Gas

Aktuelles Szenario vom Gasverband INES Gasmangel im nächsten Winter höchst unwahrscheinlich

In Deutschland wird es wohl diesen und auch den nächsten Winter nicht zu einem Gasmangel kommen. Dazu hier aktuelle Verbandsaussagen.

Gas-Pipeline aus Russland nach Europa

Dass es diesen Winter zu einem Gasmangel in Deutschland kommt, kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen. Die Gasspeicher sind randvoll mit aktuell 99,98 Prozent Füllstand. Ohne russisches Gas über die Ostsee liefert Flüssiggas (LNG) derzeit offenbar so viel Gas, dass die Speicherstände trotz deutlich gefallener Temperaturen gehalten werden können – wichtig dabei sind natürlich auch die Einsparungen.

Nun geht der Blick auf den viel schwierigeren Winter 2023/2024. Diesen Sommer halfen noch die russischen Lieferungen dabei die Gasspeicher in Europa aufzufüllen. Im Sommer 2023 dürfte diese Bezugsquelle wegfallen, und man wird auf Norwegen, aber vor allem auf LNG aus Übersee schauen. Werden Europa und Deutschland im nächsten Winter den Gasmangel verhindern? Die „Initiative Energien Speichern e.V.“ (INES) ist ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher. Sie repräsentiert über 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten. INES hat heute Szenarien veröffentlicht.

Wohl auch im nächsten Winter kein Gasmangel

Auszugsweise hier Aussagen von INES: Die Szenarien zeigen, dass Deutschland unter den festgelegten Modellparametern gut durch den Winter kommt, wenn keine extrem niedrigen Temperaturen auftreten. Die Szenarien zeigen darüber hinaus, dass die Gasspeicher vor dem Winter 2023/2024 erneut umfangreich befüllt werden können, selbst wenn eine starke Entleerung in diesem Winter stattgefunden hat. Die Möglichkeiten zur erneuten Befüllung werden allerdings besonders von der Verfügbarkeit von Flüssigerdgas (LNG) für den EU-Binnenmarkt bestimmt.

Bloomberg über höchstwahrscheinliche Vermeidung einer Mangellage

Bloomberg schreibt dazu aktuell wie folgt: Deutscher Gasmangel höchst unwahrscheinlich: Speicherbetreiber. Deutschland wird den Winter überstehen und den nächsten wahrscheinlich auch, selbst wenn die russischen Gaslieferungen gedrosselt bleiben. Diese Prognose gibt die Initiative Energien Speichern, ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher. Wenn es in den nächsten Monaten nicht zu “extrem niedrigen Temperaturen” komme, sei eine Verknappung “sehr unwahrscheinlich”, hieß es am Freitag in einem Ines-Bericht. Die Gasspeicher sollten laut den Branchenexperten vor dem nächsten Winter wieder gefüllt werden können, selbst wenn sie in der kommenden Saison weitgehend entleert werden.

Die Studie untersucht drei Szenarien mit normalem, warmem und kaltem Wetter. Das Ergebnis: Europas größte Volkswirtschaft könnte in der Lage sein, ein Szenario zu vermeiden, in dem Gas rationieren werden muss, das für die Industrie, die Stromerzeugung und die Beheizung von Wohnungen benötigt wird.

“Die Befüllung der Gasspeicher hat dazu geführt, dass wir aller Voraussicht nach gut durch den kommenden Winter kommen werden”, erklärte Ines-Chef Sebastian Bleschke.

Deutschland hat Milliarden von Euro ausgegeben, um die Energiekrise zu bewältigen. Angesichts Moskaus Krieg in der Ukraine soll Flüssigerdgas die russischen Gasströme ersetzen. Um den Gaseinsatz zur Stromerzeugung zu verringern und größere Volumina in die Speicher zu leiten, hat die Bundesregierung die Laufzeiten von Kohle- und Kernkraftwerken verlängert. Die Speicher sind inzwischen zu praktisch 100% gefüllt.

Unterstützend wirkte das Wetter. Die milden Temperaturen haben den Beginn der Heizperiode in Europa verzögert. Für das kommende Wochenende wird jedoch ein Kälteeinbruch in Berlin erwartet, bei dem die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen dürften. Damit steht der erste echte Test für die Heiznachfrage an.

Zur Erhöhung der Flüssiggas-Importe aus den USA und Katar will Deutschland im nächsten Jahr mehrere LNG-Terminals heranziehen. Sie werden laut der Ines-Studie entscheidend für die Neubefüllung der Gasspeicher sein.

FMW/Bloomberg/INES



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

36 Kommentare

  1. herzlichen Glückwunsch.
    Alles paletti.
    Jetzt kann jeder ruhig schlafen.
    wen Wetter so in die Rechnung eingefügt wird, dann kann ich ja auch mit 180 Sachen in die Kurve fahren.
    Es wird scho nix passieren.

  2. Genau, Putin zieht schon langsam mit Schwanz zwischen den Beinen zurück, wenn das in 2 bis 3 Monate vorbei ist, und er bettelt Gas verkaufen zu dürfen gegen alte Preise, dabei verspricht nie wieder Böse zu sein, dann flupt es wieder. Jetzt kaufen wir in Qatar, die haben auch nicht viel versprochen also, wer will jetzt schon um den nächsten Winter bangen? Las es erst mal Weihnachten werden.
    Dann können wir uns ab Mai oder so wieder bei Vollgass um die Umweltschutz kümmern.

  3. Sorry, aber dieser Aussage kann ich absolut keinen Glauben schenken, also der Aussage vom Verband :-)
    Da tippe ich mehr auf die umfangreicheren Modelle des Ifo-Institutes. Das wäre auch etwas einfach:
    – juhuuu, wir haben bisher ne Menge einsparen können
    – Glück und gutem Wetter kommen wir durch den Winter
    – bei normalem Wetter auch
    – bei schlechtem Wetter wird es knapp
    und im nächsten Jahr können wir nochmal vielmehr an Gas sparen und die Speicher knackig voll machen.
    Dafür haben die Modelle erstellen und rechnen müssen ? Ein Würfel mit 3 Zahlen drauf hätte auch gereicht.

