Der Gaspreis für Europa ist gestiegen nach einem Angriff auf eine Pumpstation in der russischen Region Kursk – noch ist unklar, ob die Ukraine oder Russland für den Angriff verantwortlich ist. Die angegriffene Pumpstation Sudzha war Teil einer inzwischen inaktiven Verbindung , über die bis vor kurzem Gas nach Europa geliefert wurde. Darüber berichtet Bloomberg.
Gaspreis steigt nach Attacke auf Suzhba – Ukraine oder Russland der Angreifer?
Die Benchmark-Futures für den Gaspreis (TTF) in Europa stiegen im frühen Handel am Freitag um bis zu 6,2%. Der ukrainische Generalstab der Streitkräfte bestätigte, dass die Gasmessstation Sudzha beschossen wurde – erklärte jedoch, dass es die Russen gewesen seien, die die Anlage angegriffen hätten. Die Ukraine verwies auf frühere Fälle, in denen Russland anscheinend Soldaten durch eine stillgelegte Erdgaspipeline geschickt hatte.
Schwerwiegende Schäden könnten die Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach Europa unwahrscheinlicher machen – eine Aussicht, die bereits in den Hintergrund getreten war, nachdem sich ein von Trump vorgeschlagener 30-tägiger Waffenstillstand nicht sofort als erster Schritt zu einem Friedensabkommen abzeichnete. Die russische und die ukrainische Führung haben zwar angedeutet, dass sie sich auf einen Waffenstillstand für Angriffe auf die Energieinfrastruktur einigen würden. Bisher aber hat dies nicht zu einem Stopp der Angriffe geführt.
Gaspreis wird wahrscheinlich mittelfristig hoch bleiben
Der Transitpunkt ist Teil einer Pipelineverbindung, über die bis Anfang dieses Jahres Gas aus Russland nach Europa geliefert wurde. Einige Länder, die früher von diesen Lieferungen abhängig waren, hatten gehofft, dass sie irgendwann wieder aufgenommen werden würden. NASA-Satellitenbilder zeigten großflächige Brände auf dem Gelände der Tankstelle und im umliegenden Gebiet, die vor sechs bis 12 Stunden entdeckt wurden.
„Diejenigen auf dem Gasmarkt, die hoffen, dass die russischen Exporte über diese Transitleitung wieder aufgenommen werden, sobald der Krieg beendet ist, werden nun das Ausmaß der Schäden an der Infrastruktur abwägen und vor allem, wie schnell sie von Gazprom repariert werden können“, sagte Tom Marzec-Manser, ein unabhängiger Gasanalyst.
Die Gazprom PJSC, die den Transitpunkt bisher kontrollierte, reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Während ukrainische Truppen im August unerwartet in die Region Kursk eindrangen, haben russische Streitkräfte Anfang dieses Monats einen Großteil des Landes zurückerobert.
Der ukrainische Gasnetzbetreiber lehnte es ab, sich zu dem Vorfall auf russischem Gebiet zu äußern.
In der Vergangenheit nutzte Russland mehrere Grenzübergangsstellen, um Gas über die Ukraine nach Europa zu leiten. Ihre Zahl aber sank bis 2022 auf zwei, nachdem Moskau seine groß angelegte Ukraine-Invasion gestartet hatte. Im Mai dieses Jahres wurden die Lieferungen über den Punkt Sokhraniwka eingestellt, nachdem die Ukraine erklärt hatte, sie könne die Anlage aufgrund der Besatzung nicht kontrollieren.
Die russischen Brennstofflieferungen durch die Ukraine wurden Anfang dieses Jahres mit dem Auslaufen eines Transitabkommens eingestellt. Europa ist nun zunhemen auf die teuren Flüssiggasladungen angewiesen – was den Gaspreis tenedtiell nach oben treibt. Europa steht vor einer schwierigen Auffüllsaison, nachdem die Gasreserven aufgrund der überdurchschnittlich hohen Entnahmen in diesem Winter auf den niedrigsten Stand seit 2022 gesunken sind.
Die holländischen Frontmonats-Futures, Europas Benchmark für den Gaspreis, lagen um 9:45 Uhr in Amsterdam dan nur noch 2,7 % höher bei 43,99 Euro pro Megawattstunde.
„Der steigende Gaspreis am heutigen Freitag deutet darauf hin, dass der Markt zumindest eine teilweise Wiederaufnahme der Gasflüsse einkalkuliert hat“, sagte Patricio Alvarez, Senior Analyst bei Bloomberg Intelligence. „Wenn es keine geopolitisch bedingten Angebotsverschiebungen gibt, dürften die europäischen Gasmärkte in diesem Sommer angespannt bleiben, da die Region daran arbeitet, eine größere Lücke bei der Wiedereinspeicherung zu schließen“.
FMW/Bloomberg
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Natürlich waren es die Russen, macht ja auch Sinn seine eigene Infrastruktur zu zerstören. Würde ich auch machen. Und warum interessiert uns das? Wir kaufen doch eh nicht mehr beim bösen Russen. Unsere ukrainischen „Freunde“ würden so etwas nie tun.
@Scholz
Dein Trollname hat massiv an Aktualität und Attraktivität bei russischen Liker- und Hater-Bots eingebüßt. Er entlockt selbst den fittesten KI-Verbreitungsalgorithmen nur noch ein müdes Gähnen. Immer mehr Follower wandern ab.
Gibt‘s dahingehend noch immer kein Update aus dem Kreml?
Ein origineller und unerwarteter Vorschlag wäre doch: Merz 🙄
Es soll auch Leute geben die Müller heißen. 😎 Vielleicht ist das auch mein richtiger Nachname. Wer weiß. 🤔