Markt einen Konsens gibt, dann den Dollar-Konsens: der Greenback, so die feste Überzeugung, werde stärker werden. Das hat einmal mehr eine Umfrage der Bank of America-Merrill Lynch unter internationalen Fondsmanagern gezeigt. Der starke Dollar ist dabei für die Fondsmanager das Leit-Thema, nach dem sie ihre gesamte Strategie ausrichten.

Aufgrund des starken Dollars rechnen die Fondsmanager mit einem Gewinnrückgang vor allem von US-Unternehmen. Sie haben daher ihre Positionierung am US-Aktienmarkt weiter zurück gefahren, 19% sind nun untergewichtet in US-Aktien, das ist die höchste Quote seit acht Jahren. Im Vormonat waren nur 13% in US-Aktien untergewichtet, sodass der Anstieg von 6% der stärkste Monatsanstieg seit dem Jahr 2008 ist. Zunehmend skeptischer – auch aufgrund der Erwartung eines starken Dollars – wird der Technologie-Sektor gesehen, die Bank of America berichtet von Umschichtungen in „Value“, also in solide, meist Dividenden-starke Titel. In Mode sind japanische Aktien, zugekauft wurden aber auch Versorger und Energie-Aktien. Lediglich 7% der Befragten gehen von einer Rezession aus.

Konsens herrscht bei der Annahme einer Zinswende in den USA: 58% der Befragten rechnen mit mindestens drei Zinsanhebungen in den nächsten 12 Monaten. Aufgrund dieser Erwartung sehen die Fondsmanager Unternehmensanleihen deutlich skeptischer als andere Anlageklassen, vom Junk-Bond-Markt ganz zu schweigen.

Europa sehen die Fondsmanager nach wie vor sehr positiv: 55% sind darin übergewichtet, ein leichter Rückgang zum Vormonat (damals 58%), aber dennoch die vierthöchste Gewichtung in diesem Bereich, seit die Bank die Umfrage durchführt. Wieder gestiegen ist die Cash-Quote: von 4,9% auf nun 5,2% – wohl aus Unsicherheit über die Auswirkungen der erwarteten Zinswende.

Da die Bank of America-Merrill Lynch die Positionierungen der Fondsmanager vor allem bei zu starken Mehrheiten und Konsensmeinungen als Kontraindikator interpretiert, empfiehlt sie antizyklischen Investoren eben Short-Positionen in der Eurozone und an der Börse in Japan, Long-Positionen hingegen für den Euro, für die Märkte der Schwellenländer, sowie für Rohstoffe und Anleihen!



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