  4. Gut gemacht, Putin soll sein Gas behalten und sich damit den Allerwertesten einreiben.

  5. Es wird ja insgesamt nicht weniger Energie auf dem Weltmarkt angeboten, als vor den Sanktionen gegen Russland.
    Nur gerade in Deutschland wird Gas, Kohle, und Öl künstlich verknappt, weil „Putins Wirtschaft“ ruiniert werden soll.
    Und was knapp ist, ist teuer.
    N1 hatte die Kapazität von einem LNG -Tanker am Tag. Das Gas muss nun zu einem vielfachen des Preises den ärmeren Ländern auf dieser Welt or der Nase weggekauft werden.
    Wer dabei wirtschaftlich ruiniert wird, ist ja wohl langsam klar geworden. Der Rubel ist die stärkste Währung der Welt geworden, und die Einnahmen über Rohstoffe explodieren in Russland.
    Aber was bisher nicht gewirkt hat, und gerade Deutschland massiv geschadet hat, muss nun noch weiter verschärft werden.
    Durch alle Maßnahmen kommen weder die kriegstreibenden Ideologen in Russland zu Verstand, noch die Ideologen in Deutschland, die immer noch daran glauben, dass Sanktionen wirken.
    Also, weiter so.
    Nur- es wird alles sehr, sehr teuer werden, wenn Produkte mit sehr teurer Energie hergestellt werden.
    Jetzt erst einmal auf die mehr oder weniger planbaren Stromausfälle einrichten, und auf die eigene Lebensmittelversorgung.
    Und dann mal sehen, was für eine Situation im Frühling herrscht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. in der Tat, mich erstaunt auch sehr, dass sehr selten über die Preise gesprochen wird. die BASF geht davon aus, dass zukünftig in ‚D“ das Gas drei Mal teurer sein wird als in den USA.
      das Volumen dürfte zukünftig schon zur Verfügung stehen, doch zu welchem Preis.
      Die BASF wird sich in Deutschland stark verkleinern, zu Gunsten der USA.
      wir können dann das Gas, welches wir nicht brauchen verkaufen…
      alles was schief laufen kann, läuft schief

      1. Tja und wie steht es denn mit der Ermittlung der Pipelinesprengung ?
        Ich hatte vor Wochen hier geschrieben ,daß „Sie“ das klammheimlich einschlafen lassen.Und?
        Genau so kommt es. Das bedeutet nichts anderes als ,man kennt die Täter und sie sind sowas von aus den eigenen Reihen,daß es anders garnicht geht !!

        1. @klempner

          Was glauben Sie denn, wie schnell man bei einer Unterwasser-Sprengung den Täter ausfindig machen kann, falls so etwas überhaupt möglich ist? In vier, fünf Wochen?
          Die schwedische Staatsanwaltschaft befindet sich in den Voruntersuchungen. Laut dem damit betrauten Staatsanwalt Mats Ljungqvist werden fortgeschrittene Analysearbeiten folgen, um sicherere Rückschlüsse rund um den Vorfall ziehen zu können.

          Aber wüste Spekulationen und haarsträubende Verschwörungstheorien im Vorfeld sind halt so viel schöner, gell?

          1. @michael, ich wollte das Thema eben nicht einschlafen lassen. Genau wie die Straftaten rund um den Umgang mit Corona und Impfung. Mit dem Wort Verschwörungstheorie wäre ich an ihrer Stelle
            sehr vorsichtig.Alles , naja bzw. 80 % von den „Verschwörungstheorien“ die teilweise sogar mathematisch begründet worden sind,die ich hier gebracht habe ,sind zur wahrhaftigen „Realitätstheorie“ geworden. Was ist eigentlich aus der Virusherkunft geworden ? Und dem Vorgehen der Regierungen gegen „Gain of Function“,das alles ist eine Massenvernichtungstechnik .Und ??Garnix läuft .Verschweigen. Vernebeln ist angesagt. Stattdessen wurde auf dem G20 Treffen bekundet ,daß bei der nächsten „“Pandemie““ ohne digitales Impfzertifikat /Identität der Mensch sich nicht mehr international bewegen darf. DDR 4.0 lässt grüßen. Und das obwohl mathematisch betrachtet die achso tödliche Pandemie,gar keine tödliche war . Das ist nämlich ihr Problem und mein Profit ,ich unterwerfe „Alles“ der Wahrscheinlichkeit und im speziellen ihre Angst quantifiziert ist mein Profit. Mein Job ist aus menschlichen Emotionen berechenbare Zahlen zu machen ,die kann man mit KI weiterrechnen und damit maximalen Gewinn zu erzielen. Und die hier immerwieder zu lesende Naivität und Leichtgläubigkeit beweist es mir fasst täglich. Ich kann ihnen nur empfehlen ,holen sie sich die Zahlen ,schmeissen sie alle Vorurteile über Bord . Und fangen sie bei den gerichtsicheren nachgewiesenen Coronatoten nach Altersstufe sortiert an .Das ist die erste Basiszahl für die Risikobewertung der „Pandemie“. Ich wiederhole mich zum xten mal,der Hauptbetrug ist dem Bürger immerwieder den falschen Nenner vor die Nase zu stellen und dann alles auf das Falsche abzuleiten! Das gilt für sämtliche Themen. Wieso
            haben wir eigentlich Inflation ,wussten die Politiker nicht was die Hilfspakete anrichten ? Wieder der falsche Nenner in dem Fall Putin. usw.usw.usw.

    2. Helmut,
      da höre ich ja Sarah Wagenknecht raus ;-) Die Schnecke hat auch so argumentiert, insbesondere behauptet, die EU hätte die Gasversorgung aus Russland sanktioniert. Hat sie nicht !!! Russland hat nur immer weniger geliefert. Klar, eine Reaktion auf die Sanktionen. Aber doch gut zu wissen, wie Russland reagiert, wenn denen ein Furz quer sitzt. Also nochmals zur Deutlichkeit, weder Deutschland noch die EU haben Gas sanktioniert.
      Im Übrigen hat Russland wohl ein aktuelles Defizit von 4% im BIP eingefahren. Grund sollen die Sanktionen lt. Notenbank sein.

