Gas

Gas: Habeck im Alarmzustand – seine wichtigste Maßnahme

Robert Habeck rotiert derzeit im Alarmzustand, um die Speicher mit Gas voll zu bekommen. Hier seine neueste und wichtigste Maßnahme.

Gas mit Kerze

Robert Habeck ist im Alarmzustand, und das muss auch so sein. Denn Wladimir Putin dreht Europa offenbar in kleinen Scheibchen nach und nach den Gashahn ab. Erst sperrte Gazprom in den letzten Wochen die Lieferungen nach Estland, Dänemark, Polen und Bulgarien komplett. Dann folgten in den letzten Tagen die drastischen Reduzierungen bei den gelieferten Gasmengen über die Pipeline Nord Stream 1. Damit erhalten nun auch die großen Verbrauchsländer Frankreich und Deutschland weniger Gas aus Russland. Auch Italien ist inzwischen betroffen. Nun gibt es wohl gar keinen Zweifel mehr – Europa muss sich gerade jetzt in den Sommermonaten anstrengen wie noch nie zuvor, um bis zum Beginn der nächsten Heizperiode im Herbst die Gaslager so voll wie nur irgend möglich zu bekommen. Bis jetzt sind sie laut Gas Infrastructure Europe wieder auf 57,57 Prozent gestiegen.

Robert Habeck rotiert um die Gasspeicher so bis zur nächsten Heizperiode voll zu bekommen

Man kann es förmlich spüren, dass Robert Habeck alles tut, was möglich ist – das muss man auch mal anerkennen. Die wichtigste Maßnahme, die aus Habecks Bundeswirtschaftsministerin gestern vermeldet wurde, ist die in Kürze umzusetzende Drosselung von Gas für die Stromerzeugung in Deutschland. Kurios: Gerade ein grüner Wirtschaftsminister drosselt Gas, und fährt jetzt die Kohleverstromung rauf. Aber es muss nun mal sein. Das Ziel: Jetzt weniger Gas verbrauchen für die Stormerzeugung, dafür können die Gasspeicher schneller voll werden bis zum Herbst. Dafür muss eben vom Weltmarkt mehr Kohle beschafft werden, was günstiger ist als Gas. Hier dazu die Aussagen von Robert Habeck im Wortlaut:

Um den Gasverbrauch zu senken, soll weniger Gas zur Stromproduktion genutzt werden. Stattdessen werden Kohlekraftwerke stärker zum Einsatz kommen müssen. Das entsprechende Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz, das dies ermöglicht, ist derzeit im parlamentarischen Verfahren und soll am 8. Juli im Bundesrat behandelt werden und dann zügig in Kraft treten. Parallel dazu bereitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) jetzt die notwendige Ministerverordnung vor, mit der die Gasersatzreserve aktiviert wird.

„Mit dem Gesetz richten wir eine Gasersatz-Reserve auf Abruf ein. Und ich kann jetzt schon sagen: Wir rufen die Gasersatz-Reserve ab, sobald das Gesetz in Kraft getreten ist. Das bedeutet, so ehrlich muss man sein, dann für eine Übergangszeit mehr Kohlekraftwerke. Das ist bitter, aber es ist in dieser Lage schier notwendig, um den Gasverbrauch zu senken. Wir müssen und wir werden alles daran setzen, im Sommer und Herbst so viel Gas wie möglich einzuspeichern. Die Gasspeicher müssen zum Winter hin voll sein. Das hat oberste Priorität“, sagte Habeck.

Mit dem Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz wird die Gasersatz-Reserve befristet bis zum 31. März 2024 eingerichtet. Dafür werden Kraftwerke, die bereits heute als Reserve dem Stromsystem zur Verfügung stehen, ertüchtigt, um kurzfristig an den Markt zurückkehren zu können. Dies führt angesichts des Preisgefüges dazu, dass Gaskraftwerke aus dem Markt verdrängt werden. Gas trug 2021 zu ca. 15 Prozent zur öffentlichen Stromerzeugung bei, der Anteil dürfte in den ersten Monaten 2022 aber schon geringer sein. Durch die Maßnahmen zur Reduktion des Gasverbrauchs kann das Stromerzeugungsangebot in einer kritischen Gasversorgungslage um bis zu 10 GW ausgeweitet werden, wodurch der Gasverbrauch zur Stromerzeugung substantiell reduziert wird.

