In linken Kreisen wird vor allem auf Twitter der Autor Rainer Meyer, der unter dem Pseudonym „Don Alphonso“ bei der WELT publiziert, immer wieder scharf kritisiert. Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wird vor allem in konservativen und liberalen Kreisen scharf kritisiert für seine Äußerungen, wie toll es doch ist Geld zu drucken und schön viele neue Schulden zu machen (meine verkürzte und vereinfacht ausgedrückte Formulierung). Die beiden liefern sich heute eine kleine Twitter-Schlacht, die ihren Ursprung in einem heute veröffentlichten WELT-Artikel von Don Alphonso hat.
Nur vier Prozent der Deutschen sollen laut dem WELT-Artikel von Don Alphonso über ein Vermögen von mehr als einer halben Million Euro verfügen. Nach 16 Jahren Merkel sei dies nicht nur ein Armutszeugnis für die Regierung, sondern auch ein Grund für den Aufstieg einer „finanziell abgehängten und gierigen Haltungselite“. Mal wieder ein Angriff auf die Linken und Grünen im Land? Das konnte Marcel Fratzscher so nicht auf sich sitzen lassen, und konterte via Twitter, siehe unten in den Tweets.
Gibt es Geldentwertung, weil der Euro gegen die Immobilie von Don Alphonso am Tegernsee dramatisch abgewertet habe? So argumentiert er nämlich. Er gelte nur deswegen als reich, weil sein Haus an Wert zugelegt hat, nicht weil er mehr habe. Marcel Fratzscher sieht das (ohhh Wunder) ganz anders. Die Reichen hätten in den letzten Jahren so viel mehr an Vermögen dazu gewonnen, dass sie heute gewillt und in der Lage seien das Vierfache für die Immobilien von Don Alphonso auszugeben.
Don Alphonso kontert: Die am Tegernsee kaufenden Reichen kämen von außerhalb der deutschen Steuergesetzgebung, und suchen hierzulande panisch eine sichere Geldanlage. Die Mietrendite liege unter 1 Prozent. Nachvollziehbar ist die Logik. Wenn die Kaufpreise für Immobilien deutlich schneller steigen als die Mieten in den selben Objekten, sinkt für einen Investor die Rendite schnell in den Keller. Aber wir schweifen ab. Wer hat denn nun recht von den beiden?
Marcel Fratzscher als Claqueur von SPD und EZB kann es jedenfalls nicht unwidersprochen hinnehmen, dass jemand davon spricht, dass das Geld kaputt geht. Denn das FIAT-Papiergeld kann man ja so wunderbar unbegrenzt vermehren. Don Alphonso kann es dann aber auch nicht auf sich beruhen lassen, und greift die „DIW-Luftschlösser“ wie beispielsweise das geforderte Grunderbe an. 40 Prozent der Deutschen ohne Vermögen sei laut Don Alphonso besser geholfen bei der eigentumsfreundlichen Unterstützung beim Vermögensaufbau.
Ich kann Ihnen das sagen: Am Tegernsee. In einer selbst genutzten Immobilie, gegen die der Euro seit 2008 massivst abgewertet wurde. Die ist heute 4 mal so teuer wie damals. Deshalb gelte ich theoretisch als "reich". Weil das Geld kaputt geht. Aber nicht, weil ich mehr habe.
— Don Alphonso (@_donalphonso) January 5, 2022
Die Reichen, die bei uns momentan kaufen, kommen aber nicht vom Tegernsee und auch nicht aus Düsseldorf, sondern aus Ländern jenseits der deutschen Steuergesetzgebung, oder suchen panisch eine sichere Anlage. Denn diie theoretische Mietrendite ist bei uns <1%.
— Don Alphonso (@_donalphonso) January 5, 2022
Ja, genau! Und diesen 40% hilft man nicht mit DIW-Luftschlössern wie Grunderbe oder noch mehr Staat im Mietwohnungsbau oder noch höheren Steuern und mehr Inflation, sondern mit eigentumsfreundlicher Unterstützung beim Aufbau von Vermögen. https://t.co/jXxHqIW04H
— Don Alphonso (@_donalphonso) January 5, 2022
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