  6. Ja, seit 2001 wieder ein milder Herbst. Aber das sagt nichts über den Winter aus. 0°C oder -15°C ?
    Bei den milden Herbsttemperaturen lief mein Ölbrenner ca. 2,5Std. am Tag. Wird es so frostig geht es hoch auf 13 Std. Das sind die Unterschiede ! Dürfte bei Gas nicht anders sein.
    Ja klar können wir nächsten Winter Gas haben – wenn die Industrie nicht so viel produziert. Gell das sind die Schuldigen …

  7. meine damen und herren, ich bin ein ganz einfacher bürger, der auch ganz einfach denkt.
    deshalb frage ich euch: wir haben die letzten 30 jahren in DE den gleichen stromverbrauch roundabout 500 twh pro jahr,
    wir haben nie probleme gehabt früher, mit strom.
    und,
    wir haben seit 25 jahren einiges an solar- und windkraftstromerzeugung dazu bekommen.
    also, müsste nach meiner einfachen denke viel viel mehr erzeugter aber nicht genutzter strom zur verfügung stehen als benötigt.
    also, müsste strom zum ramschpreis angeboten werden.

    warum tut man das der bevölkerung an.

    die franzosen schimpfen auch gewaltig, weil ihr strom von 15 cent kwh auf 18 cent die kwh angehoben wird zum 01.01.2023.

    ich muss ab 01.01.2023 für strom 51 cent die kwh zahlen.

    ich bitte euch grünenanhänger hier im forum, sieht die realität. die realität sieht so aus, das die deutsche bevölkerung von den ideologisten verarscht und ausgeraubt wird.

    ich wünsche eine eu weite energiepolitik, sodaß wir unsere ruhe von unseren eigenen politikern finden. unter brüsseler energiepolitik zahlen wir dann vieleicht wie die franzosrn nur 18 cent die kwh, wer weiss.

    seit h.kohl ist der verschwörungstheorie gerade bei uns in DE tor und tür weit geöffnet.

    vg md

    1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164149/umfrage/netto-stromverbrauch-in-deutschland-seit-1999/

      bevor ich’s vergesse, siehe jährl. stromverbrauch in DE

      und

      “ der verschwörungstheorie gerade bei uns in DE tor und tür weit geöffnet “ zu recht.

      wer hier erzählt, das bei uns in de alles mit normalen dingen abläuft, ist ein leugner der realität.

      200 % höherer strompreis als in frankreich, und die machen auch klimapolitik.

  8. P.S. Standheute Pipelineermittlung seitens der Offiz. kein Kommentar ,unter Verschluss !

    Das kann man bei normalen Prozessen machen,aber nicht hier, es ist schlicht von enormer öffentlicher Wichtigkeit.

    1. Bitte, bitte…..AUFHÖREN !!!!!
      mit diesen Verschwörungsmythen. Hier ist nicht Telegram !!!!

  9. jetzt habe ich gerade auf youtube “ söder zu gast bei lanz “ gesehen.

    https://youtu.be/TzD4fPRVlu4

    und da sagt der lanz, “ wir bezahlen 1 milliarde euro für strom an windkraftanlagen betreiber damit die räder still stehen, weil schlicht und einfach zuviel strom erzeugt wird welches nicht benötigt wird ???

    gehts noch, warum lese ich uberall, das wir durch gasverbrennung strom erzeugen müssen.

    wisst ihr das sind alles so dinge, da dreht man durch.
    kann mal jemand klarheit schaffen. da läuft doch ein ganz grosser betrug an der bevölkerung.

    1. @ md
      Sehr gerne. Wir produzieren mit den Erneuerbaren Energien insbesondere tagsüber an günstigen Tagen mehr Strom, als wir benötigen. Leider haben wir aber keine effizienten Speichermöglichkeiten, außer Wasserspeicher. Die reichen aber bei weitem nicht aus. Wir verkaufen den Strom dann ins Ausland und fahren die Gaswerke soweit möglich runter. Wenig später ist Flaute bzw. die Sonne geht unter und wir benötigen aber immer noch viel Strom, den die Erneuerbaren dann nicht hinreichend produzieren können. Da auch keine Speicher da sind, werden also die Erdgaskraftwerke wieder hoch gefahren. Das ist unser Kernproblem der Lastfähigkeit und der fehlenden Speicher.
      Hinzu kommt aktuell, daß eben Frankreich, aber auch Österreich und die Schweiz auch viel Strom von uns brauchen. Es findet da auch ein reger Austausch statt, man könnte sagen, wir benutzen dieses europäische Stromnetz als Zwischenspeicher. Hat also nix mit Betrug zu tun, sondern mit Wirtschaftlichkeit. Ansonsten müßten wir den überschüssigen Strom mit nem Heizstab in der Elbe los werden. Unser Netz verträgt kein „Zuvielstrom“. Und wonach sich die Preise richten, wurde hier ja schon ausführlich berichtet. Sollte also jetzt Klarheit herrschen.
      Wenn wir vernünftige und große Speicher hätten, hätten wir enorme Probleme gespart. Man möchte ja den Wasserstoff dazu nutzen. Ist eben wenig effizient und damit teuer und die Kapazitäten reichen nicht aus.
      Fas Frauenhofer Institut hat eine „Powerpaste“ entwickelt, das Wasserstoff sehr gut binden und transportfähig macht. Wie effizient das aber ist, weiß ich nicht.

      1. @jumpin1
        Das kann man zwar so sehen, ist aber nicht die ganze Wahrheit und etwas einseitig.
        Es klingt immer so, als wären an allem die Erneuerbaren schuld, während Sie in Ihrer Antwort Kohle- und Atomkraft oder Übertragungsnetze nicht einmal erwähnen.