Um die Ersatzkraftwerke zum Laufen zu bringen, benötigen die Betreiber technischen Vorlauf. Minister Habeck machte deutlich, dass die Kraftwerksbetreiber sich schon jetzt darauf einstellen sollten, so dass alles so bald wie möglich einsatzbereit ist.

Weitere angedachte Maßnahmen zum Einsparen von Gas

Was Robert Habeck noch als neue Maßnahmen verkündet hat, hier in Kurzform:

Noch im Sommer soll ein Gasauktions-Modell an den Start gehen, das industrielle Gasverbraucher anreizt, Gas einzusparen. Dazu entwickeln der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe (THE), die Bundesnetzagentur (BNetzA ) und das BMWK ein Gas-Regelenergieprodukt.

Um die Einspeicherung von Gas zu sichern, wird die Bundesregierung schon in Kürze zusätzliche KfW-Kreditlinien zur Verfügung stellen. Damit erhält zunächst der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe THE die nötige Liquidität, um Gas einzukaufen und die Befüllung der Speicher voranzutreiben.

Bereits umgesetzte Maßnahmen

Das Bundeswirtschaftsministerium hat auch nochmal die Maßnahmen aufgelistet, die man bereits umgesetzt hat zur Entspannung der Lage beim Thema Gas. Hier auch in Kurzform:

Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits im März 2022 über den Marktgebietsverantwortlichen THE Gas beschaffen lassen. Dieses Ankaufprogramm ist mittlerweile abgeschlossen. Insgesamt konnten rd. 950 Mio. m³ Erdgas erworben werden, die bis Ende Mai in die Speicher eingebracht wurden.

Um das Funktionieren des Energiemarktes – und damit der Energieversorgung – sicherzustellen und besonders betroffenen Unternehmen angesichts der stark gestiegenen Gaspreise die notwendige Liquidität zu sichern, hat die Bundesregierung mit KfW-Krediten unterstützt.

Zusätzlich hat die Bundesregierung, als Teil des Schutzschildes für vom Ukraine-Krieg betroffenen Unternehmen, ein neues Absicherungsinstrument geschaffen. Hierbei geht es um Unternehmen, die an den Terminbörsen mit Strom, Erdgas und Emissionszertifikaten handeln. Sie müssen Sicherheitsleistungen (sog. Margins) finanzieren, die umso höher sind, je stärker die Preise steigen. Damit die Energiehändler genug Liquidität haben, stellt die Bundesregierung finanzielle Mittel in Form von Kreditlinien der KfW bereit und sichert sie über eine Bundesgarantie ab.

Das am 25. März vom Deutschen Bundestag verabschiedete „Gasspeichergesetz“ ist am 30.4. in Kraft getreten. Es regelt erstmals, dass Gasspeicher zu Beginn der Heizperiode fast vollständig gefüllt sein müssen, um sicher durch den Winter zu kommen. Dafür werden konkrete Füllstände vorgegeben: Zum 1. Oktober müssen die Speicher zu 80 Prozent gefüllt sein, zum 1. November zu 90 Prozent und am 1. Februar immer noch zu 40 Prozent.

Um ausreichende Füllstände von Gasspeichern in Deutschland sicherzustellen, hat Bundesminister Robert Habeck am 1. Juni 202 eine Ministerverordnung erlassen, die am 2. Juni 2022 in Kraft getreten ist. Diese Verordnung ermöglicht es, Speicheranlagen mit besonders niedrigen Ständen rechtzeitig aufzufüllen. Damit kann jetzt auch Deutschlands größter Gasspeicher in Rehden, der bislang historisch niedrige Stände aufwies, befüllt werden. Die Einspeicherung geschieht durch den Marktgebietsverantwortlichen Trading Hub Europe, der nun noch einmal Kreditlinien für die Einspeicherung erhalten soll.

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Deutschland hat bislang keinen Hafen, an dem Flüssiggas angelandet werden kann. Das ist aber nötig, um die Gasversorgung aus nicht-russischen Quellen zu stärken und so unabhängig von russischen Importen zu werden. Die Bundesregierung treibt daher mit Hochdruck die Errichtung von sogenannten schwimmenden LNG-Terminals voran. Sie hat erstens vier Spezialschiffe, sogenannte FSRU, gesichert, auf denen Flüssiggas wieder in Gas umgewandelt werden. Zweitens hat sie mit einem LNG-Beschleunigungsgesetz die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, um den Bau der nötigen Anbindungen an Land zu beschleunigen, damit bereits im Winter zwei der vier FSRU-Schiffe in Betrieb gehen können und so LNG in das deutsche Gasversorgungsnetz eingespeist werden kann.

