Allgemein

Kreditwachstum erlahmt weiter Geldmenge in der Eurozone ist kräftig am Schrumpfen

Die Geldmenge in der Eurozone schrumpft derzeit kräftig. Währenddessen schrumpft das Wachstum der Kreditvergabe der Banken weiter.

Aktuelle Daten der EZB zeigen: Die Geldmenge in der Eurozone ist deutlich am Schrumpfen! Die Jahreswachstumsrate des enger gefassten Aggregats M1, das den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen bei Banken umfasst, lag im April bei -5,2 %, verglichen mit -4,2 % im März. Die Grafik zeigt die prozentualen Veränderungen im Vorjahresvergleich für die Geldmenge M1 (blaue Linie) und M3 (gelbe Linie) seit dem Jahr 2018.

Geldmenge schrumpft

Hier die offizielle Erläuterung zur Geldmenge M1: „M1 als das eng gefasste Geldmengenaggregat des Eurosystems umfasst den Bargeldumlauf außerhalb des Bankensystems und täglich fällige Einlagen von Nichtbanken bei Monetären Finanzinstituten im Euro-Währungsgebiet. Auf Fremdwährungen lautende täglich fällige Einlagen von Ansässigen des Euro-Währungsgebiets bei dort ansässigen Monetären Finanzinstituten zählen zu M1. Nicht zu M1 zählen hingegen Einlagen bei Monetären Finanzinstituten im Euro-Währungsgebiet, wenn sie Gebietsfremden gehören.“

Prozentuale Veränderung der Geldmenge M1 und M1 in der Eurozone

Wieso schrumpft die Geldmenge M1 in der Eurozone so deutlich? Verschiedene Faktoren können eine Rolle spielen. Zum Beispiel zahlen Banken derzeit in großem Umfang die sogenannten TLTRO-Kredite zurück, die sie bei der EZB aufgenommen hatten. Auch können sinkende Sichteinlagen (Girokonto etc) bei Banken dafür verantwortlich sein, weil Anleger Gelder in andere besser verzinste Bereiche umschichten.

Kreditwachstum wird immer kleiner

Das Kreditwachstum in der Eurozone ist noch nicht negativ. Aber laut den heutigen Daten der EZB sinkt die Wachstumsrate immer weiter, wie die folgende bis 2018 zurückreichende Grafik zeigt. Im April lag die Jahreswachstumsrate der Kredite von Banken an den Privatsektor in der Eurozone bei +2,5 % nach +2,9 % im März.  Die Wachstumsrate für Kredite an Unternehmen außerhalb der Finanzbranche lag bei +4,6 % nach +5,2 % im März. Ende 2022 lag dieses Wachstum immerhin noch bei stolzen 9 %.

Wachstum der Kredite in der Eurozone



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Das hängt auch damit zusammen,das die EU Finanzhilfen zum Beispiel aus dem Corona Wiederaufbau zurückhält, weil die betreffenden Länder( Italien, Ungarn, Polen, Slowenien, Slowakei) ihre Minimal- Vorgaben nicht erfüllen.

    Zum anderen wirken sich die gestiegenen Zinsen und die schrumpfende Bilanz der EZB nachhaltig aus. Man sollte das nicht unterschätzen.

    Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Draghi hat in seiner ganzen Amtszeit, immerhin volle 8 Jahre, immer nur die Zinsen gesenkt und die Bilanzsumme stetig um ein Vielfaches erweitert.
    Abzulesen auch an den jeweiligen Umlaufrenditen der Mitglieder. So sanken die Renditen ,für italienische Anleihen, von über 7 % bei Amtsantritt, auf nur noch zum Draghi 0,75 Prozent bei dessen Ende.
    Das sind Welten in der Branche. Denn das Rating blieb ja fast unverändert, wurde nur marginal nach oben korrigiert. Um eine einzige Stufe nach oben, keine Rechtfertigung für den Einbruch um soviele Prozentpunkte.
    Mit seiner Politik des ultra billigen Geldes hat er natürlich auch den Grundstein für die heutige Inflation gelegt.
    Es ist gut und richtig das Madame Lagarde hier im letzten Jahr umgesteuert hat.
    Das wäre mit Seniore Draghi nicht möglich gewesen, er betrieb im Wesentlichen eine „Italian First“ Politik.
    Das belegt ein Interview, mit dem Focus 2015: „Niemand hat das Recht auf hohe Zinsen! „.
    Adressiert, na klar…an Deutschland !
    Seine letzte Amtshandlung bestand im Übrigen darin,Weidmann als Nachfolger zu verhindern. Erinnert sich noch jemand an die Szene wo Weidmann von Draghi quasi weggestoßen wurde, als es um die Nachfolge ging.
    Weidmann bewarb sich offenbar mit der Rückendeckung der Kanzlerin und wollte gegenüber den PIIGS gut Wetter machen und mit Draghi zusammen die große Treppe in Rom( Spanische Treppe) hinunter gehen.
    Und was machte Draghi, sein Intimfeind, er stieß die ausgestreckte Hand weg und schnappte sich den Spanier zum Spalier vor den Fotografen.
    Nie im Leben wurde ein Bundesbankpräsident tiefer vor der Öffentlichkeit gedemütigt.
    Weniger Monate später warf Jens Weidmann entsetzt hin, genau wie Sabine Lautenschläger vor ihm oder Axel Weber oder Ottmar Issing.
    Alle waren bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangt.
    Wenn jetzt also die Geldmenge schrumpft dann ist das die Folge der Zinswende und das ist gut so !

    1. Dafür hat Draghi den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland bekommen. Nur wir Deutsche sind so dumm, den Kakao, durch den wir gezogen werden, auch noch zu trinken.

  2. Leute lol kräftig am schrumpfen euer Ernst? Bitte bisschen korrekteres deutsch verwenden liebe euch

  3. Manchmal hilft ein Blick zurück auf längst verflossene Zeiten mit ihren ganz eigenen Debattenthemen. Besonders schön, wenn diese von Narren dokumentiert sind, zumal von welchen, die sich just heute als weit vorausschauend erweisen. Nein, nicht im Sinne von predictive programming, sondern von predective [sic!] exposure. Da kann man schon ins Grübeln kommen: Woher wußten diese Narren das alles vor 44 Jahren schon — welches Genie am Werke?

    Denn genau jetzt geschieht, was ein deftig-derb-schräger deutscher Film im Jahr 1979 prophetisch vorhergesehen hat. Damals noch Klamauk: Die Hamburger Krankheit.

    Hamburg ist Wuhan. In jenem Film berichtet der Nackte vom Dach, die Toten im Dorf seien kurz zuvor getupft worden von einem mobilen Schlumpfkommando. Mehr noch wird von den Partygästen offen die Krise der Kapitalrendite angesprochen in Form der aus Sicht von Industriellen gegebenen „Überbevölkerung“ (strukturelle Arbeitslosigkeit) — reduzierte kostensenkend wirkende technologische Innovation doch auch Ende der 1970er schon den Bedarf an händischer Arbeitskraft, was Kapitalrendite mindert insbesondere durch steigende Sozialkosten. Das uralte, immerselbe Klagelied der industriellen Renditewirtschaft.

    Damals, in den 1970ern und 80ern, gab es noch eine breite öffentliche Debatte um sog. Rationalisierungsinvestitionen. Im Verlauf der 1990er verstummte diese Debatte schließlich ganz, was die Wende hin zur Despotie der UN-Agenden, sprich: hin zu den Regierungen Schröder/Fischer und folgende, überhaupt erst ermöglicht hat. Deren Krönung (Corona = Krone) ist das WHO-Ermächtigungsgesetz vom 12. Mai 2023.

    Alles klar, Herr EU-Kommissar! Die Linke ist spätestens mit der CO2-Psychose in die äußerste rechte Ecke abgerutscht. Und der alten Rechten gelingt es selbstverständlich nicht, dem mehr als Nationalromantik entgegenzusetzen. Sie pocht auf die große Illusion, Demokratie sei Volksherrschaft. Ja, alle Macht geht vom Volke aus. Ausgeübt aber wird diese Macht von Parlamenten und Regierungen, die allein an ihr Gewissen gebunden sind. Siehe den 12. Mai 2023. Kein Happy End unter der Sonne der Kapitalrendite.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage