Gold/Silber

1.800-Dollar-Marke im Fokus Gold: Die Rally steht kurz vor einer entscheidenden Hürde

Gold: Die Rally steht kurz vor einer entscheidenden Hürde

Der Goldpreis hat in der ersten Wochenhälfte seine eindrucksvolle Rally fortgesetzt und stieg dabei auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Die Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen hat die Nachfrage nach Gold angekurbelt. Auftrieb erhält das gelbe Edelmetall durch fallende Renditen und der jüngsten Dollarschwäche. Seit Anfang November geht es daher nur noch nach oben, in der Spitze um zehn Prozent. Mit dem Anstieg am Dienstag auf 1.785 Dollar hat der Goldpreis ein erstes interessantes Zwischenziel erreicht. Auslöser für den Sprung auf 1.785 USD waren die geringer ausgefallenen US-Erzeugerpreise. Diese haben die Hoffnung verstärkt, dass die Fed die Zinsen künftig weniger stark erhöhen muss, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Seitdem hält er sich auf hohem Niveau – aktuell notiert der Goldpreis bei 1.766 USD.

Die abgeschwächte Zinserwartung sowie der Rückgang der Inflation in den USA im Oktober haben die Gold-Rally zuletzt beschleunigt. Die Spekulation auf weniger starke Zinsanhebungen durch die Fed hat sowohl den Dollar als auch die US-Renditen fallen lassen. Während der Dollar-Index von seinem Hoch Ende September von 114,7 auf 106,2 Punkte zurückgefallen ist, fiel die 10-jährige US-Anleiherendite von rund 4,3 auf 3,7 Prozent zurück. Die vielfach zitierte inverse Korrelation zwischen US-Dollar und Gold macht sich derzeit bemerkbar. Der Dollar-Index steuert jedoch auf eine markante Unterstützungszone im Bereich von 105,0 Punkten zu. Sollte er hier drehen, könnte die Gold-Erholung an Schwung verlieren.

Es gibt aber auch die andere Seite der Gold-Medaille. Die immer noch hohe Inflation in den USA sowie ein weiterhin robuster Arbeitsmarkt sprechen für eine anhaltende restriktive Geldpolitik. Fed-Chef Powell sowie diverse Fed-Mitglieder wie Waller und Bostic werden indessen nicht müde zu betonen, dass die US-Notenbank noch einen langen Weg vor sich hat im Kampf gegen die Inflation. Jerome Powell hatte zuletzt auch den Ziel-Zins des aktuellen Erhöhungszyklus höher gesetzt.

Gold: 1.800 Dollar-Marke im Fokus

Aus charttechnischer Sicht überwiegen zwar die positiven Signale seit dem Ausbruch aus dem fallenden Trendkanal. Doch der Goldpreis steuert auf einen markanten Widerstand an der 200-Tage-Linie zu. Mit dem Erreichen der 1.785 USD hat Gold ein erstes Zwischenziel erreicht. Nun rückt die runde Marke bei 1.800 USD in den Fokus. Knapp darüber verläuft aktuell der 200-Tage-Durchschnitt (1.803 USD). Zudem befinden sich auf diesem Kursniveau die lokalen Hochs aus August, die einen horizontalen Widerstand darstellen. Zusammen mit der 200-Tage-Linie könnte sich der Widerstand um 1.800/07 USD als recht hartnäckig erweisen. An dieser Stelle könnte die Gold-Rally eine Verschnaufpause einlegen. Eine mögliche Rücklaufzone befindet sich bei 1.735/24 Dollar.

Goldpreis-Rally wegen fallenden Dollar und Renditen - Widerstand rückt näher

Gold-Chart von TradingView

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2 Kommentare

  1. „…sowie der Rückgang der Inflation in den USA im Oktober haben die Gold-Rally zuletzt beschleunigt…“

    Auch wenn es richtig ist, klingt es wie ein Witz.
    Ein unbedarfter Goldanleger muss sich das erst mal auf der Zunge zergehen lassen… 😁

  2. Wenn ich den Goldpreis von 1970 bis heute betrachte, dann gab es nur einen stichhaltigen Grund, warum wie schnell der Goldpreis gestiegen ist, nämlich wie hoch die Geschwindigkeit ist, mit der die Papierwährung ihren Wert/Kaufkraft verliert. In den letzten 50 Jahren hat sich Gold etwa verfünfzigfacht. Von 1970 bis 2000 etwa verachtfacht, und von 2000 bis heute etwa versechsfacht. 8×6 =48.
    Als die Zinsen in den USA auf etwa 20% angehoben wurden, hatte sich der Goldpreis ruckzuck verdoppelt.
    Aber, alle Kerzen (in Gold) kommen wieder fasst auf den Start zurück, wenn der Grund der Kerze kein plötzlicher Verfall der Währung ist.
    Es ist daher vollkommen egal, ob die Zinsen fallen, steigen, Aktien oder Anleihen gut oder schlecht laufen.
    Warum sollte Gold jetzt einen besonderen Sprung nach oben machen? Von 2019 bis heute ist Gold in Euro z. B. um etwa 50 % gestiegen, weil der Euro abschmiert. Schmiert er weiter so ab, sind es in 3 Jahren wieder 50 %. Ansonsten wird Gold im Jahre 2030 auf etwa 2250 Dollar stehen.
    Daher können physische Goldbesitzer immer gut schlafen, denn es ist sehr langweilig mit dem physischen Gold.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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