Bereits im gestrigen laufenden Handel in New York war bekannt, dass Donald Trump Abends Autozölle vermelden würde. Dann kamen 25 % Auto-Importzoll, die ab 3. April gelten sollen, und das auch für einzelne Autoteile! Und siehe da: Nicht nur europäische Autoaktien stürzen heute ab. Amerikas großer Name, General Motors, verlor gestern bereits im regulären Handel 3,1 %, und nachbörslich nochmal 6,18 %. Ford verlor nachbörslich 4,7 %.
Stellantis ist zwar ein europäischer Hersteller, aber im Produktportfolio sind auch Chrysler und Jeep. Man produziert in den USA, aber für die europäischen Marken eben in Europa. Die Aktie verlor gestern im regulären US-Handel 3,55 %, und nachbörslich weitere 4,1 %. Heute im europäischen Handel verliert Stellantis 2,8 %. Und Tesla? Zwar produziert das Unternehmen für den US-Markt nur in den USA, aber das ist nur die Endfertigung. Auch bei Tesla kommen viele Einzelteile aus dem Ausland, was Elon Musk heute früh auch als Problem bezeichnete – man wird also auch von den neuen Zöllen betroffen sein. Daher ist Tesla gestern regulär um 5,5 % gefallen, und nachbörslich um weitere 1,3 %.
Man sieht: Die einfache Denkweise, dass Zölle auf Autoimporte eben nur ausländische Autohersteller wie VW betreffen würde, ist Quatsch. Die Autoindustrie ist eine globale Industrie, und alle Hersteller lassen sich von unzähligen Zulieferern aus dem Ausland beliefern. Und so ist jeder Hersteller letztlich von diesen Zöllen betroffen. Dass die Aktien von General Motors gestern zusammengerechnet fast 10 % verloren, zeigt den Blick der Börsianer auf die Lieferkette. Aber nicht nur das: GM produziert mit eigenen Werken auch in Kanada, Mexiko und China.
In der Durchführungsverordnung der Trump-Administration und dem veröffentlichten Merkblatt wurden auch Teile wie „Motoren, Getriebe, Teile des Antriebsstrangs und elektrische Komponenten“ in die Liste der ausländischen Waren aufgenommen, die den Zöllen unterliegen. Also sind quasi alle Autohersteller betroffen. Wenn Trump dies ab dem 3. April wirklich konsequent durchzieht, bedeutet dies auf breiter Front deutlich teurere Autopreise für Endverbraucher in den USA, selbst wenn man sich einen SUV von General Motors zulegt.
Und die Quittung dürfte erst noch kommen: Länder die stark betroffen sind wie Mexiko, Kanada und die EU, dürften mit Gegenzöllen auf US-Produkte reagieren. Das wird sich wiederum negativ auf amerikanische Arbeitsplätze auswirken.
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Wenn alle betroffen sind, dann können auch alle einfach die Mehrkosten aud den Preis aufschlagen ohne befürchten zu müssen, dass die Kunden woanders hingehen. Damit würde der US-Käufer den Zoll bezahlen und nicht der Autohersteller.