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Goldpreis vor überfälliger Korrektur? Gold im Rückwärtsgang: Warum der sichere Hafen schwächelt

Gold im Rückwärtsgang: Warum der sichere Hafen schwächelt
Goldbarren. Foto: Bloomberg

Trotz der zunehmenden geopolitischen Spannungen und des Krieges zwischen Israel und dem Iran ist die Gold-Rally ins Stocken geraten. Der Goldpreis steuert auf den ersten Wochenrückgang seit drei Wochen zu, da die Nachfrage nach sicheren Häfen nachlässt. US-Präsident Trump kündigte am Donnerstagabend an, erst innerhalb der nächsten zwei Wochen zu entscheiden, ob sich die USA am Israel-Iran-Konflikt beteiligen, um der Diplomatie Zeit zu geben. Angesichts dieser leichten Entspannung gab das gelbe Edelmetall nach und büßte damit über 100 USD von seinem Wochenhoch am Montag bei 3.451 US-Dollar ein.

Goldpreis im Rückwärtsgang

Der Goldpreis steuert auf seinen ersten wöchentlichen Rückgang seit drei Wochen zu. Einem Bericht von Bloomberg zufolge schwächte eine leichte Entspannung der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten die Nachfrage nach sicheren Häfen, während eine Inflationswarnung der Federal Reserve vom Mittwoch die Aussicht auf weniger Zinssenkungen erhöhte. Damit hat sich der Gegenwind für das Edelmetall wieder erhöht.

Der Preis für Gold fiel um weitere 0,6 % auf 3.340 $ je Unze und ist in dieser Woche um mehr als 2 % gefallen. US-Präsident Donald Trump wird innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob er sich Israels Angriffen auf den Iran anschließt, so seine Sprecherin.

„Angesichts der Tatsache, dass es eine beträchtliche Chance auf Verhandlungen mit dem Iran gibt, die in naher Zukunft stattfinden können oder auch nicht, werde ich meine Entscheidung, ob wir eingreifen oder nicht, innerhalb der nächsten zwei Wochen treffen“, sagte Trump laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Dies verringert die Befürchtungen vor einer bevorstehenden Aktion an diesem Wochenende, die den Konflikt eskalieren, die Energieströme bedrohen und die Inflationserwartungen anheizen könnte.

Gold vor überfälliger Korrektur?

Die leichte Entspannung im Nahostkonflikt kam, nachdem der Fed-Vorsitzende Jerome Powell Anfang der Woche auf Inflationsrisiken aufgrund der Auswirkungen von Trumps Zollagenda hingewiesen hatte. Dies könnte es der Zentralbank erschweren, die Zinsen zu senken, was sich negativ auf Gold auswirken würde, da es keine Zinsen abwirft und sich in einem Niedrigzinsumfeld besser entwickelt.

Das Edelmetall ist in diesem Jahr immer noch um mehr als 25 Prozent gestiegen und liegt nicht weit unter dem im April erreichten Rekordstand von knapp über 3.500 US-Dollar. Aus technischer Sicht zeigt der Goldpreis jedoch erste Ermüdungserscheinungen. In dieser Woche gab es zudem einige Anzeichen dafür, dass Anleger angesichts des hohen Niveaus des Edelmetalls Platin als Anlageform bevorzugen.

Goldpreis fällt: Der sichere Hafen Gold gibt nach, da Trump für leichte Entspannung im Nahostkonflikt sorgt
Gold rutscht ab, da die Nachfrage nach sicheren Häfen nachlässt.

Die großen Wall-Street-Banken sind sich uneins darüber, ob Gold seine Rekordrallye fortsetzen kann. Während die Strategen von Goldman Sachs ihre Prognose von 4.000 USD pro Unze im nächsten Jahr bekräftigte, sieht die Citigroup einen Preisrückgang auf unter 3.000 USD im Jahr 2026.

Der Spot-Goldpreis sank um 08:57 Uhr in Frankfurt um 0,6 % auf 3.345,59 $ je Unze. Der Bloomberg Dollar Spot Index gab um 0,1 % nach, liegt im Wochenvergleich aber immer noch im Plus. Silber und Platin fielen, während Palladium nahezu unverändert blieb.

FMW/Bloomberg



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5 Kommentare

  1. Für den physischen Anleger sind diese Schwankungen vollkommen uninteressant.
    Der plant langfristig und schaut auch über längere Zeiträume in die Vergangenheit.
    Auf die letzten 365 Tage hat Gold (in Dollar) etwa 42 % zugelegt.
    In den letzten 2 Jahre etwa 100 %.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Genau, Gold kaufen, an einem stets zugänglichen Ort aufbewahren und einfach die Klappe halten.

      1. @Permanix, „Klappe halten“ im Zusammenhang mit physischem Goldbesitz wäre ja ein genialer Ratschlag, aber bei manchen Subjekten halt leider nur Theorie.

        1. @Columbo, genau – über physisches Gold sollte man nicht viel reden. Wie heißt es so schön? Reden ist Silber, Schweigen ist GOLD!
          Aber wer nur Zettel hat, auf denen steht, dass irgendwo vielleicht Gold für ihn liegt, der ist eben ständig nervös – und mitteilsam.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die Märkte wollen langfristig immer nur nach oben, nur das zählt…. also Aktien und Aktienfonds ,ETFs, Immobilien etc..hier ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht…es fehlt auch an Alternativen zu den Sachwerten…

    Gold gehört als Inflationsschutz ,zumindest als Beimischung in Höhe von 10 Prozent , in jedes Depot….

    Das gelbe Edelmetall hat eine beeindruckende Performance hinter sich…natürlich kommt es hin und wieder zu Gewinnmitnahmen…

    Aber: Auch die kommenden Krisen, werden wieder nur mit den üblichen Methoden der Notenbanken gelöst…deshalb bleiben Sachwerte erste Wahl…und dazu gehört Gold dazu…
    Bis zum Ende des Jahrzehnts werden die 5000 US Dollar bei der Feinunze überschritten sein…das ist viel mehr, als was man zum Beispiel derzeit für deutsche Staatsanleihen bekommt…
    Deren Rendite deckt ja langfristig nicht mal mehr die Inflation ab….da ändert auch der kurzfristige Moove nach oben nichts mehr…
    Deutsche Staatsanleihen sind für den langfristigen Vermögensaufbau völlig ungeeignet…
    Das waren sie nicht immer…ich kenne noch Zeiten ,da warf die“ Zehnjährige“ über 8 Prozent Kupon ab ,bei einem Kurswert von unter 100..
    Aber jetzt ist jetzt….und was Anfang der Neunziger war,davon kann sich die heutige Generation der Anleger nichts mehr kaufen…
    Außerdem ist von weiteren Zinssenkungen, zu jeweils mindestens 0,25 Prozent, der EZB auszugehen…
    Ich rechne mit einer neuen Phase der Niedrigzinspolitik ,innerhalb von zwei bis drei Jahren..die Rüstungsindustrie will ja finanziert sein….Stichwort Rheinmetall..

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