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Für Google brechen harte Zeiten an! Strafe der EU nur der Anfang..

Wenn ein Unternehmen wie Google (bzw. Alphabet) eine Strafe von 2,4 Milliarden Euro aufgebrummt bekommt wie gestern durch die EU, ist das normalerweise für ein so finanzstarkes Unternehmen kein Problem - man zahlt das gewissermaßen aus der Portokasse. Das Problem aber ist: das alles ist nur der Anfang, es wird absehbar viel teurer für den amerikanischen Konzern..

FMW-Redaktion

Wenn ein Unternehmen wie Google (bzw. Alphabet) eine Strafe von 2,4 Milliarden Euro aufgebrummt bekommt wie gestern durch die EU, ist das normalerweise für ein so finanzstarkes Unternehmen kein Problem – man zahlt das gewissermaßen aus der Portokasse. Das Problem aber ist: das alles ist nur der Anfang, es wird absehbar viel teurer für den amerikanischen Konzern.

Denn was gestern durch die EU zur Sprache kam, waren nur die Preisvergleiche in der Suchmaschine:

„Google hat seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht, indem es einem anderen Google-Produkt – seinem Preisvergleichsdienst – einen unrechtmäßigen Vorteil verschafft hat.“

Google macht innerhalb mit der EU ca. 30% (ca. 30 Milliarden Dollar) seines weltweiten Umsatzes laut einer Analyse der Credit Suisse, davon entfallen ca. 70% auf Umsätze mit der Suchmaschine, ca. 30% auf die ads – also Werbung auf anderen Webseiten, die durch einen Google Algorithmus generiert werden. Wir alle kennen das: man recherchiert im Netz nach einer Urlaubsreise nach Spanien, und am nächsten Tag erscheinen plötzlich Werbeanzeigen für Spanien-Reisen, wenn man irgendeine Webseite besucht.

Nun muß Google also, das hat die EU verbindlich gemacht, ihre Politik bei den Preisvergleichen ändern – das bedeutet in Zukunft für das Unternehmen wohl einen Einkommensverlust von 1,5% seiner gesamten Umsätze in einem Quartal.

Auch das wäre zu verschmerzen. Aber die Europäische Kommission hat gestern auch klargemacht, dass all das wohl nur der Anfang ist:

„The Commission has already come to the preliminary conclusion that Google has abused a dominant position in two other cases, which are still being investigated.“

Was die Kommission damit meint sagt sie dann auch ganz klar:

1) the Android operating system, where the Commission is concerned that Google has stifled choice and innovation in a range of mobile apps and services by pursuing an overall strategy on mobile devices to protect and expand its dominant position in general internet search; and
2) AdSense, where the Commission is concerned that Google has reduced choice by preventing third-party websites from sourcing search ads from Google’s competitors.

Wenn die EU-Kommission nun zur Auffassung gelangt – und das ist wahrscheinlich, sonst hätte man das nicht so explizit erwähnt – dass auch in diesen beiden Bereichen Verstöße vorliegen, bedeutet das weitere Strafen, bedeute das, dass Google seine Praktiken auch hier ändern muß und weniger Einnahmen erzielt.

Getroffen würden hier zwei neuralgische Bereiche für Google: der Bereich Mobil inklusive Google Play einerseits (Google weist bisher nicht die Einnahmen separat auf, die man über Android erzielt), und der Bereich Adsense andererseits, der für ca. 17% der Umsätze bei Google sorgt.

Alles deutet also darauf hin, dass das nur der Anfang war, dass es also in den nächsten Jahren weiter geht mit Strafen etc. Man denke nur an den Fall Microsoft in der 2000er-Jahren.

Und: wenn die EU-Kommission zur Auffassung gelangt (und das auch belegt), dass Google Konkurrenz systematisch benachteiligt, könnte das auch für andere Regulierungsbehörden der Welt ein Anstoß sein! Die Zeiten werden also härter für Google..



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1 Kommentar

  1. Da werden sich aber dt.Unternehmen in den USA freuen,wenn Trump zum Gegenschlag ausholt!
    Amerika first…
    Schaun ma mal,wie Trump reagiert…wenn wieder mal hohe Strafen gegen EU bzw.DE erhoben werden…ich erinnere nur an die DB,VW ect.
    Man sollte doch zumindest in DE die Ami-Konzerne so besteuern,wie die arbeitende dt.Gesellschaft!
    Auch da erinnere ich mich an Starbucks,Google,ect….nicht nur seine pipifax-Steuern auf irgendeinem EU-Eiland zu berappen….
    Die EU ist zu schwach,um Trump die Stirn zu bieten!
    Ausserdem beruht doch die EU nur haupsaechlich auf DE und die haben das NACHSEHEN.

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