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Gaskrise Gasspeicher-Befüllung: Derzeit Riesenschritte – vor dem Zeitplan

Die deutschen Gasspeicher füllen sich so schnell, dass das erste Ziel wohl früher als geplant erreicht wird.

Grafik illustriert eine Gas-Pipeline

Die Gasspeicher in Deutschland füllen sich derzeit ziemlich schnell. Berichteten wir letzten Freitag noch über einen Füllstand am 3. August bei 70,39 Prozent, so sehen wir heute mit Datum 6. August einen Wert von 71,99 Prozent. Dies zeigen aktuellste Daten von „Gas Infrastructure Europe“. Die letzten drei Tage waren es Tagesanstiege von 0,43, 0,51 und 0,66 Prozentpunkten. Das sind wirklich kräftige Anstiege! Auch in den Tagen davor waren es oft Tagsanstiege über 0,40 Prozentpunkten. Dieser Erfolg basiert darauf, dass es freiwillige und unfreiwillige Gas-Einsparungen gibt, dass gerade jetzt viele Verbraucher im Auslandsurlaub sind und nicht zuhause mit Gas kochen, dass auf dem Weltmarkt mit Hochdruck Flüssiggas eingekauft wird, und dass Gazprom weiter Gas liefert (auch wenn die Mengen gesunken sind).

Gasspeicher füllen sich sehr schnell – bei 75 Prozent Ziel liegt man wohl vor dem Zeitplan

Rechnet man im Schnitt der nächsten Wochen mit einem Anstieg der Füllstände von 0,50 Prozentpunkten pro Tag, wäre das bis Ende August ein Zuwachs von weiteren 9,5 Prozentpunkten, dann auf einen Stand von 81,49 Prozent zum Monatsende. Rechnet man die nächsten Wochen mit einem durchschnittlichen Tagesanstieg von 0,40 Prozentpunkten, käme man zum Monatsende auf 79,59 Prozent Füllstand der Gasspeicher. Das Ziel von Bundesnetzagentur und Bundeswirtschaftsministerium ist es bis zum 1. September einen Füllstand von 75 Prozent zu erreichen. Demnach ist man derzeit vor dem Zeitplan, wenn man weiterhin so eine gute tägliche Befüllung der Gasspeicher annimmt.

Die zuletzt angehobenen Ziele des Bundeswirtschaftsministeriums für die Befüllung der deutschen Gasspeicher sehen wie folgt aus, Zitat: „Um die Speicherbefüllung sicherzustellen, werden die gesetzlich vorgesehen Füllstände bei den Gasspeichern noch mal erweitert. Konkret wird für den 1. September 2022 ein neues Zwischenziel von 75% eingefügt. Die Vorgaben zielen darauf, dass auch bei geringen Gasflüssen nicht ausgespeichert wird, sondern die Speicher kontinuierlich weiter befüllt werden. Daneben werden die bisherigen Füllstandsvorgaben nochmal erhöht, zum 1. Oktober von 80 % auf 85 % , zum 1. November von 90 % auf 95 %. Die zusätzlichen 5 Prozentpunkte bedeuten im Maximum zum 1. November eines Kalenderjahres ca. 1. Milliarde Kubikmeter Gas (ca. 12 TWh). Die hierfür notwendige Ministerverordnung ist in der Ressortabstimmung und wird in den nächsten Tagen in Kraft treten.“

Gaspreis pendelt um 200 Euro herum

Das für Europa entscheidende Großhandels-Gaspreis Dutch TTF (Terminmarkt) schwankt seit Tagen um die Marke von 200 Euro herum, mal ein paar Euro darüber oder darunter – im Augenblick liegt der Preis bei 195,44 Euro. Es ist ein sehr hohes Preisniveau. Im Augenblick wirken wohl zwei gleich starke Kräfte auf den Gaspreis ein. Auf der einen Seite wären da die positiven Signale über die sich schnell füllenden Gasspeicher in Europa, was preisdämpfend ist. Auf der anderen Seite lebt der Markt unter permanenter Angst, dass Russland auch noch die letzten 20 Prozent der aktuellen Fördermenge von Nord Stream 1 abstellt – das ist ein ständiges Szenario für weiter steigenden Preise.



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1 Kommentar

  1. Das ist ja alles ganz schön. Die Frage ist nur, wer kann sich den Spaß dann noch leisten? Dann wird der Absatz mit LNG auch einbrechen und die Amis haben wieder ein Problem. Dann war der ganze Ukraine Krieg für die Katz. Schade!

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