        Ein wesentlicher Punkt ist auch, dass Windkraftanlagen vor allem in Norden und Osten der Republik installiert sind. Die südlichen Länder, speziell Bayern mit seinem hohen Strombedarf, weigern sich ja bekanntermaßen dagegen und jammern lieber wegen Atomkraftwerken herum.
        Gleichzeitig will man dort auch keine leistungsfähigen HGÜ-Leitungen von Nord nach Süd. Somit kann der Windstrom nur unzureichend im Land verteilt werden.

        Deshalb müssen Windenergieanlagen im Norden und Osten Deutschlands tatsächlich noch immer regelmäßig abgeschaltet werden, wenn sie am effizientesten arbeiten. Die Gründe dafür sind also der verschleppte Netzausbau sowie ein Überangebot an dreckigem Braunkohlestrom, der die Netze verstopft. In gewissem Maße verstärkt wird diese Nord-Süd-Schieflage durch das völlig unnötige AKW im Emsland, also im Norden, wo ohnehin mehr als genug Strom zur Verfügung steht.

        Windenergie wird durch die Netzbetreiber häufiger als andere Erzeuger abgeschaltet, weil sich die Anlagen mit einer schnellen Wirksamkeit regeln lassen. Man könnte also auch argumentieren, Windkraft ist das Opfer der Inflexibilität anderer Kraftwerke. Somit muss eine der günstigsten und saubersten Energien zu Gunsten einer der dreckigsten und mindestens zweimal so teuren abgeregelt werden.

        Wirtschaftlich ist das doppelt dämlich: Teure Energien kommen zum Zug, nur weil sie so unflexibel sind. Und gleichzeitig werden Entschädigungen an die Betreiber der günstigen Technologien gezahlt. Und das auch noch in völlig überhöhtem Maße, weil sich die Entschädigungen an den ausgefallenen Erlösen orientieren, die wiederum durch Merit-Order und fossile Kraftwerke sinnlos in die Höhe getrieben werden.

        Ein berechtigtes Argument wäre also auch, dass unser ganzes Stromsystem noch viel zu unflexibel, weil noch viel zu sehr auf Zwangs-Grundlast-Kraftwerke ausgerichtet, ist. Denn es ist nicht alleine die ständige Mindestlast im Verbrauch, die unsere sog. Grundlast definiert, sondern zum Teil verhält es sich umgekehrt. Unflexible Kraftwerke liefern einfach zu viel unregelbare „Dauerleistung“, an die der Verbrauch seit jeher angepasst wurde. Durch Flexibilitätsoptionen wie Smart-Meter, nachfrageseitiges Lastmanagement, flexible Steuerung von Anlagen und Prozessen, könnte diese „Grundlast“ schon heute um mindestens 30 bis 40% reduziert werden.
        Zum besseren Verständnis ein ganz brauchbarer Artikel:
        https://www.net4energy.com/wiki/flexibilitaetsoption

        Man kann es drehen und wenden, wie man will, an einer Tatsache wird sich nie etwas ändern: Eine Energiewende inkl. Speichern benötigt Zeit. Und es bedarf Übergangsphasen, Parallelstrukturen und Brückentechnologien. Daher gibt es ja auch den Fahrplan bis 2050 mit gewissen Zwischenzielen in den Jahren 2030 und 2040.
        Was wir hier machen, ist ein fast täglicher Streit um immer dieselben Dinge. Nur wird sich leider nicht von heute auf morgen Entscheidendes ändern, auch nicht von einem Jahr aufs andere. Man kann nur sukzessive Neues aufbauen und ab bestimmten Levels das Alte Schritt für Schritt abschalten.
        Sich Tag für Tag die Köpfe heiß diskutieren, ist Energieverschwendung. Und die wollen wir doch als effizienteste Maßnahme überhaupt verhindern 😉

        P.S. Daneben gibt es auch noch andere Gründe, warum WKAs manchmal abgeregelt werden:
        https://medienservice.sachsen.de/medien/news/1039205

        1. @ Anna

          Das was Sie schreiben ist auch nicht die ganze Wahrheit.

          „Die südlichen Länder, speziell Bayern mit seinem hohen Strombedarf, weigern sich ja bekanntermaßen dagegen und jammern lieber wegen Atomkraftwerken herum.“

          Nicht überall kann man Windkraftanlagen rentabel betreiben. Vor allem in Bayern ist eine schlechte bis unwirtschaftliche Auslastung zu erwarten:

          https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-kleine-ertraege-ld.1710681

          Der Wind weht halt, wo er will…

          1. Na ja, der Link zeigt jetzt erstmal nix.
            Aktuell gibt es Bayern ca. 1100 Windräder. Und natürlich weht dort der Wind nicht so stark wie in Küstenregionen. Aber alleine die 10H-Regelung in Bayern legt nahe, daß man da keine Windräder will. Ganz einfach. Argumente kann man immer finden.

          2. Hallo jumpin1

            „Na ja, der Link zeigt jetzt erstmal nix.“

            Ich habe gerade gemerkt, dass der Link nur auf meinem Smartphone funktioniert…. Sorry.

            NZZ hat die Auslastung von 18000 (von Insgesamt 28000 in Deutschland errichteten) Windkraftanlagen mit einem auf Stunden basierenden Wettermodell über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgewertet.

            Ergebnis:

            Der verlinkte Artikel zeigt auf dem Smartphone, dass lediglich 15 Prozent der in Deutschland installierten Windkraftanlagen eine geschätzte Auslastung von über 30 Prozent haben.

            2 Davon befinden sich in Bayern.

            Ein viertel der Anlagen hatte dabei einen Kapazitätsfaktor von weniger als 20 Prozent, welche wohl nur durch das deutsche Fördersystem rentabel sind.

            Abschaltungen wegen Lärm- und Umweltschutzvorschriften wurden in dem Modell nicht berücksichtigt, so das die oben genannten Auslastungen real noch geringer sein dürften.