Um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten, hat die Bundesregierung die Treuhandverwaltung der Gazprom Germania längerfristig abgesichert, durch Überführung der bisherigen Treuhand nach Außenwirtschaftsrecht in eine Treuhand nach dem Energiesicherungsgesetz. Zugleich hat die Bundesregierung das durch Sanktionen von russischer Seite ins Straucheln geratene Unternehmen über ein Darlehen in einem Umfang von 9-10 Mrd. Euro vor der Insolvenz bewahrt.



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17 Kommentare

  1. Wenn Nordstream 1 wegen der Sanktionen durch Siemens nicht mehr gewartet werden kann, könnte man doch das andere Gasrohr nehmen, oder? Ich erwarte von meiner Regierung dass sie alles tut um mir nicht im Winter das Gas abdrehen zu müssen.
    Ach stimmt ja, das erlauben uns ja die Amerikaner nicht ;^( .

  2. michael sembritzki

    Korrekt sollte darauf hingewiesen werden , dass Siemens die als Vertragstechniker von Gazprom fungieren ,
    Turbinen nach Kanada zur Überholung geschickt hat . Diese werden nun im Zuge der Sanktionen nicht zum
    Rücktransport freigegen . ( angeblich) Deshalb kann von Gazprom nicht mehr als jetzt gepumpt werden . Diesen
    Zustand könnte man jederzeit ändern , mit einem Griff wäre auch Northsteam2 in der Lage , russisches Gas
    zu liefern . Dies alles ist aber nicht gewollt , Russland dafür verantwortlich zu machen ist lächerlich da Russland
    immer zuverlässig geliefert hat und natürlich auch verdienen will.

  3. Aber, Aber!!! Der Robert hat doch schon Verträge mit Katar, um deren gutes Gas zu importieren! Nicht dieses böse Russen-Zeug! Haha!

    Ups? Die Kataries wissen da nichts von?

    Das zieht sich wie ein roter Faden bei den Handlungen dieser ideologischen Stümper-Regierung…

    Es wird Zeit zur Realpolitik zurückzukehren, sonst stehen gerade den Deutschen düstere Tage bevor…

  4. Mir stellt sich die Frage, welche Kosten auf mich zukommen.
    Schäden die Sanktionen nur uns, oder auch den USA? Den Russen scheinen sie gut zu tun.
    Verkehrte Welt – oder?

  5. Bei allem Respekt, der Satz “ Man kann es förmlich spüren, dass Robert Habeck alles tut, was möglich ist – das muss man auch mal anerkennen “ halte ich für nicht angemessen.
    Letztendlich war es die BuReg welche uns durch Sanktionen gegen RU, in diese Lage gebracht hat. Das Narrativ, Ru mit seinem Angriffskrieg, hat uns in diese Spirale gebracht -zählt für mich nicht, da letztendlich weder eine Bündnisspflicht noch eine moralische Verpflichtung besteht. Solidarität wäre ausreichend über eine lediglich humanitäre Hilfe ausreichend gewesen.

    1. @Johann Steinhaus
      Wer kann schon beurteilen, ob eine moralische Verpflichtung besteht? Mit der Moral ist das immer so eine Sache, die schnell ins Reich der Philosophie oder Religion führt.
      Wir wissen allerdings aus zahlreichen Umfragen, dass etwa zwei Drittel der deutschen Bevölkerung die Sanktionen gegen Russland unterstützt und auch bereit ist, die Konsequenzen zu ertragen sowie Energie einzusparen. Auch die Opposition im Bundestag, mit Ausnahme der identitären Extremfraktion und der SED-Nachfolgepartei, unterstützt die Sanktionen oder fordert sogar noch härtere Maßnahmen. Da es nun einmal die Aufgabe einer Regierung in einer parlamentarischen Demokratie ist, den Wählerwillen zahlenmäßig repräsentativ abzubilden, sehe ich die von Ihnen proklamierte Unangemessenheit in keiner Weise.

      1. Top! Stimme dir absolut zu! Exakt so ist es!

      2. Zu ihren Umfrageergebnissen fällt mir der Satz ein…traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast….
        So lange nicht die Fragen mitveröffentlicht werden ist das nur Schall und Rauch

        1. @ollifred

          Dagegen ist nur schwer anzukommen. Einfach mal alles bestreiten, ohne selber alternative Fakten zu präsentieren. Nennt man das nun Beweislastumkehr oder alles kritisch hinterfragen?

