Immobilien

Gewerbeimmobilien-Krise hat Höhepunkt gesehen? Größter Anbieter sagt JA

Der weltweit größte Gewerbeimmobilien-Konzern sagt aktuell, dass die Krise der Branche ihren Höhepunkt gesehen hat.

Bürogebäude in Hong Kong
Bürogebäude in Hong Kong. Foto: Paul Yeung/Bloomberg

Die Krise gerade bei US-Gewerbeimmobilien lässt verschiedene Banken angeschlagen erscheinen. In Deutschland preis der Markt seit Tagen Probleme beispielsweise bei der Pfandbriefbank ein in Form fallender Aktienkurse. Kommen erst noch die großen Kreditausfälle bei Objekten in den USA, wo zahlreiche Büroflächen leer stehen? Einer er ganz großen Anbieter am Markt verkündet aktuell eine „frohe Botschaft“.

An der Wall Street wurde der Gewerbeimmobilien-Sektor am Donnerstag von starken Zahlen des Immobilienriesen CBRE Group beflügelt. Das Management geht davon aus, dass der Abwärtstrend bei den Bürovermietungen die Talsohle durchschritten haben könnte. “Wir sind vorsichtig optimistisch, dass das Schlimmste für die Bürovermietung überstanden ist, insbesondere für Objekte der Klasse A, mit denen wir etwa zwei Drittel unseres Vermietungsumsatzes erzielen”, so hieß es in einer CBRE-Telefonkonferenz mit Analysten laut Bloomberg.

Der Börsenkurs des weltgrößten Gewerbeimmobilien-Konzerns stieg daraufhin mehr als 8% und erreichte den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Auch die Titel kleinerer Akteure wie Cushman & Wakefield und Jones Lang LaSalle schlossen jeweils mehr als 8% im Plus. Sorgen über den Gewerbeimmobilien-Markt hatten in den letzten Wochen die Aktien von Immobilienverwaltern und Banken von New York bis München und Japan in Aufruhr versetzt. US-Finanzministerin Janet Yellen hat die Einbußen bei amerikanischen Gewerbeimmobilien als besorgniserregend bezeichnet.

Hierzulande geriet die Deutsche Pfandbriefbank in den Abwärtsstrudel, die stark im amerikanischen Sektor engagiert ist. Angesichts des “anhaltend herausfordernden Marktumfelds” hat das Institut die Risikovorsorge im vierten Quartal ausgeweitet. Die Belegung von Bürogebäuden in Großstädten auf der ganzen Welt hat sich in vielen Fällen nur langsam erholt. Das CBRE-Management zeigt sich inzwischen jedoch optimistisch.

“Wir glauben, dass die Talsohle durchschritten ist”, sagt Konzernchef Robert Sulentic. “Es gibt einfach einen deutlichen Druck von Seiten der Unternehmen, die Mitarbeiter wieder ins Büro zu bringen. Die Zukunft wird aus einer Vielzahl von Gründen besser sein als die derzeitigen Umstände.”

Beim bereinigten Quartalsgewinn je Aktie übertraf CBRE mit 1,38 Dollar den Bloomberg-Analystenkonsens von 1,18 Dollar. Die Einnahmen im abgelaufenen Quartal stiegen um mehr als 9% auf rund 9 Milliarden Dollar und übertrafen damit die Erwartungen von 8,47 Milliarden Dollar. Schub an der Börse brachte jedoch besonders der Gewinnausblick 2024. Hier rechnet der Konzern aus dem texanischen Dallas mit einem Kerngewinn pro Aktie von 4,25 bis 4,65 Dollar und damit im Jahresvergleich mit einem Plus von über 10%. Nach Ansicht von JPMorgan könnte dieses Ziel sogar eher konservativ sein.

“Aus den Kommentaren geht hervor, dass das Unternehmen konservativ ist und sich einen angemessenen Spielraum bei den Gewinnzahlen verschafft, falls sich die Rahmenbedingungen ändern und sich negativ auf den Umsatz auswirken”, schrieb Anthony Paolone in einer Analyse. “Das ist unserer Meinung nach positiv und deutet darauf hin, dass sich das Geschäft besser entwickelt als bei allen anderen Unternehmen in diesem Bereich befürchtet.”

CBRE ist nach eigenen Angaben auf Basis des Umsatzes 2023 das weltgrößte Unternehmen für Gewerbeimmobilien-Dienstleistungen und -Investitionen. Der Konzern beschäftigt mehr als 130.000 Mitarbeiter, die Kunden in mehr als 100 Ländern betreuen. Das Geschäft umfasst Facility-, Transaktions- und Projektmanagement ebenso wie Immobilienmanagement, Vermietung, Immobilienverkauf und Hypothekendienste.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

5 Kommentare

  1. garnichts gemerkt, es wurde von KI und Zinssenkungsphantasie überdeckt – wir brauchen noch höhere Zinsen zur Marktbereinigung

  2. Also wieder einmal falscher (Crash-) Alarm.

    1. @Columbo, es müssen in den nächsten paar Jahren Billionen-Refinanzierungen gemacht werden – da wäre ich mir nicht so sicher..
      Nicht umsonst spricht die Pfandbriefbank von der schwersten Immo-Krise seit 2998

      1. @Markus, wetten tu ich jedenfalls mit dir nicht mehr😀.

        1. @Columbo, :)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage