Gas

Deutschland braucht neue Gaskraftwerke für bis zu 21 Gigawatt

Für eine sichere Grundlast der Stromerzeugung zu gewährleisten, wird Deutschland zahlreiche neue Gaskraftwerke bauen müssen.

Die letzten Atomkraftwerke fallen im April weg, Gas aus Russland ist auch nicht mehr als Energiequelle einplanbar. Aus der Kohle will man auch raus im Lauf der nächsten Jahre. Auch wenn Gas gerade ein knappes Gut ist, welches man extrem teuer auf dem Weltmarkt einkauft – als sichernder Faktor für die Grundlast der Stromversorgung wird man wohl zwangsläufig mehr Gaskraftwerke benötigen. Hierzu gibt es aktuelle Informationen über eine Größenordnung.

Deutschland wird nämlich laut einer Studie der Bundesnetzagentur in den kommenden Jahren mehr Gaskraftwerke benötigen, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, so meldet es Bloomberg. Die drei letzten deutschen Kernkraftwerke werden bis Mitte April abgeschaltet und die Pipeline-Gasimporte aus Russland sind zum Erliegen gekommen. Angesichts dessen werde in diesem Jahrzehnt ein weiterer Anstieg der Flüssiggasimporte erforderlich sein, heißt es in dem Bericht, der alle zwei Jahre veröffentlicht wird, und an dem vier auf den Energiebereich spezialisierte Forschungsinstitute mitgearbeitet haben.

Um Gas einzusparen und so eine Verschärfung der Energiekrise abzuwenden, erlaubte Berlin im vergangenen Jahr die Rückkehr alter Kohlekraftwerke ans Netz. Dennoch stieg die Stromproduktion der Gaskraftwerke um 1,7 %, auch weil die Stromnachfrage aus Frankreich einen Rekordwert erreichte. Die Analyse für den Zeitraum 2025-2031 sieht zwar einen Rückgang des Gesamtgasverbrauchs vor, da die Haushalte zunehmend auf Wärmepumpen umsteigen sollen. Mehr Gas wird allerdings für die Stromerzeugung nötig sein, auch um die Nachfrage der wachsenden Flotte von Elektroautos zu decken.

Unter der Voraussetzung, dass die Gaspreise nicht wieder in die Höhe schnellen, könnten dem Bericht zufolge neue Gaskraftwerke mit einer Bruttoleistung von 17 bis 21 Gigawatt gebaut werden. Sie dürften nötig sein, um Spitzenlasten flexibel abzudecken. Ein vollständiger Ausstieg aus der Kohle könnte dem Bericht zufolge schon 2030 möglich sein, wenn die Befüllung der Gasspeicher reguliert wird und der Gasverbrauch weiter sinkt. Die offizielle Frist für den Ausstieg ist 2038, wobei die Grünen weiterhin 2030 anstreben.

FMW/Bloomberg

Gasspeicher in Rehden
The natural gas storage facility in Rehden, Germany.


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1 Kommentar

  1. Je nach Größe sind das 30 bis 60 Gaskraftwerke.
    Da werden die „Kleber“ wieder viel zu tun haben.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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