            Das man durch Abstandsregelungen (auch z.B. NRW) aus einer gewissen politischen Richtungen den Bau von Windrädern verhindert oder erschwert hat steht auf einem anderen Blatt.

            Dennoch ist nicht jeder Standort und insbesondere Standorte in Bayern nicht für den Bau von Windkraftanlagen geeignet oder im Bezug zum Ressourceneinsatz für den Bau der Anlagen sinnvoll.

          3. @Windhund
            Nebenbei, ich heiße Anna Luisa, wenn es nicht zu viel zum Tippen ist.

            Erstens einmal ist das ein reines Modell, von dem niemand die zugrunde liegenden Annahmen kennt. Und offen gesagt bezweifle ich etwas, dass die (sehr atomfreundliche) NZZ die wissenschaftlichen und technischen Kapazitäten für eine hochwertige Modellierung besitzt.

            Zweitens kalkuliert man seit jeher schon mit folgenden Volllaststunden / Jahresnutzungsgraden (Kapazitätsfaktoren):
            Windkraft offshore: 3800 / 43,4%
            Windkraft onshore (ältere Anlagen vor 2016): 1650 / 18,8%
            Windkraft onshore (neuere Anlagen): 2250 / 25,7%

            Alles bekannte Werte seit Jahrzehnten, ich verstehe jetzt nicht, wo das Problem liegt?
            Selbstverständlich gibt es auch in Bayern und BW genügend Standorte, an denen sich diese Werte erreichen lassen. Dort müssten nicht einmal so viele Anlagen installiert werden, wie im Norden, weil man mehr auf PV setzt (Kapazitätsfaktor 11% übrigens).

            Dass natürlich mit uralten Anlagen und Daten im Nordschwarzwald (2007 bis 2010) argumentiert wird, und obwohl die ziemlich genau den o.g. Kalkulationswerte entsprechen, macht die hübsche Visualisierung und Simulation nicht unbedingt seriöser.
            Und dass die paar wenigen in Bayern installierten neueren modernen Anlagen ebenfalls exakt die kalkulierten Werte erreichen, versucht man mit „unbekannten“ Faktoren wie Topografie und anderen Vermutungen kleinzureden, „die die Simulation nur bedingt berücksichtigen kann“. Mit anderen Worten: Die Ausbeute ist bestimmt schlechter. Muss so sein 😉

            Aufschlussreich wird es zum Schluss hin: Es wird gezeigt, dass ein Großteil der Anlagen im Süden aus dem letzten Jahrtausend stammt. Danach zeigt man, dass seit 2015 kaum moderne Windräder mit hohem Wirkungsgrad gebaut wurden.
            Und das alles beweist jetzt was genau? Dass Söder keine Windräder im hübschen Bayernland haben will.

          4. @ Anna-Luisa

            Gerne, wenn Sie sich damit besser fühlen.

            Werden Sie denn mit Bindestrich geschrieben oder ohne, oder haben Sie den weggelassen?

            https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelname_(Vorname)

          5. @Windhund
            Ich hätte mir eher Antworten auf die restlichen 96% meines Beitrags erhofft. Mit Fokus auf die sachlichen, inhaltlichen Komponenten. Aber egal, keine Antwort werte ich als stillschweigende Zustimmung.

            Und damit zu den wirklich wichtigen Dingen: Warum sollte ich meinen Namen verfälschen oder etwas weglassen? Machen Sie das so? Gaaanz sicher nicht. Nun, wir leben in einer freien Gesellschaft, also überlasse ich es ganz Ihrem Gusto, wie Sie meinen ‚missverständlichen und uneindeutigen‘ Satz interpretieren: „Nebenbei, ich heiße Anna Luisa“.

            Meinetwegen können Sie mich auch Andalusia nennen 😃
            In Anlehnung an eine paradiesische Region, in der die Welt noch komplett in Ordnung ist. Dort soll es sogar Landstriche in den Bergen geben mit der höchsten Versorgungssicherheit weltweit, inkl. dreifacher Redundanz. Mit angenehm-erträglichen Sommer- und milden Wintertemperaturen, mit Wasser satt, den nettesten Nachbarn überhaupt und Gold ohne Ende.

        2. @ Anna Luisa
          Danke für die Zustimmung.
          Die Netzprobleme hatten wir vor den Erneuerbaren nicht. Will heißen, offenbar ließen sich Kohle- und Atomstrom gut den Verbräuchen anpassen. Zumindest habe ich vorher nie von diesen Problemen gehört oder gelesen. Erst mit Anfragen von Bürgerinitiativen, warum die Windräder trotz windigem Wetter still stehen, kamen diese Probleme öffentlich zu Tage. Bekannt müssen sie ja vorher schon gewesen sein, sonst wären diese vertraglichen Regelungen mit den Betreibern und in Folge die EEG-Umlage nicht entstanden. Übrigens, die Dinger stehen auch hier bei uns im Westen (NRW) bei RWE mitunter tagelang still. An der Übertragungskapazität kann das nicht liegen. Im Norden fallen ja bei einigen älteren Parks die üppigen Förderungen weg und man geht dort wieder vernünftige Wege. Der überschüssige Strom wird an örtliche Verbraucher (Wärme) verteilt oder es wird Wasserstoff produziert. In Bayern hat Siemens ein entsprechendes Projekt begonnen.
          Ich sehe es genauso wie Sie, daß einige Bundesländer sich dem Energiewandel entgegengestellt haben und auch noch immer entgegen stellen. Auch die vielen Rechtsstreitigkeiten bzgl. der Stromtrassen bremsen enorm. Das war zu erwarten, ist aber offenbar in den Berechnungen nicht berücksichtigt worden. Egal, denn man hatte ja genug Erdgas zur Verstromung.

