Eine Kolumne aus New York von Herbert Bauernebel
Nach dem Ende der Mueller-Ermittlungen jubelt Trump: Gewinnt er 2020?
Donald Trump stürzt sich nach dem „Mueller-Sieg“ mit dem Wind im Rücken in die Wahlschlacht: Trump sieht die zweite Amtszeit vor Augen – zum Horror seiner vielen Gegner.
Wie groß aber sind seine Chancen, ohne der dunkle Wolke der FBI–Ermittlungen über seinem Kopf? Klar: Trump hat sich vorerst freigespielt an der Skandalfront.
Doch prompt tappte er in ein neues strategisches Fiasko: Sein Justizministerium will die Gesundheitsreform „Obamacare“ killen, 29 Millionen Bürger würden ihre Kassen verlieren – und das eventuell im Wahljahr 2020.
Schlecht für Trump: Das Thema „Gesundheitsvorsorge“ sicherte den Demokraten im Herbst den Sieg bei den „Midterms“.
Auch bleibt Trump unpopulär: 43,4 % stimmen seiner Amtsführung zu. Zum Sieg 2020 müsste er auf 50 % kommen.
Den Demokraten fehlen jedoch bisher zugkräftige Kandidaten: Am ehesten wird Ex-Vize Joe Biden zugetraut, Trump schlagen zu können.
Nach Mueller-Ende: Trump jubelt über „Bounce“ in Umfragen
Nach dem für Donald Trump glimpflichen Ende der „Kremlgate“-Untersuchungen von FBI-Sonderermittler Bob Mueller dreht der US-Präsident eine Siegerrunde und geht frontal auf seine Kritiker los.
Donnerstagabend ließ er sich bei einem Auftritt von Anhängern in Michigan feiern, die Stimmung war ausgelassen.
Gleichzeitig nimmt der nun entfesselte Trump seine Gegner voll ins Visier: In einem Tweet-Sturm attackierte er die „Fake News“-Presse, aber auch Mexiko, das seiner Ansicht nach zu wenig tue, um Migranten-Ströme aufzuhalten.
In der Popularitätsskala kann sich Trump ebenfalls über einen Sprung nach oben („Bounce“) freuen: Seine Beliebtheit stieg um Umfragenschnitt (RealClearPolitics) binnen weniger Tage um zwei Prozent, bei der Tracking Poll des konservativen Instituts „Rasmussen“ kommt er sogar auf 50 Prozent Zustimmung.
Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street.
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NT-V Kommentar – angeblich Originaltext einer Rede von mr. president. Wie ich finde sehr staatstragend. Und so ein Individuum findet angeblich bei 50% der Amerikaner Zuspruch? Ich weiß ja warum ich in dieses Land nicht mehr reise!
06:59 Uhr
Trump: Ich bin klüger als sie
US-Präsident Donald Trump hat sich nach der glimpflich überstandenen Russland-Untersuchung von seinen Anhängern bei einem Auftritt im US-Bundesstaat Michigan feiern lassen. Dabei hat er mit Eigenlob nicht gespart und zugleich die Demokraten verhöhnt, die er für das Aufkommen der Vorwürfe gegen ihn verantwortlich macht:
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Jaja Donald, du bist einfach super.
(Foto: REUTERS)
„Ich habe eine bessere Bildung als sie, ich bin klüger als sie, ich ging zu den besten Schulen, sie nicht. Viel schöneres Haus, viel schönere Wohnung, alles viel schöner. Und ich bin Präsident und sie nicht.“
@Kritisch on fire. Da haben Sie vollkommen recht. Diese narzisstische Persönlichkeit hat viele Anzeichen einer dissozialen Funktionsstörung, wie aus dem Lehrbuch.
Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung
* verhalten sich herzlos und sind unbeteiligt gegenüber den Gefühlen anderer
* verhalten sich verantwortungslos und missachten soziale Normen, Regeln und Verpflichtungen
* können keine dauerhaften Beziehungen aufrechterhalten, obwohl es ihnen leicht fällt, diese zu knüpfen
* haben eine geringe Frustrationstoleranz und verhalten sich schnell aggressiv
* haben kein Schuldbewusstsein und sind unfähig, aus negativen Konsequenzen zu lernen
* neigen dazu, andere zu beschuldigen oder bieten plausible Erklärungen für ihr unsoziales Verhalten an
Wie kann sich so ein Charakter in diesem Amt halten?
Er bleibt zumindest bislang weiter der unbeliebteste Präsident:
https://projects.fivethirtyeight.com/trump-approval-ratings/