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Gaspreis fällt 30 Prozent – Russland zeigt sich „galant“ – mehr Gas

Gas auf Herd

Gestern war der für Europa entscheidende Terminmarkt-Gaspreis Dutch TTF (März-Lieferung) um bis zu 50 Prozent angestiegen! Heute sehen wir einen Kursrückgang um 29,66 Prozent auf aktuell 94,50 Euro. Im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine hat dieser Kursrückgang gleich drei Gründe!

Sanktionen gegen Russland zu mau – Gaspreis entspannt

Bereits gestern Abend zeigte sich eine gewisse Entspannung im Gaspreis. Dies lag an der Erkenntnis, dass die verabschiedeten westlichen Sanktionen gegen Russland explizit den Energiesekor ausnehmen. Es wird also (nach jetzigem Stand) keine westlichen Sanktionen im Bereich Öl oder Gas geben. Ebenso schließt der Westen Russland nicht aus dem Zahlungsverkehrssystem SWIFT aus. Damit war bereits gestern die große Angst verpufft, dass Gas als Sanktions- oder Gegensanktionswaffe eingesetzt werden könnte. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden? Also, Vorsicht bleibt angesagt!

Russisches Gesprächsangebot an die Ukraine

Wie vor wenigen Minuten bekannt wurde, möchte Russland sich offenbar mit der ukrainischen Regierung in Belarus treffen und verhandeln. Ist das wirklich ernst gemeint, oder will man während seines Truppenvormarsches auf Kiew nur eine Nebelkerze werfen? Unklar. Aber für den Augenblick schafft man damit weitere Entspannung an den Märkten. Auch der Gaspreis profitiert natürlich davon – denn mit so einer Meldung sinkt oberflächlich betrachtet das Szenario einer Verknappung bei Brennstoffen wie Gas oder Öl auf dem Weltmarkt.

Plötzlich fließt mehr russisches Gas durch die Pipelines nach Europa

Oh Wunder, oh Wunder. Wo Russland in die Ukraine einmarschiert, und der Westen sich darüber unglaublich „aufregt“, da ist es an der Zeit, dass Russland sich nicht nur mit dem Gesprächsangebot an die Ukraine „galant“ zeigt, und etwas gute Laune produziert? Wo seit Wochen wenig bis gar kein Gas durch russische Pipelines nach Europa gepumpt wurde, und es vor allem in Deutschland berechtigte Ängste um die Versorgungssicherheit mit Gas gab, wird nun vermeintlich Abhilfe geschaffen? Und das rein zufällig so kurz nach dem Angriff auf die Ukraine? Man kann es als galante Geste der Entspannung an sehen, oder auch als oberflächlichen Versuch für gute Laune im Westen zu sorgen.

Denn wie Experten heute melden, fließt plötzlich wieder mehr Gas durch russische Pipelines Richtung Europa. Das sei „Kapitalismus in Kriegszeiten“, so kommentiert es der Experte Javier Blas. Versorgungsunternehmen würden im Rahmen langfristiger Verträge mehr Gas bei Gazprom bestellen. Es komme mehr Gas durch die Jamal-Pipeline. Erstmals seit Wochen könnte wieder Gas westwärts durch die Pipeline Richtung Deutschland fließen. Auch durch die Ukraine fließt offenbar spürbar mehr Gas Richtung Slowakei. Alles nur normale vertragskonforme Vorgänge, oder ein absichtliches Manöver des Kreml um für gute Laune in Europa zu sorgen?



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3 Kommentare

  1. Mehr Gas, na prima.
    Höchstwahrscheinlich ein Schachzug der Gegenseite, WARUM…………

  2. Russland will zeigen, dass es nicht der Feind Europas ist.

  3. Quatsch! Gazprom liefert mehr gas nach Deutschland, und Deutsche Firmen verkaufen mehr nach Polen (laut Reuters).

    „Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen.“
    Wladimir Iljitsch Lenin

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