Gold

Gold-Kaufdrang der Zentralbanken ist größer als jemals zuvor

Immer mehr Zentralbanken wollen Gold kaufen, und sie erwarten auch insgesamt steigende Reserven. 72 Zentralbanken wurden befragt.

Gold-Barren. Foto: Bloomberg

Die letzten drei Jahre waren die Aufkäufe von Gold durch Zentralbanken um ein Vielfaches höher als offiziell gemeldet, so zeigt es die folgende Grafik. Damit dürfte klar sein, dass dieser Faktor für die Rally im Goldpreis immens wichtig war! Auch wenn beispielsweise die Citigroup gerade heute quasi das Ende der Rally verkündet, so könnte der Kaufdrang der Zentralbanken sich noch massiv verstärken, womit dieser Stützpfeiler für hohe Goldpreise noch massiver werden könnte. Aktuelle Daten zeigen, wie sehr Zentralbanken weltweit ihre Reserven aufstocken und weiter aufstocken wollen.

Mehr Zentralbanken denn je planen ihre Gold-Reserven aufzustocken

Eine Rekordzahl der weltweiten Zentralbanken plant, in den nächsten 12 Monaten mehr Gold anzuhäufen, angezogen von der Performance des Edelmetalls in Krisenzeiten und seinem Schutz vor Inflation. Bloomberg berichtet: In einer Umfrage unter 72 Zentralbanken gaben 43 % an, dass sie einen Anstieg ihrer Gold-Reserven erwarten, gegenüber 29 % im Vorjahr und dem höchsten Wert seit acht Jahren, seitdem der World Gold Council und YouGov diese Daten erheben. Keiner rechnet mit einem Rückgang.

Die Zentralbanken sind einer der wichtigsten Treiber des lang anhaltenden Gold-Booms, der seit Ende 2022 zu einer Verdopplung des Goldpreises geführt hat. Das Tempo der Käufe verdoppelte sich nach dem Einmarsch in die Ukraine, als die Einfrierung eines Großteils der russischen Devisenreserven die Attraktivität von Gold als Reservewährung unterstrich.

Grafik zeigt Umfrageergebnisse über Gold bei Zentralbanken weltweit

„Einige dieser Zahlen zeigen ziemlich große Veränderungen“, sagte Shaokai Fan, Global Head of Central Banks beim WGC, einer Handelsorganisation, die Goldminenunternehmen vertritt. „Die westlichen Länder haben den Verkauf eingestellt, und die Schwellenländer haben mit dem Kauf begonnen. Sie holen auf und bauen ihre Gold-Reserven auf.“

Reserven sollen ansteigen

Die überwiegende Mehrheit der Befragten gab an, dass sie davon ausgehen, dass die Gold-Reserven der Zentralbanken in den nächsten 12 Monaten weltweit steigen werden. Als wichtigste Gründe für das Halten von Gold wurden dessen Performance in Krisenzeiten, seine Rolle als Diversifikationsinstrument für Portfolios und als Wertspeicher genannt.

Laut dem Beratungsunternehmen Metals Focus haben die Zentralbanken in den letzten drei Jahren jeweils mehr als 1.000 Tonnen Gold aufgekauft und werden diesen Kaufrhythmus auch in diesem Jahr beibehalten. Sie sind seit 15 Jahren Nettokäufer und haben damit die Nettoverkäufe umgekehrt, die in den 1990er Jahren zu einem zehnjährigen Bärenmarkt geführt hatten.

Dollar-Schwäche

Die Käufe trugen dazu bei, dass Gold Ende letzten Jahres den Euro als zweitgrößte Anlage in den Reserven der weltweiten Zentralbanken überholte. US-Dollar-Anlagen, vor allem Staatsanleihen, setzten ihren stetigen Rückgang fort und erreichten 46 % der weltweiten Reserven. Zu den Faktoren, die den Rückgang des Anteils des US-Dollars an den weltweiten Reserven beschleunigen könnten, zählen die gewaltigen Haushaltsdefizite des Landes, das Risiko einer Beschlagnahmung und Spekulationen, dass ausländische Gläubiger möglicherweise weniger günstig behandelt werden.

Gründe die für Gold sprechen

All dies kommt Gold zugute. Mehr als die Hälfte der Zentralbanken aus Schwellenländern gaben in der Umfrage an, dass das Fehlen politischer Risiken im Edelmetall ein wichtiger Faktor für ihre Entscheidung sei, Gold zu halten, während 78 % das Fehlen eines Ausfallrisikos nannten. Der US-Dollar ist jedoch nicht in Gefahr, seinen Status als dominierende Reservewährung in absehbarer Zeit zu verlieren. „Die Zentralbanken beobachten den Dollar und den Markt für US-Staatsanleihen etwas genauer als früher“, sagte Fan. „Aber ich glaube nicht, dass es sich dabei um eine Art Massenflucht handelt.“

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Naja- die Zentralbanken, die auf Gold gesetzt haben, konnten alleine in 2024 ihre Devisenreserven um etwa 26 % erhöhen und in diesem Jahr schon um etwa 29 %. Alles in Dollar.
    Und das alles nur, weil das Zeug dumm im Tresor liegt, während sich der Dollar weiter entwertet oder als Waffe benutzt wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ich glaube die Gründe für den Goldpreisanstieg liegen extra in den Zentralbanken zu suchen und ihrem Verhalten seit dem März des Jahres 2000 ( Platzen der Dot Com Blase)….

    Alles und jedes weginflationieren zu wollen…

    So stieg alleine die Geldmenge in der FED um den Faktor 10…

    Gold ist aber nicht beliebig vermehrbar…deshalb wird es auch von den Notenbanken so gehasst…

    Es gab schon mal ein Goldverbot unter Roosevelt 1934 nach dem letzten großen Crash nach dem Weltkriege als alleine der Dow bis 1933 über 80 Prozent an Wert verlor…

    Merkwürdigerweise wurden in den USA die Goldanleger für den Crash verantwortlich gemacht, bei uns waren’s die Juden und in Amerika die Goldanleger…

    Da aber die Notenbanken ,auch die kommenden Krisen, wieder nur mit dem Anwerfen der Druckerpresse lösen werden, soviel steht schon fest, ist die weitere Verwässerung des Geldes schon vorprogrammiert….
    Dagegen helfen nur Sachwerte…und Gold ist seit Jahrtausenden als Inflationsschutz bekannt..
    Ich bin sicher, vor Ende des Jahrzehnts werden die 5000 überschritten sein…

    1. „… Dagegen helfen nur Sachwerte…und Gold ist seit Jahrtausenden als Inflationsschutz bekannt…“

      Richtig…solange der Goldhandel nicht eingeschränkt oder verboten wird☝️☺️.

  3. Die Gold-Devisenreserven der Nationalbanken haben sich nominal in den letzten 2 Jahren, durch die Kursgewinne, sogar verdoppelt.
    .

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