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Gewagte Prognose: Kann das britische Pfund den Verlust seit dem Brexit-Votum bis Ende des Jahres wieder aufholen?

Wir erinnern uns. Am 23. Juni 2016 stimmten die Briten für den Austritt aus der EU. Ein Schicksalsdatum für das britische Pfund. An dem Tag stürzte das Pfund gegen den US-Dollar schlagartig ab...

FMW-Redaktion

Wir erinnern uns. Am 23. Juni 2016 stimmten die Briten für den Austritt aus der EU. Ein Schicksalsdatum für das britische Pfund. An dem Tag stürzte das Pfund gegen den US-Dollar schlagartig ab, von 1,48 auf 1,31. In den Folgemonaten ging es weiter bergab. Abgesehen von einem Flash Crash im Oktober 2016 gab es den Tiefpunkt im Januar 2017 bei 1,20. Bis jetzt konnte man sich langsam wieder auf 1,35 erholen.

Momentan sieht es gar nicht so schlecht aus für das Pfund. Da wären zum einen die Zinsen der EZB, die noch für lange Zeit ganz unten bleiben werden. Die Zinswende in UK ist hingegen angelaufen, und dürfte sich fortsetzen, aufgrund enormer Preissteigerungen auf der Insel, die nun endlich gebremst werden müssen. Hinzu kommen noch eine relativ robuste Wirtschaftslage, und vor allem die momentane Aussicht, dass die britische Regierung die Brexit-Verhandlungen doch noch zügig zustande bekommt in Brüssel.

Zuletzt hellte der Himmel auf, wenn es darum geht doch einen relativ freien Marktzugang zum EU-Binnenmarkt zu erhalten, wenn man aus der EU ausgetreten ist. Die ING Bank sieht das Szenario, dass schon bald gute Fortschritte in den Brexit-Verhandlungen erzielt werden. Und anders als der Gesamtmarkt, der erst für Anfang 2019 weitere Zinsschritte erwartet, glaubt man aufgrund der ökonomischen Daten an frühere Zinserhöhungen in UK. Daher werde das Pfund gegen USD (GBPUSD) in den nächsten drei Monaten auf 1,40 steigen, und bis Jahresende sogar auf 1.53. Das wäre somit ein deutlich höherer Stand als kurz vor dem Brexit-Vote am 23. Juni 2016 bei 1,48.

Wird es so kommen? Wir wissen es auch nicht. Aber möglich ist es. Vielleicht läuft das Pfund gegen den USD auch nicht ganz so stark, aber dafür umso stärker gegen den Euro? Denn wie gesagt, die EZB lässt die Zinsen noch lange Zeit ganz unten. Die Zinsschere zur Eurozone dürfte also deutlicher auseinander gehen als die Schere zwischen UK und USA. Im Chart sieht man GBPUSD, wie es sich in den letzten 12 Monaten langsam aber stetig erholt hat.


Britisches Pfund gegen USD seit Anfang 2015.



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