Gas

Energiekrise Gasspeicher-Entnahme: Was etwas kältere Tage bereits ausmachen

Die Gasspeicher leeren sich, jüngst sogar viel schneller. Schon etwas sinkende Temperaturen machen etwas aus. Hier die Daten.

Deutschlands größter Gasspeicher in Rehden

In Relation zum selben Zeitpunkt des Vorjahres sind die Gasspeicher in Europa derzeit gut gefüllt. Und Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte gestern, er befürchte in diesem Winter keinen Energie-Engpass mehr. Dennoch sollte man anmerken: Wird es ein wochenlang eisig kalter Winter, könnten die Füllstände der Gasspeicher schnell sinken. Die letzten Tage haben gezeigt, dass die Ausspeicherung von Gas aus den Lagern auch bei Temepraturen über 0 Grad schon gut am Laufen ist.

Der Anbieter „Gas Infrastructure Europe“ stellt dazu detaillierte Lagerdaten bereit. Die neuesten Daten liegen stets zwei Tage zurück. Heute sehen wir also die Füllstände der Gasspeicher für Mittwoch den 7. Dezember. In der folgenden Übersicht zeigen wir die Entwicklung für Deutschland. Noch am 13. November 2022 waren die Speicher exakt zu 100 % gefüllt. Bis vorgestern sanken sie auf einen Füllstand von 95,53 %. Zum selben Zeitpunkt des Vorjahres war es nur ein Füllstand von 57,38 %. Also stehen wir jetzt recht gut da – aber in der Auffüllungsperiode nächsten Winter müssen wir nun mal ohne russisches Gas auskommen, und uns mit voller Kraft auf LNG-Importe konzentrieren. Besonders an Fahrt aufgenommen hat die Ausspeicherung dieses Jahr erst ab dem 28. November. Von hier an sah man öfters größere Entnahmen von über 0,30 oder 0,40 Prozentpunkten pro Tag. Je kälter das Wetter, je mehr die Heizungen aufgedreht werden, desto größer dürften die täglichen Entnahmen auch werden.

Schauen wir auch auf den EU-Schnitt: Am 13. November 2022 lag der Füllstand der Gasspeicher bei 95,62 %, vorgestern waren es 89,93 %. Exakt vor einem Jahr waren es 62,91 %. Also steht man auch im gesamten Schnitt der EU besser da als im Vorjahr. Anders als in Deutschland zeigen die Speicher-Füllstände im EU-Schnitt in diesem Jahr aber bereits seit dem 14. November ununterbrochen einen Abbau der Füllstände. Und in den letzten drei Tagen waren es jeweils mehr als 0,40 Prozentpunkte Entnahme.

Datum Füllstand Füllstand in Prozent Veränderung
2022-12-07 235.1399 95.53 -0.42
2022-12-06 236.2076 95.97 -0.45
2022-12-05 237.2778 96.4 -0.36
2022-12-04 238.1728 96.77 -0.21
2022-12-03 238.6888 96.98 -0.2
2022-12-02 239.1846 97.18 -0.45
2022-12-01 240.2913 97.63 -0.38
2022-11-30 241.2148 98 -0.24
2022-11-29 241.8025 98.24 -0.36
2022-11-28 242.6823 98.6 -0.29
2022-11-27 243.3845 98.88 0.05
2022-11-26 243.2542 98.83 0.09
2022-11-25 243.046 98.75 -0.06
2022-11-24 243.1885 98.8 -0.11
2022-11-23 243.4583 98.95 -0.15
2022-11-22 243.8274 99.26 -0.12
2022-11-21 244.1141 99.38 -0.23
2022-11-20 244.5391 99.55 -0.12
2022-11-19 244.8363 99.68 -0.12
2022-11-18 245.1238 99.8 -0.1
2022-11-17 245.3694 99.9 0.01
2022-11-16 245.3538 99.98 0.04
2022-11-15 245.2549 99.94 0
2022-11-14 245.2717 99.95 -0.07
2022-11-13 245.4437 100 0.14


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3 Kommentare

  1. Pingback: Aktuelles vom 9.12.2022 | das-bewegt-die-welt.de

  2. Im letzten Jahr wurden auch noch pro Tag etwa 158 Millionen Kubikmeter Gas durch N1 geliefert, was etwa einen LNG Tanker pro Tag entspricht.
    Ergibt sich automatisch die Frage:
    Womit werden die Speicher wieder gefüllt, wenn sie leer sind?
    Gut, mit Gas aus etwa 365 LNG- Tankern wird es gehen.
    Mal sehen ob es zu schaffen ist, und was das Gas dann kosten wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Nicht nur die reinen Temperaturen sind entscheidend, sondern auch die Sonnendauer und der Windeintrag.

    Bei durchschnittlich 2 Grad Celsius minus im Schatten, Temperaturen werden in Deutschland immer im Schatten gemessen, aber 6 Sonnenschein- Stunden täglich, ohne Wind, der die Kälte durch die Fenster drückt, brauche ich weniger Heizenergie als umgekehrt,bei den jetzt herrschenden Temperaturen um die 2 Grad Celsius plus ,wo es aber den ganzen Tag bewölkt und diesig ist ohne Sonnenschein.
    Nehmen wir ein Wohnzimmer zur Südseite, spätestens um 10 Uhr morgens, steht auch im Winter die Sonne schon so hoch, das die Energie des Sonnenlichtes, das Wohnzimmer, mit entsprechend größer Glasscheibe, auf mindestens 10 Grad Celsius aufheizen kann, auch wenn draußen noch leichte Minusgrade herrschen.
    Bis 14 Uhr am Nachmittag ist dann das Wohnzimmer auf mindestens 15 Grad Celsius aufgeheizt, auch wenn die Heizung noch auf Null ist.
    Vergessen wir nicht, das die täglich zur Erde geschickte Sonnenenergie ein Vielfaches der jährlich produzierten Energie ausmacht, erst recht bei wolkenlosem Himmel.

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