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Frankreich-Regierung gestürzt – Krise verschärft sich

Die Regierung in Frankreich ist gestürzt. Für die europäischen Börsen kann das deutlich mehr Unsicherheit bedeuten.

Michel Barnier
Michel Barnier. Foto: Nathan Laine/Bloomberg

Krise in Frankreich! Die Regierung ist gestürzt. Was bedeutet das für die Märkte? Heute genauer hinschauen, ob sich Euro, französische Anleihen und Aktienkurse negativ entwickeln. Dies kann auch den Dax negativ beeinflussen!

Linke und extreme Rechte haben gestern Abend Frankreichs Regierung über einen Misstrauensantrag im Parlament zu Fall gebracht. Präsident Emmanuel Macron steht nun vor der Aufgabe, einen neuen Premier zu suchen. Bloomberg berichtet: Macron wird dabei der selben komplizierten Gemengelage gegenüber stehen wie Michel Barnier, nämlich einer tief gespaltenen Nationalversammlung, die die Einigung auf einen Haushalt für 2025 schwierig macht.

Barniers Haushaltsentwurf, der mit seiner Regierung unterging, sah Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen im Volumen von 60 Milliarden Euro vor. Ziel war, das Defizit in Frankreich von geschätzten 6,1% in diesem Jahr zu senken – auf 5% der Wirtschaftsleistung im Jahr 2025. Eine Erklärung von Macron ist am heutigen Donnerstag für 20:00 Uhr angesetzt.

Marine Le Pens rechte Rassemblement National hat sich am Mittwoch mit einer linken Koalition zusammengetan, um Barnier zu stürzen. Frankreich steht damit vor einer längeren Phase von Turbulenzen, die die Finanzmärkte weiter verunsichern dürften. Da das Ergebnis der Abstimmung keine Überraschung war, reagierte der Euro kaum. Im frühen Donnerstagshandel notierte Europas Gemeinschaftswährung kaum verändert bei 1,0527 Dollar. Knapp oberhalb von 1,05 Dollar hatte er auch bereits am Mittwochabend und am Tag zuvor notiert.

Französische Anleihen-Futures legten am Mittwochnachmittag zu, gaben im frühen Donnerstagshandel einen Teil der Gewinne jedoch wieder ab. Barniers Amtszeit war die kürzeste für einen Premierminister seit der Gründung der Fünften Republik Frankreichs im Jahr 1958. Der ehemalige EU-Chefunterhändler für den Brexit war im September ernannt worden.

Grafik zeigt Abstimmungsergebnis für Vertrauensfrage in Frankreich

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Wie man der Reaktion der Märkte entnehmen kann, ist keine Regierung besser als eine.

    1. Mehr Unsicherheit = Mehr Absicherungen = extremere Shortsqueezes. So läuft es seit 2023 fast täglich.

  2. „Linke und extreme Rechte“. Das ist eine falsche und manipulierende Zuschreibung. Beide Bewegungen befinden sich im gleichen Abstand zur politischen Mitte. Sie sind beide „links, radikal oder extrem“, wobei ich „extrem“ als Zuschreibung verneinen würde, außer bei denen die sich offen zum Kommunismus und damit zu einem Systemwechsel bekennen.

    1. @felix,

      „extrem“ gilt ausschliesslich nur für rechts, wie die bekannten ableger der gut- und bessermenschen-

      hunderljournaille es auch hier regelmässig ablassen und den „rechten“ meinungsrand am liebsten verbieten,

      kriminalisieren, einsperren und vermutlich, wie ihre ableger in der gosse, auch töten möchten.

      jedem das seine oder das neue deutschland, wie die ungelernte küchenhilfe es hinausposaunte

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