          Die Fragen werden immer mit veröffentlicht und sind normalerweise klar und einfach gehalten, wie z.B.
          https://civey.com/umfragen/21657/sollte-sich-die-bundesregierung-ihrer-meinung-nach-fur-hartere-sanktionen-gegen-russland-einsetzen
          https://civey.com/umfragen/20854/waren-sie-bereit-aufgrund-moglicher-sanktionen-gegen-russland-personlich-wirtschaftliche-konsequenzen-zu-tragen-z-b-erhohte-energiekosten
          https://d25d2506sfb94s.cloudfront.net/r/52/Webartikel_Ukraine_Krieg_Grafik_1.png

      3. @Michael
        In der Tat, Moral hängt sicherlich auch vom Standpunkt des Betrachters ab . Allerdings -so mein Eindruck-, wird diese derzeit ordentlich von den allgemeinen Medien forciert.
        Mit den Statistiken ist das so eine Sache. Papier ist bekanntlich geduldig, weswegen ich gerne auch die Stimmen in meinem Umfeld als auch auf den Social Medias betrachte. Hier wird zum Teil eine entschieden andere Position belegt als wie Statistiken wiederspiegeln. Nun, was Politiker angeht -und lassen wir doch bitte ehrlich sein, geht es um Zustimmung und letztendlich um den daraus resultierenden,zukünftigen Wahlerfolg.Selbt ein Herr Gysi sprach vor einiger Zeit bei Markus Lanz, von einem erheblichen politischen Vertrauensverlust der Bevölkerung. Fakt ist aber letztendlich, dass diese bisher ausgeführten Sanktionen unserer Wirtschaft und somit uns allen Schaden. In wieweit die Bevölkerung noch mitspielt, kommende Einschränkungen zu tragen, wird sich zeigen.

        1. @Johann Steinhaus

          Das mit den Medien musste ja kommen! Das ist eine unterschwellige und nicht beweisbare Unterstellung einer Art Staats- oder Medienpropaganda. Damit lässt sich zwar alles rechtfertigen, allerdings ist es zugleich eine Art „Liebestöter“ für Diskussionen 🤭

          Statistiken und Meinungsumfragen basieren auf zufällig ausgewählten, repräsentativen Stichproben. Die Antworten und Auswertungen bieten keinerlei Interpretationsspielraum. An einer einfachen Antwort wie „Ja oder Nein“ gibt es nichts zu interpretieren.
          Stimmen in Ihrem Umfeld und vor allem in Social Medias sind keine repräsentativen Stichproben auf Basis eines Zufallsverfahrens zur Auswahl. Eine hoher Stichprobenumfang allein stellt keine repräsentative Stichprobe sicher. Die Teilnehmer sind selbstrekrutiert, eine Mehrfachteilnahme ist nicht ausgeschlossen und sogar sehr wahrscheinlich.

          Ich persönlich wurde von einem Meinungsforschungsinstitut ausgewählt und nehme freiwillig täglich an einer Befragung teil. Das dauert nur ein paar Sekunden, die Fragen sind immer klar und unmissverständlich formuliert, wie etwa: „Sollte sich die Bundesregierung Ihrer Meinung nach für härtere Sanktionen gegen Russland einsetzen?“
          Als Teilnehmer habe ich Zugang zu weiteren Informationen, die nicht immer veröffentlicht werden. Sog. Insights, wie etwa soziodemografische Auswertungen. Interessant daran ist, dass in der Gruppe mit der Antwort Nein, auf keinen Fall immer zu einem extrem hohen Prozentsatz männliche AfD-Wähler aus dem Osten sind (Nicht, dass ich damit sagen will, diese Antwort liegt in den Genen und kommt fast automatisch und instinktiv 😏 ).
          Wenn Sie also nach „einer entschieden anderen Position“ suchen, suchen Sie dort.

          Was die Politiker, Zustimmung und Wahlerfolg angeht, natürlich! Das ist ja nur eine andere Umschreibung von „den Wählerwillen in einer parlamentarischen Demokratie zahlenmäßig repräsentativ abzubilden“. Klingt halt nur sehr negativ und herablassend, weil es so gar nicht das Idealbild vom starken Mann und Führer verkörpert. Aber es zeigt sehr beeindruckend, dass die Politiker offensichtlich nicht drei Jahre und neun Monate lang tun, was sie wollen und nur im Wahlkampf den Wählern Honig ums Maul schmieren.

