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Preis tiefer als kurz vor Ukraine-Krieg Gaspreis crasht weiter auf 16-Monatstief – Krise vorbei?

Gaspreis crasht 16-Monatstief

Der Gaspreis in Europa crasht weiter – der maßgebliche Future-Kontrakt TTF fällt um -12% auf nun nur noch 57 Euro und setzt damit seine Talfahrt fort. Damit notiert der Gaspreis so tief wie seit 16 Monaten nicht mehr – tiefer als kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs. Was ist der Grund für diesen Crash?

Gaspreis crasht – die Gründe

Wie Bloomberg berichtet, fällt der Gaspreis in Europa auf den niedrigsten Stand seit September 2021, da die Gas-Lager in China gut gefüllt sind und so die Lieferanten zwingen, LNG-Ladungen nach Europa zu schicken.

Die Benchmark-Futures  für den Gaspreis fielen am Montag vormittag weiter, womit sich der Rückgang seit Jahresbeginn auf 25% beläuft. Chinesische Importeure versuchen, angesichts der niedrigen Inlandspreise und der hohen Lagerbestände Lieferungen für Februar und März nach Europa umzuleiten. Die Befürchtungen vieler Marktteilnehmer, dass die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft die Nachfrage ankurbeln und Ladungen aus dem Westen abziehen könnte, haben sich damit zerstreut.

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Die Gasmärkte beruhigen sich in diesem Jahr nach einem turbulenten Jahr 2021, in dem die Energiepreise auf Rekordhöhen stiegen und die Volkswirtschaften überall unter Druck setzten. In Europa ist ein gewisser Optimismus aufgekommen, dass das Schlimmste überstanden sein könnte, da die Inflation nachlässt und die Angst vor einer Rezession schwindet.

Die langanhaltende milde Witterung hat wesentlich dazu beigetragen. Zwar wird für diese Woche ein Kälteeinbruch erwartet, doch wird er wahrscheinlich nur von kurzer Dauer und nicht stark genug sein, um die weitgehend gefüllten Gasspeicher zu beeinträchtigen, da sich die Nachfrage in Grenzen hält und LNG-Importe weiterhin stark sind.

„Es scheint derzeit kein Ende der Verluste auf dem europäischen Gasmarkt zu geben“, so Energi Danmark in einer Mitteilung auf der Website. „Die panikartige Situation des letzten Jahres ist durch die Zuversicht ersetzt worden, dass Europa diesen Winter ohne Versorgungsprobleme überstehen wird.“

Der Höhepunkt ist überschritten: Der Gaspreis rutscht weiter ab

Ist die Krise vorbei?

Dennoch warnen einige, dass die Krise, die durch Russlands tiefe Lieferkürzungen nach der Invasion in der Ukraine ausgelöst wurde, noch lange nicht vorbei ist. Europa habe „Glück“ mit dem Wetter gehabt, und die Versorgung bleibe von geopolitischen Ereignissen abhängig, so Ignacio Sanchez Galan, Vorstandsvorsitzender von Iberdrola SA. Der Gaspreis sei zwar gesunken, liegt aber immer noch fast doppelt so hoch wie der Fünfjahresdurchschnitt für diese Jahreszeit.

Im Moment wird der Gasmarkt auch von anderer Seite gestützt. Die erneuerbaren Energien tragen dazu bei, dass in Europa weniger Gas für die Stromerzeugung verwendet wird. In Deutschland wurde am Samstag eine noch nie dagewesene Menge an Windenergie erzeugt, und auch in Großbritannien wurde letzte Woche ein Rekordwert erreicht.

Am Freitag letzter Woche war der Gaspreis die fünfte Woche in Folge gesunken, heute geht der Preisverfalll weiter. Der entsprechende britische Kontrakt lag am Montag um 7,4% niedriger.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. „Tausende von Kältetoten in Deutschland wegen kalter Wohnungen“ vorhergesagt.
    Wie man sich täuschen kann! Dass selbst ausgebildete Gasinstallateure derart daneben liegen können, ist schon erstaunlich.
    Ich wage nun auch eine Voraussage: „Tausende Hitzetote in Andalusien wegen überhitzter Wohnungen diesen Sommer“.
    Natürlich ebenfalls kompletter Unsinn🤣.

  2. @ Columbo, ja bei den Einschätzungen von Corona, Inflation u.s.w haben sie auch nicht gerade geglänzt. Ich wage auch eine Voraussage, Hunderttausende sind erstaunt über ihre Kommentare und ihre Krall- und Helmut – Bashings, natürlich ebenfalls Unsinn, es sind vielleicht nur 99000.

  3. Besser als Studieren ist Sanktionieren

    Interessante Nachrichten auf Investing.com de: Russlands Öl und Gaseinnahmen sind imm 2022 um 28% gestiegen, und das noch in starkem Rubel gerechnet. Die Sanktionierer haben ganze Arbeit geleistet.
    Zusätzlich die Nachricht vom IFO Mannheim: De ist unter den 21 führenden Wirtschaftsnationen in Bezug auf Wettbewerbsfähigkeit auf Platz 21 zurückgefallen. Eine weitere Studie von Hochqualifizierten könnte sicher herausfinden ob es da einen Zusammenhang gibt.
    Ich würde sofort den Marcello beauftragen um Dunkel ans Licht zu bringen.

    1. @Besser als Studieren ist Sanktionieren
      Selbst Russland gibt zu, dass seine Gas- und Öleinnahmen drastisch gesunken sind…🤷🏼‍♂️

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