          Ich versuche das Große und Ganze zu sehen und mich nicht im Klein-Klein zu verlieren. Meine Kritik beruht daher – wie Sie es auch schreiben – auf dieses Überstürzte, nicht nachhaltige Denken und Planen. Die frühzeitige Abschaltung von Atom- und Kohlekraft ohne die erforderliche Technologie im Speicherbereich verlagerte allein die Stromproduktion auf Erdgas als Brücke. Und das führte zu dieser unseligen Abhängigkeit von anderen Staaten. Hätte klappen können, hat es aber nicht. Und nun ist Umdenken angesagt. Und da wehren sich noch sehr viele. Es spiegelt sich so etwas das „moderne Denken“ in diesen Dingen. Man sah es auch jetzt wieder bei dieser Klimakonferenz. Einige wollen alles sofort und ganz schnell, ohne die Auswirkungen zu berücksichtigen. Früher haben wir gespart für größere Anschaffungen, heute muß alles direkt her und das auf Biegen und Brechen.
          Wir werden hier in Deutschland NIE!!!! genügend Kapazitäten an Erneuerbaren bauen können, um den Bedarf an Energie zu decken. Wir werden auf die Null-Emissionen nur kommen, indem wir riesige Mengen grünen oder grauen Wasserstoff importieren und es hier mit den Emissionen verrechnen.
          Es sei denn, wir besinnen uns hier in Deutschland und wenden uns wie alle anderen EU-Staaten (außer Dänemark) wieder dem Atomstrom zu (auch als „grüne“ Energie definiert).
          Es ist auch so bei den E-Autos. Es werden völlig unvernünftige Vorgaben (Teilziele) gemacht, ohne die entsprechenden Hausaufgaben zu erledigen (Ladeinfrastruktur, Stromproduktion, Batteriekapazitäten, Materialien usw). Alles so unausgegoren und mit – ich will nicht „Lügen“ schreiben – Scheinheiligkeit an die Öffentlichkeit verkauft. Nun haben wir also 2035 das Verbrennerverbot (Neuzulassungen) und jeder kann sich nach aktuellem Stand das Ergebnis in 2045 vorstellen.

          1. @jumpin1
            Niemand will und wollte jemals soviel Kapazitäten an Erneuerbaren bauen, um den Bedarf an Energie komplett zu decken.
            Das absolute Maximalziel für 2050 liegt bei 60% Anteil Erneuerbarer am Bruttoendenergieverbrauch. Das ist das Dreifache des aktuellen Anteils. Ambitioniert, aber sicher machbar, da ja auch Importe von grünem Wasserstoff in die Rechnung einfließen.

          2. @jumpin1
            Das hatte ich ganz vergessen: Natürlich gab es früher keine Netzprobleme. Die gesamte Netzstruktur war ja in seiner Hierarchie auf zentrale Großkraftwerke und der Verteilung von dort aus bis zum Endverbraucher ausgelegt: Höchstspannung > Hochspannung (überregionale Verteilung) > Mittelspannung (regionale Verteilung) > Niederspannung
            https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/energie/strom/netzstruktur/

            Die dezentralen Erneuerbaren mit volatiler Produktion benötigen eine völlig andere und intelligente Netzstruktur.
            https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/energie/strom/stromnetze-der-zukunft/
            https://www.energie-lexikon.info/virtuelles_kraftwerk.html
            Auch das ein Baustein, der parallel und Schritt für Schritt mit steigender Anzahl Erneuerbarer umgebaut und angepasst werden muss. Auch hier gilt: Geht nicht von heute auf morgen, tägliche Diskussion überflüssig.

            P.S. Auch die Windallergiker in Bayern müssen sich für irgendetwas Neues entscheiden, ob es ihnen nun gefällt oder nicht. Sagt das ifo-Institut in Zusammenarbeit mit der IHK, nicht ich:
            https://www.ifo.de/publikationen/2019/monographie-autorenschaft/dezentrale-energieversorgung-versus-netzausbau
            https://www.ifo.de/publikationen/2020/monographie-autorenschaft/szenarien-fuer-die-bayerische-stromversorgung-bis-2040
            Da wird dann auch kein TÜV-Gefälligkeitsgutachten mehr helfen…

  10. @Peter, richtig, Gas zu bekommen ist nur die Verhinderung der totalen Kathastrophe, zu teures Gas macht die Wirtschaft trotzdem kaputt.Die Naivlinge kommen mir vor wie wenn im Autohaus der VW Golf nicht mehr lieferbar ist, aber man versichert mir dass es genügend Porsches gäbe. Da wäre mir aber sehr geholfen.Die Ära der Gelddrucker und Kryptoschürfer ist vorbei. Energie, Rohstoffe und Lebensmittel werden gefragt sein in Zukunft.Die Brics Länder werden somit in Zukunft den Ton angeben und die EU sollte sich mit diesen Ländern versuchen zu verstehen.Wie wir erfahren sind die Amis ein viel schlechterer Partner als die Russen es lange Zeit waren.

  11. @jumpin danke für deine antwort,

    okay, darf ich noch einmal meine ansicht philosophieren.

    wie von mir schlampig recherchiert ist unser jährlicher stromverbrauch bei durchsxhnittlich 500 twh.

    und wir haben nie probleme gehabt bei unserem stromangebot seitens der energieerzeuger. also die 500 twh pro jahr wurden geliefert, bis ende ära kohl.

    in den letzten 25 jahren wurde einiges an erneuerbaren energiequellen dazu gebaut.

    also nach meiner logischen denkweise, haben wir zb:

    früher bis ende ära kohl sag ich mal 500 twh strom problemlos erzeugt.

    heute wenn alles verfügbare strom erzeugen würde haben wir jährlch ( um mal eine zahl zu sagen ) 700 twh strom pro jahr das wir erzeugen könnten. wir könnten somit 200 twh strom erzeugen die niemand brauch, auch die nachbarn nicht, weil die ja auch nicht geschlafen haben und auch investiert haben.

    jetzt wird unnötiger strom erzeugt welcher sogar noch gefördert ( subventioniert ) wird.

    also waren die ganzen hunderte von milliarden euros entlastungspakete nicht fur die bürger sondern für die unternehmen denen man angewiesen hat ihre aktivitäten ( stromproduktion ) still zu legen ?

    weil einfach angebot zu hoch ( 700 twh ) nachfrage ( 500 twh ) zu weit aussereinander driften.

    hat man also seitens habeck und grünen, eine angebotsverknappung befohlen, in dem stromerzeuger abgesxhaltet werden – die schuld vehement dem putin in die schuhe schieben wollen.

    die steilvorlage von gleichgesinnten – einbau merit order – aktiviert.

    und das alles, um zu vertuschen wer der täter ist dieser ganzen preiserhöhungen bei strom, gas und öl.