        2. Umfragen können natürlich gesteuert werden.

          Z.B. in dem man definiert, was „repräsentativ“ ist. Das fällt ja nicht alles vom Himmel, wie Mann oder Frau (und selbst dabei gibt es ja heute Irritationen).

          Das konnte man die letzten Jahre doch sehr gut beobachten: „Finden Sie Maßnahme XY von Frau Merkel richtig?“ Repräsentative Antwort: 70% JA, Rohdaten: 80% NEIN.

          Und natürlich geben auch die frisierten Daten die Trends noch richtig wieder. Dass man im Osten allergischer auf Totalitäres reagiert, ist logisch und gilt nicht nur dort, sondern in allen osteuropäischen Ländern. Da wissen die Älteren noch, wie das ist.

          1. @Felix

            Eine repräsentative Stichprobe stellt einfach ein möglichst genaues Abbild der Grundgesamtheit, also der Gesamtpopulation dar. Sie ist so zusammengesetzt, dass sie die Gesamtzielgruppe in allen wichtigen Merkmalen widerspiegelt. Also etwa bei Geschlechterverteilung, Einkommensverteilung, politischen Präferenzen, Alter etc. Diese, natürlich anonymisierten, Merkmale der Stichproben können jederzeit überprüft werden.

            Zur Berechnung der repräsentativen Stichprobe zieht man Werte und Zahlen heran, wie Populationsgröße, Konfidenzintervall, Konfidenzniveau, Z-Wert und Standardabweichung.

            Natürlich können Sie alles grundsätzlich in Frage stellen, bestreiten und im Sinn verdrehen. Dann brauchen wir aber von vornherein über gar nichts mehr diskutieren.
            So habe ich nicht pauschal vom Osten geschrieben, sondern von männlichen AfD-Wählern in den ostdeutschen Bundesländern. Und die repräsentieren dort rund 13% der abgegebenen Wählerstimmen bei der Bundestagswahl 2021. Ebenso habe ich nicht von „Totalitärem“ gesprochen, sondern der recht harmlosen Frage: „Sollte sich die Bundesregierung Ihrer Meinung nach für härtere Sanktionen gegen Russland einsetzen?“
            Sie schreiben: „Finden Sie Maßnahme XY von Frau Merkel richtig? Repräsentative Antwort: 70% JA, Rohdaten: 80% NEIN.“ Das müssen Sie schon näher erläutern und belegen. Bis dahin betrachte ich es als reine Behauptung und Spekulation.

          2. Bauernschlau und Blau

            „Dass man im Osten allergischer auf Totalitäres reagiert, ist logisch und gilt nicht nur dort, sondern in allen osteuropäischen Ländern.“

            😂🤣😅

            Das zeigt sich genau in dieser Frage. Während den osteuropäischen Ländern die Sanktionen und Waffenlieferungen gar nicht weit genug gehen können, machen sich die Putinfreunde in der AfD schon bei der kleinsten Maßnahme in die Hosen. Und seinen wir ehrlich: Sehr viel totalitärer als Putin geht kaum.

  6. Habeck tut alles, um die deutsche Bevölkerung um hunderte Milliarden Euro ärmer zu machen und die Industriemacht Deutschlands drastisch zu reduzieren . Habeck und Co. schwächen gezielt Deutschland, um dessen Quasi-Dominanz in Europa zu beenden. Früher gab es dafür einen Strafrechtsparagraphen. Die Atomkraft und das Fracking zur Unabhängigkeit der Energieversorgung zur verhindern ist nur mit diesem Hintergrund logisch. Die vorgeschobenen grünen Begründungen sind Märchen für diejenigen, die noch an den Osterhasen glauben.

  7. Hier geht aber einiges Durcheinander.

    @Michael

    Das Rohdaten und das repräsentativ aufbereitete Ergebnis extrem auseinanderklaffen können, konnte und kann jeder zu jeder Zeit überprüfen, wenn vom Umfragehaus angeboten. Was soll ich da beweisen. Schauen Sie selbst nach.
    Das müßte auch noch nicht unbedingt manipulativ sein, aber wenn es sich z.B. um eine Online-Umfrage in der WELT mit guter Beteiligung handelt, dann ist eine sehr starke Abweichung schon in sich nicht sehr wahrscheinlich, weil das Publikum die Bevölkerung bereits gut abbildet.
    Und diese Abweichung hat es sehr häufig gegeben und es wird sie auch weiterhin geben.

