Gas

Gazprom und Gasspeicher helfen heute den Gaspreis zu senken

Der Gaspreis fällt heute. In Deutschland steigende Lagerbestände und vor allem eine Nachricht von Gazprom helfen die Lage zu entspannen, zumindest kurzfristig.

Der europäische Terminmarkt-Gaspreis Dutch TTF fällt heute Mittag gegenüber Freitag Abend um 5,2 % auf 117,94 Euro je Megawattstunde. Mitte letzter Woche sah man noch deutliche Preisanstiege, weil Gazprom Drohungen über eine mögliche Einschränkung der Gaslieferungen über die Ukraine aussprach. Und die Ausspeicher-Saison hatte klar begonnen. Seit Tagen läuft nämlich die Netto-Entnahme von Gas aus den Gasspeichern in Europa. Aber heute nun zeigt sich ein entspanntes Bild.

Gazprom liefert weiter – erst einmal

Der folgende aktuelle Tweet von Gazprom hilft die Lage erst einmal zu entspannen. Man liefert weiter die volle Menge Gas über die Ukraine nach Moldavien, da das Land die volle Rechnung für Lieferungen gezahlt hat. Aber Gazprom zeigt sich unzufrieden über die mangelnde Zuverlässigkeit seines Kunden. Zukünftige Einschränkungen der Lieferungen bleiben also möglich. Aber für Hier und Jetzt entspannt die Aussage des russischen Gaskonzerns die Lage am europäischen Gasmarkt – zumindest ein klein wenig.

Gasspeicher legen sogar leicht zu

Nach acht Tagen hintereinander sinkender Füllstände der deutschen Gasspeicher zeigen die aktuellsten Daten von Gas Infrastructure Europe, dass die Füllstände vorgestern wieder leicht gestiegen sind um 0,06 Prozentpunkte auf 98,79 %. Im EU-Schnitt war es ein Rückgang um 0,07 Prozentpunkte auf 93,94 %. Es war auf EU-Ebene der 13. Tag in Folge mit sinkenden Füllständen. Wie auch immer – der leichte Anstieg in Deutschland gibt mal wieder ein Stück mehr Hoffnung, dass wir hierzulande sehr gut durch den Winter kommen werden mit ausreichend Gas. Und laut Aussagen des CEO eines sehr wichtigen und großen Rohstoffhändlers könnte Europa wohl auch im nächsten Winter mit genug Gas durch die Krise kommen.

Bloomberg-Aussagen

Bloomberg berichtet aktuell, dass die Entscheidung von Gazprom eine Erleichterung darstellt – vor allem, da die Wettervorhersagen für die nächsten Wochen Temperaturen unterhalb der saisonalen Norm in ganz Europa voraussagen, was den Gasverbrauch zum Heizen erhöhen könnte. Der Kontinent geht mit fast vollen Speichern in die Wintersaison, nachdem große Anstrengungen unternommen wurden, Gas aus der ganzen Welt anzuzapfen, um die russischen Lieferungen zu ersetzen. Die Händler behalten jedoch die Möglichkeit im Auge, dass ein Kälteeinbruch in Verbindung mit weiteren Lieferkürzungen den Markt verknappen und zu einem schnellen Abbau der Vorräte in den kommenden Monaten führen könnte.

„In Deutschland könnte es in den kommenden Wochen etwas kälter werden“, so Michael Yip, LNG-Analyst bei BloombergNEF, in einer Mitteilung. Volle Speicher deuten jedoch darauf hin, dass das Land einen leichten Anstieg der Gasnachfrage verkraften könnte“.

Ströme von Gas per Pipeline aus Russland nach Europa

FMW/Bloomberg



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