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Goldpreis-Rally noch nicht am Ende? Gold ist eine „todsichere Wette“ angesichts einer engen US-Wahl

Goldbarren. Foto: Bloomberg

Händler sehen Gold angesichts der bevorstehenden, sehr knappen US-Wahl zwischen Donald Trump und Kamala Harris als todsichere Wette. Der Goldpreis ist in letzter Zeit weiter gestiegen, da eine der am härtesten umkämpften US-Präsidentschaftswahlen der modernen Geschichte einen Ansturm auf sichere Häfen ausgelöst hat. Laut einem Bericht von Bloomberg rechnen viele Investoren mit weiteren Gewinnen.

Gold-Rally noch nicht am Ende

Der Goldpreis hat in dieser Woche neue Rekordstände markiert und ist auf dem besten Weg, das beste Jahr seit 1979 zu erreichen. Zunächst waren Zentralbanken und chinesische Käufer die treibenden Kräfte hinter dem Höhenflug, doch die Nachfrage hat sich ausgeweitet, da Anleger im Vorfeld der US-Wahlen in der kommenden Woche Schutz vor den Marktturbulenzen suchen. Unabhängig davon, wer gewinnt, könnte sich die Rally fortsetzen.

Gold: Goldpreis hat im Jahr 2024 neue Allzeithochs erreicht
Goldpreis hat im Jahr 2024 neue Allzeithochs erreicht

„Die Märkte mögen Gold, wenn Unsicherheit herrscht, vor allem wenn es um geopolitische Fragen geht“, sagt Patrick Fruzzetti, Portfoliomanager bei Rose Advisors in New York. „Das ist ein Grund, warum man vor der Wahl Gold besitzen sollte.“

Einige Beobachter gehen davon aus, dass der Sieg bei den Wahlen so knapp ausfallen wird, dass er vom Obersten Gerichtshof entschieden werden muss. Andere bezweifeln, dass es so weit kommen wird, aber das Kopf-an-Kopf-Rennen in den Umfragen lässt viele eine spannende und knappe Auszählung erwarten.

Die Spannung erhöht sich noch dadurch, dass Donald Trump und seine Parteifreunde ihren Anhängern erzählen, sie seien auf dem besten Weg, die Wahl zu gewinnen. Dies schafft die Voraussetzungen für langwierige juristische Anfechtungen, sollte die Wahl nicht in ihrem Sinne ausgehen, was die Märkte weiter in Unruhe versetzt.

Gold und der Trump-Trade

Einige Anleger haben stark auf einen Wahlsieg Trumps und einen „Red Sweep“ im Weißen Haus und im Kongress gesetzt. Die mit seiner protektionistischen und wachstumsfreundlichen Agenda verbundenen Spekulationen haben dem Dollar Auftrieb gegeben, was sich normalerweise negativ auf die Attraktivität von Gold auswirkt, da es für Käufer in anderen Währungen teurer wird. Tatsächlich brach der Goldpreis 2016 ein, als Trump in seine erste Amtszeit gewählt wurde.

Doch diesmal sind die Sorgen über einen knappen Wahlausgang viel größer, und ein knappes Ergebnis könnte die Anleger dazu veranlassen, ihre Wetten auf den Dollar und die Aktienmärkte aufzugeben und in sichere Häfen zu flüchten. Der Goldpreis wurde am Freitag um die Marke von 2.750 $ gehandelt und stieg an, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten die Erwartungen verfehlt hatten. Händler setzten nach der Veröffentlichung auch wieder verstärkt auf Zinssenkungen der Fed, was dem Goldpreis zugute kommt, da das Edelmetall selbst keine Zinsen abwirft.

US-Wahlen: Ungewisser Ausgang

Der Goldpreis wird steigen, wenn es eine Weile dauert, bis klar ist, wer der Gewinner ist“, sagt Robert Mullin, Portfoliomanager bei Marathon Resource Advisors. „Wenn es jedoch eindeutig ist, könnte der Risikoappetit wieder zunehmen und Investoren könnten ihre Absicherungen in Gold abstoßen“.

Gold: Bullishe Wetten der Hedgefonds erreichen Vierjahreshoch

Ein Sieg von Kamala Harris würde wahrscheinlich zu einem anfänglichen Ausverkauf bei Gold führen, der aber nur von kurzer Dauer sein dürfte, so Michael Hsueh, Analyst bei der Deutschen Bank, in einem Kommentar. Eine Abwertung des Dollars nach einem Sieg von Harris könnte die Kaufkraft in Ländern wie China und Indien stärken, während die Aussicht auf ein langsameres Wachstum auch zu schnelleren Zinssenkungen durch die US-Notenbank führen könnte, was den Goldpreis stützen würde.

Abgesehen von der Wahl selbst gibt es eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Kandidaten, die die Goldbullen auf langfristige Gewinne wetten lässt: Beide Kandidaten haben große Ausgabenpläne, die die US-Staatsfinanzen noch weiter belasten dürften.

US-Staatsverschuldung treibt Gold

„Der Markt hat sich damit abgefunden, dass die Staatsverschuldung weiter steigen wird, egal wer gewinnt“, sagt Calvin Yeoh, Co-Manager des Merlion Fund bei Blue Edge Advisors in Singapur. Aus diesem Grund „ist Gold die Arche, in die jetzt jeder auf der Welt einsteigen will“.

Die Besorgnis über die Auswirkungen der Ausgabenpläne zeigte sich am US-Anleihemarkt, wo die Renditen von Staatsanleihen in Erwartung einer höheren Verschuldung stiegen. Dieser Trend würde Staatsanleihen normalerweise attraktiver machen als zinslose Anlagen wie Gold. Anleihenanleger wetten jedoch darauf, dass die Ausgaben auch die Inflation beschleunigen werden, was die Renditen drückt und die Waage wieder zugunsten von Gold ausschlagen lässt.

Gold trotzt steigenden US-Renditen

Der historische Preisanstieg in diesem Jahr ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, und einige Anleger sind der Ansicht, dass ein Erdrutschsieg Trumps diese Faktoren noch verstärken und die Rally weiter anheizen könnte. Unabhängig davon, wer am Ende ins Weiße Haus einzieht, halten viele Gold für eine todsichere Wette.

Risikohinweis: Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Sagen wir mal so: Worauf würde man wetten, wenn für die nächsten 30 Jahre einen „Sparstrumpf“ gefüllen werden soll, von dem dann nach den 30 Jahren ein Rentnerleben etwa weitere 20 Jahre gut finanziert werden kann, oder die „normale Rente“ aufgehübst werden kann.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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