    Ersparen Sie uns doch bitte ungefragte Standardbelehrungen. Ich habe Statistik studiert. Mir ist das Verfahren klar. Es ist natürlich gar kein Problem, dabei die Ergebnisse zu verzerren. Es ist naiv, dass zu bestreiten.

    Wir sind also wieder einmal auf unsere Grundeinschätzung der Sachlage zurückgeworfen, und die fällt bei Ihnen eben anders aus, als bei mir.

    Interessant finde ich Ihre Mitteilung, dass Sie selbst in einem solchen Verfahren teilnehmen. Sind Sie nicht der Michael, der als avantgardistischer Digitaldesigner und Investor frühzeitig sehr sehr wohlhabend und unabhängig geworden ist?
    Dann gehören Sie in keinem Fall in eine repräsentative Auswahl weniger hundert Menschen, die das Meinungsbild in Deutschland wiedergeben sollen.

    @ B&B

    Das die Osteuropäer gegenüber Russland eine speziell Haltung haben, ist bekannt.

    Russland ist aber nicht totalitär, sondern autoritär. Autoritär wie eine klassische Tyrannei zu allen Zeiten der Welt.

    Der Kommunismus in allen seinen Spielarten ist dagegen totalitär.

    Das ist was völlig anderes, und es ist viel gefährlicher.

    1. @Felix

      vielleicht haben Sie Statistik studiert, andere Leser haben das nicht. Und ich schreibe hier nicht exklusiv für Sie zum persönlichen Zeitvertreib.

      Dass Rohdaten und repräsentativ aufbereitete Ergebnis extrem auseinanderklaffen können, heißt noch lange nicht, dass sie es auch müssen. Warum sollte in dem genannten Beispiel die Wirtschaftswoche, ein Pflichtblatt der Wertpapierbörsen in Stuttgart, Frankfurt am Main und Düsseldorf, ein Interesse an der Verzerrung von Ergebnissen zu dieser Frage haben?
      Und warum stimmen Umfragen anderer Institute mit ganz anderen Auftraggebern mit diesen Ergebnissen überein? Schon wieder so eine Verschwörung?

      Es ist natürlich gar kein Problem, dabei die Ergebnisse zu verzerren. Es ist aber auch kein Problem, die Ergebnisse nicht zu verzerren. Es ist naiv und sehr weit hergeholt, das einfach zu unterstellen.
      Außerdem geht es bei diesen Umfragen immer nur um eine einzige Frage mit fünf abgestuften Antwortmöglichkeiten (Ja, auf jeden Fall, Eher ja, Unentschieden, Eher nein, Nein, auf keinen Fall). Da gibt es nichts aufzubereiten oder zu frisieren. Die jeweiligen Antworten werden aufsummiert und durch die Gesamtzahl dividiert.

      Was meine Teilnahme an Umfragen angeht, bin ich 1. nicht so wahnsinnig frühzeitig und 2. nicht sehr, sehr wohlhabend geworden. Das ist immer äußerst relativ.
      Warum sollte ich in einer Zufallsstichprobe nicht in die repräsentative Auswahl gehören, solange diese die typischen Merkmale der Grundgesamtheit repräsentiert? Einmal angenommen, ich gehöre zur Gruppe der vermögendsten 10%. Die Stichprobe umfasst 1.000 Leute. Um die Grundgesamtheit bestmöglich zu repräsentieren, müssten also 100 Teilnehmer aus dieser Gruppe vertreten sein. Selbiges gilt natürlich auch für die restlichen Dezile.

      Aber Respekt, Sie haben es wieder einmal geschafft, vom eigentlichen Thema abzulenken und Ihre immerwährenden Zweifel an allem zu säen, ohne selber auch nur den geringsten Hauch von Fakten und Quellen zu liefern. Könnte, müsste, hätte, wäre … der Konjunktiv als Fundament, Stützgewebe und alles verbindender Leim im Felix’schen Realitätskonstrukt.
      Wenn Sie schon andere anmahnen, mit konkreten Argumenten zu reagieren oder Fragen zu stellen, sollte das auch für Sie gelten. Doch wenn man Sie etwas fragt, erhält man als Antwort: „Was soll ich da beweisen. Schauen Sie selbst nach.“ Applaus!!!

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