    öl welches ja auch viel weniger kostet als vor kriegsbeginn.

    sind bei unserer energiepolitik ( höchste strompreis weltweit ) unsere grünen politiker schuld oder ?

    ich habe mein vertrauen verloren in diese politik, aber nicht seit heute sondern seit der 1. regierungsbeteiligung der grünen.

    die sind sehr verlogen und gefährlich, für deutschland und die welt. so denke ich mal.

    wissen sie nur so kann ich mir eine stromerhöhung von 23 auf 51 cent die kwh vorstellen, sprich im strompreis müssen wir die ganzen zur zeit gebauten aber auf befehl abgeschalteten windkraftanlagen u. solaranlagen etc mitbezahlen, halt als würden sie strom erzeugen. super wirklich super.

    aber jetzt meine frage:

    ist bei meiner einbildung etwas wahres dran oder lieg ich total falsch und verurteile unsere grünen samt rot und gelb umsonst.

    dann wäre ich mann’s genug um mich zu entschuldigen.

    vg md

    1. Hallo @md
      Bevor Sie sich hier unnötig den Kopf zerbrechen oder sich zu Tode philosophieren: Wir erzeugen und verbrauchen eher weniger, als mehr Strom, auch weil sich die Energieeffizienz deutlich erhöht hat.
      https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/2_abb_bruttostromverbrauch_2022-01-17.png
      https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&chartColumnSorting=default&interval=year&year=-1
      Was an erneuerbaren Energien (die grünen und gelben Balken) dazu kam, wurde an Kernkraft (rot), Kohle (braun und schwarz) und in gewissem Umfang an Gas (orange) reduziert.

      Es wird also kein unnötiger Strom in den von Ihnen genannten Maßstäben (200 TWh) erzeugt. Wie kommen Sie auf diese utopische Zahl? Wie Sie hier sehen können, hat sich die Stromerzeugung aus Wind und Sonne seit 2017 durchschnittlich um etwa 23 TWh = 16% erhöht.
      https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&chartColumnSorting=default&interval=year&year=-1&legendItems=000000000000000001110

      Und ja, doch, die Nachbarn brauchen Strom von uns, weil sie geschlafen und nicht bzw. in die falschen Technologien investiert haben. Vor allem sind das Frankreich, Polen, Österreich und die Schweiz.
      https://www.energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=DE&flow=physical_flows_de

      Die Strompreiserhöhung von 23 auf 51 Cent liegt natürlich nicht an den Erneuerbaren oder einer „künstlichen“ Angebotsverknappung, sondern schlicht und einfach am hohen Börsenpreis für Gas.

      Wäre es so, wie Sie behaupten, hätte der Strompreis schon seit längerem mit jedem weiteren Ausbau der Erneuerbaren ansteigen müssen. Er war aber im Gegenteil 7 Jahre lang von 2013 bis 2020 ziemlich konstant:
      https://www.verivox.de/strom/verbraucherpreisindex/
      https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Publikationen/Energiepreise/energiepreisentwicklung-pdf-5619001.pdf?__blob=publicationFile
      (hier auf Seite 14)

      Hätte man keine fossilen Kraftwerke abgeschaltet oder Erneuerbare zugebaut, wäre der Strompreis heute noch deutlich höher.
      Warum? Weil in der Merit-Order noch viel mehr teure Kraftwerke nachrücken würden, die so nicht mehr zum Zug kommen.
      Die Zwangsvermarktung grünen Stroms an den Börsen mit dieser elenden Merit-Order haben wir übrigens CDU/CSU und FDP zu verdanken. Ohne diesem Unsinn würden Wind- und Solarstromanbieter die Preise erhalten, zu denen sie auch anbieten, und nicht das Vielfache davon. Dies würde die Strompreise enorm senken.

      Um Ihre letzte Frage zu beantworten: Ja, Sie liegen total falsch in Ihrer Einbildung und verurteilen die Koalition umsonst (mit Ausnahme der Gelben vielleicht). Ich denke nicht, dass Sie sich dafür entschuldigen müssen.

      1. Da haben wir gleichzeitig geantwortet und sind uns im Groben einig.
        Außer diesem ewigen Gerücht, daß Kohle- oder Atomstrom viel teurer wäre als grüner Strom. Ich weiß nicht, woher Sie diese Information haben. Ich glaube, ich habe oben einen entsprechenden Link gepostet.

        Und ohne diese großzügige Einspeisevergütung damals inkl. der Weiterbezahlung auch ohne Stromlieferung wären die Windparks nie entstanden. Da und dort als Projekte. Sie sind schlichtweg zu teuer und amortisieren sich für Inverstoren ohne Förderung nicht. Bedenken Sie, grüner Strom bedarf immer eines Backups, also damit doppelte Kosten.
        Ich hatte das mal durchgerechnet, ob es sich für ein Dorf lohnen würde, eine eigene Windkraftanlage zu erstellen inkl. Speicher und damit Stromunabhängig zu werden. Alleine schon die erwartbare Haltbarkeit spricht gegen so eine Aktion.
        Lediglich Wasserkraft ist günstig und wird hier in Deutschland (z.B. von RWE an der Mosel) ausgiebig genutzt. Ist aber nicht mehr ausbaufähig.
        Bioanlage amortisieren sich nur in entsprechender Größe und bei entsprechender Füllung (Mais, Raps) um damit Geld zu verdienen. Die Regierung hatte dann den Anbau gedeckelt, damit wir hier nicht nur noch Mais anbauen.
        Wenn Erneuerbare wirklich wirtschaftlich günstiger zu betreiben wären, ja glauben Sie, dann würde China noch Kohlekraftwerke bauen? Never.

