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Gaspreis steigt 10 Prozent – Eskalationsängste – Achtung Wetter

Drei Gas-Flammen auf Herd

Der Gaspreis am Terminmarkt für europäisches Gas in der März-Lieferung (Kontrakt Dutch TTF) steigt aktuell um 10,4 Prozent auf 88,09 Euro. Vor allem in den letzten beiden Stunden tut sich etwas auf der Aufwärtsseite. Was ist hier los? Und wie hilft das Wetter noch Schlimmeres zu verhindern?

Eskalationsängste um die Ukraine treiben den Gaspreis wieder nach oben

Je größer die Kriegsängste rund um die Ukraine, desto größer logischerweise auch die Ängste vor einer Versorgungsknappheit bei Gas. Beim Thema Öl hat sich die Lage jüngst etwas entspannt. Die westlichen Sanktionen fielen offenkundig deutlich weniger dramatisch als befürchtet – von daher geht man auch von uneingeschränkten Öl-Lieferungen aus. Aber die Kriegsangst scheint beim Thema Gas „besser“ zu wirken, was den Gaspreis anfeuert. Zu dem Thema gibt es auch aktuelle Nachrichten.

Laut aktuellen Aussagen eines Separatistenführers in der Ostukraine (gerade erst von Russland aus unabhängige Staaten anerkannt) befürworte man zwar einen Dialog mit der Ukraine – dies sehe man aber nicht als Lösung auf diesem Weg. Es befänden sich keine russischen Truppen im Donbass, ihre Anwesenheit sei aber möglich, wenn die Situation es erfordert. Auch sagte er die Ukraine könne jederzeit eine Offensive starten. Ist das eine Form des Anheizens des Konflikts von Seiten der Separatisten? Die EU will Russland (wie vorher bereits die USA in US-Dollar) verbieten in Euro Anleihen zu emittieren. Und laut aktuellen Meldungen kündigt Russland „harte Maßnahmen“ als Antwort auf die westlichen Sanktionen an. Was genau geschehen wird? Unklar. Und eben diese Unklarheit sorgt für Verknappungsängste, und einen steigenden Gaspreis.

Mildes Wetter in Europa rettet vor Schlimmerem

Der Gaspreis am Terminmarkt könnte derzeit womöglich noch viel stärker ansteigen. Die Gasspeicher in Deutschland und Europa leeren sich zwar weiter täglich. Aber die Daten von „Gas Infrastructure Europe“ zeigen derzeit einen recht geringe täglichen Abbau der Lagermengen auf aktuell 30,76 Prozent für Deutschland. Experten sprechen aktuell vom recht milden Februar-Wetter in Europa. Je wärmer, desto weniger Gas wird fürs Heizen benötigt! Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt von der Commerzbank, sagt heute hierzu, dass das milde Wetter der letzten Wochen dabei geholfen hat, dass die Füllstände der Gasspeicher sich den üblichen saisonalen Werten nähert – aufgrund der geringeren Entnahmemengen. Man dankt also nicht dem Herrgott, sondern dem Wettergott. Dennoch steigt der Gaspreis wie gesagt aktuell – die Ukraine-Krise mit dem daraus resultierenden Verknappungsszenario lenkt vom Thema der  Gasspeicher-Mengen ab.



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