Der Trend der letzten Tage setzt sich fort. Zwar relativ unspektakulär, aber der Goldpreis klettert Schritt für Schritt weiter nach oben. Aktuell sehen wir 1.937 Dollar, ein relativ klarer Anstieg von mehr als 300 Dollar seit November 2022.
Goldreis steigt weiter an – rückläufige Anleiherenditen
Blicken wir auf den Chart. Wir sehen seit August den Goldpreis als blaue Linie, und in orange seinen „Gegenspieler“, die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen. Während der Goldpreis seit November ziemlich klar ansteigen konnte, fiel die Rendite von 4,20 % auf aktuell 3,51 %. Denn seit einigen Wochen erwartet der Markt das Ende des Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve. Dementsprechend schwächen sich die Anleiherenditen ab, was positiv für das zinslose Gold zu werten ist.
Analystenkommentar – Nachfrage nach Gold durch Profi-Investoren
Aktuell haben sich auch die Analysten der Commerzbank zum Anstieg im Goldpreis geäußert. Preistreibend für Gold sind ihrer Aussage nach aktuell insbesondere die spekulativen Finanzanleger, die in der letzten Berichtswoche (Daten der US-Terminmarktaufsicht CFTC) ihre Netto-Long-Positionen die siebte Woche in Folge ausgeweitet haben. Die Netto-Long-Positionen erreichten mit 69.400 Kontrakten ebenso wie der Goldpreis das höchste Niveau seit Ende April 2022. Allerdings sei der Anstieg nicht exzessiv und das Niveau noch nicht außerordentlich hoch.
Dagegen üben sich die ETF-Anleger laut den Commerzbankern weiter in Zurückhaltung. In der letzten Berichtswoche reduzierten sie ihre Bestände laut Bloomberg um gut 4 Tonnen. Dem standen allerdings Zuflüsse von gut 5 Tonnen in den weltgrößten und liquidesten Gold-ETF gegenüber. Dieser sei in der Vergangenheit häufig richtungsweisend für die ETF-Nachfrage gewesen. Der von Bloomberg für gestern gemeldete Zufluss von 8,6 Tonnen, der stärkste an einem Tag seit Juni 2022, war auf einen kleineren ETF zurückzuführen, und sei somit kein Indiz für eine insgesamt steigende ETF-Nachfrage.
Chart: TradingView
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