        1. @jumpin1
          China baut erneuerbare Energien in einem Maße aus, wie kein anderes Land (in relativen und absoluten Zahlen). Nur reicht das eben nicht für deren planwirtschaftliche Utopien, daher auch der Ausbau von Kohle und Atom, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang. Ein weiteres Problem: Netzstruktur und Speicher müssen massiv und grundlegend aus- und umgebaut werden, was einen noch schnelleren Zuwachs der Erneuerbaren hemmt. Die Gründe sind eben in jedem Land dieselben, denn Physik ist grenzübergreifend weltweit gültig. Mit Wirtschaftlichkeit und Systemkosten hat das dafür eher weniger zu tun.

    2. OK, die Wette gilt :-)

      Ihre Logik in allen Ehren, aber aufgrund Ihrer „Grünenphobie“ berücksichtigen Sie dabei einige Faktoren nicht und kommen zwangsläufig zu inkorrekten Ergebnissen.

      Ja, wir hatten mit Atom- und Kohlestrom genug Strom zur Verfügung. Es war stabil.
      Nun ergaben sich aus dem Klimawandel aber Zwänge (es sei denn, man leugnet den Klimawandel).
      Europa hat sich dieser Problematik gestellt und den Ausstieg aus den Fossilen beschlossen, zumindest eine deutliche Reduktion bis 2050. Klimaneutralität. Zunächst mit Stromsparen (Birnen, Staubsauger usw). Dadurch ging der Verbrauch schon sehr deutlich zurück. So kommen wir übrigens auf die 500-600 TW (und natürlich Corona). Sonst wären es immer noch 700 TW, eher mehr. Also Europa hat sich diesem Klimaziel verpflichtet, nicht nur Deutschland mit seinen Grünen. In allen Mitgliedsstaaten wurden also Erneuerbare gefördert. Je nach Örtlichkeit Wasserkraft, Sonnenlicht oder Windkraft. Bei uns war Windkraft maßgeblich. Aber auch Atomstrom. Und – da liegt ihr Gedankenfehler – mit Fokuschima entschied Merkel das endgültige Aus der Atomkraft. Und zwar sehr schnell. Es wurde natürlich von den Grünen – auch von mir persönlich – begrüßt, aber nicht verantwortet. Allerdings wurde dieser Ausstieg und die Neugestaltung mit Gas als Brücke und ohne entsprechende Speichertechnologie eher von Träumen getragen. Merkel und die CDU haben hier schon deutlich bei dieser so wichtigen Frage für eine Industrienation versagt. Wir hätten hier in Deutschland schon viel weiter beim Ausbau sein können. Auch die Entscheidung für eine Speichertechnologie wurde immer wieder nach hinten geschoben. Man hatte ja das Gas aus Russland. Tja, dann kam dieser unselige Krieg. Das Kartenhaus stürzte ein.
      Es drohte ein Mangel und entsprechend gingen die Preise durch die Decke.

      Zusammenfassend hat sich der Stromverbrauch leicht verringert, nicht mehr gewollte Produktion (Atom, Kohle) wurde durch Erneuerbare und Gaskraftwerke ersetzt. Ohne finanzielle Anreize wäre das nicht gelungen. Durch den Krieg, die Sanktionen und den Lieferstopp durch Putin ergaben sich neue Probleme.
      Es wurde also niemand betrogen, es bedurfte nie eines Schuldigen. Und die Grünen sind aktuell nur das Hindernis zur möglichen Problemlösung.

      Aber vermutliche werde ich Ihr Weltbild nicht ins Wanken bringen können ;-)

      1. Also ich habe meine Strompreiserhöhung von 28 auf 48 Cent im Januar 2022 bekommen (welche ich erfolgreich 3x bis heute abgewehrt habe), so weit ich weis war da noch kein Krieg gegen Russland.
        https://www.verivox.de/strom/strompreisentwicklung/

        Wisst ihr wer noch höhere Börsenstrompreise in Europa hat als wir, unsere Preise hochtreibt weil er alles an Strom hier aufkauft was er bekommen kann, viel viel weniger als andere in erneuerbare gesteckt hat, mit volkdampf auf Atomstrom setzt und die Anlage dazu nicht gewartet hat um Geld zu sparen, im Nachbarland von Mali (da werden große Vorkommen vermutet) das Kernmaterial besorgt, mit uns dort Geld versenkt um unsere demokratischen Werte dort zu verteidigen und jetzt nur noch 2/3 seiner Kapa? Richtig! https://m.youtube.com/watch?v=Ee6uq2p8eSs

        Denkt ihr wirklich Merkel hat wegen dem Vorfall in Japan den Atomausstieg beschlossen und die Kraftwerksbetreiber wehren sich gerade gegen die Laufzeitverlängerung weil sie kein Geld mehr verdienen möchten?

        Ich erzeuge, speichere und verkaufe seit vielen Jahren Solarstrom zum gleichen Preis, dieses Jahr war ein Rekordjahr ja. Ich habe noch nie soviel verkauft wie dieses Jahr und ein anderer Betreiber wolkte den 4xPreis an einem anderen Anschluss dieses Jahr von mir haben. Klar das lag nur am Krieg mit Russland und an den Erneuerbaren! Denkt mal darüber nach…

        p.s. ich halte von den Olivegrünen gar nicht

        1. Mein Stromanbieter E.ON hat den Strompreis sogar ab September von 28,23 ct auf 24,91 ct gesenkt weil die EEG Umlage weggefallen ist. Außerdem ist der bei mir im Jahresvertrag garantiert bis (Vertrags-) Jahresende.
          Für flexible Strompreise und 2 Wochen Kündigungsfrist jederzeit gibt es tibber aus Norwegen.

  12. Pingback: Europe can avoid a gas crisis this winter and next – Enian creation

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage