Gold/Silber

Bullen weiter am Ruder Gold: Kraft sammeln für den nächsten Schub nach oben?

Gold: Kraft sammeln für den nächsten Schub nach oben?

Die Erleichterungsrally nach der jüngsten Zinsentscheidung vom 2. November ist etwas ins Stocken geraten. Der Goldpreis fiel zuletzt von seinem Vorwochen-Hoch bei 1.786 Dollar zurück und konsolidiert auf hohem Niveau. Die Gold-Bullen könnten aber schon wieder auf der Lauer liegen, um die nächste Aufwärtswelle einzuleiten. Unterstützung erhalten sie von der Fed, die eine langsamere Vorgehensweise andeutet.

Wie am Montag beschrieben, sollte der Rücksetzer nach dem steilen Anstieg bis in den Bereich um 1.735/25 USD reichen, so kam es dann auch. An der Unterstützungszone drehte der Goldpreis nach oben ab und notiert aktuell bei 1.752 USD. Für Auftrieb sorgte das am Mittwoch veröffentlichte FOMC-Protokoll (Minutes).

Fed treibt Goldpreis

Die Aussicht auf ein vorsichtigeres Zinsanhebungstempo der Fed hat den Dollar geschwächt und die Renditen fallen lassen, was dem Goldpreis zugutekam. Das am Mittwoch veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hat gezeigt, dass eine Mehrheit der Mitglieder der Ansicht waren, dass kleinere Zinsschritte wahrscheinlich bald angemessen wären. Angesichts des rasanten Zinsanstiegs hatten sich einige Ratsmitglieder nämlich besorgt über die Risiken für das Finanzsystem geäußert, falls die Fed ihren aggressiven Kurs fortsetzt.

Beim nächsten Zinsentscheid im Dezember rechnet der Markt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 75,8 % mit einer Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte. Zuvor hob sie den Zins viermal in Folge um 0,75 Prozentpunkte an. Der laufende Zinserhöhungszyklus dürfte aber noch länger andauern, denn die Fed geht von einer höheren Terminal-Rate als erwartet aus. Die Kombination aus einer immer noch hohen Inflation und fallenden Renditen macht das zinslose Gold jedoch wieder attraktiver für Investoren. Wegen des gestrigen Thanksgiving-Feiertags und dem heutigen verkürzten Handel dürften die Impulse für den Goldpreis ausbleiben. Erst in der kommenden Woche könnten wichtige Konjunkturdaten wie die PCE-Kernrate, die ISM Einkaufsmanagerindizes und der Arbeitsmarktbericht für Bewegung sorgen.

Gold im kurzfristigen Aufwärtstrend

Nach dem Sprung auf das Vorwochen-Hoch bei 1.786 Dollar war Gold auf Dollar-Basis leicht überkauft, wie der RSI zeigt. Die jüngste Konsolidierung hat allerdings zum Abbau der überkauften Marktlage beitragen. Halten die Bullen den Goldpreis nun über der Unterstützung von 1.725 Dollar und drücken ihn über die Hürde bei 1.764 USD, könnte der Aufwärtsdrang wieder zunehmen.

Bei einem Ausbruch über das jüngste Hoch von 1.785 USD, rückt die richtungsweisende 200-Tage-Linie bei 1.800 USD sowie die Verlaufshochs aus August bei 1.806 USD in den Fokus. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde das Chartbild weiter aufhellen und zusätzliches Erholungspotenzial freisetzen.

Bei einem Rutsch unter die Unterstützung von 1.735 USD könnte der Goldpreis nochmal das Tief bei 1.725 USD testen sowie das 38,2% Retracement bei 1.720 USD. Hier sollte die Abwärtsdynamik jedoch nachlassen und die Käufer zurückkommen, damit es anschließend wieder Richtung 1.785 USD gehen kann. Andernfalls droht ein Rutsch bis an die runde Marke von 1.700 USD. Ein Rückfall unter 1.681 US-Dollar würde dagegen die Erholung zunichtemachen.

Goldpreis in Dollar: Schwungholen für die nächste Aufwärtswelle - Fed stützt

Gold – Chart von TradingView

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1 Kommentar

  1. Es ist zwar eine gute Zeit physisches Gold zu kaufen. Aber mehr als den Durchschnitt der letzten 50 Jahre sollte man in naher Zukunft nicht an Kursgewinnen erwarten.
    Das kommt erst, wenn die Bankenkrise sich entfaltet, die deutsche Wirtschaft sich auf die Energiepreise eingestellt hat; entweder mit Abwanderung, Drosselung, Pleiten oder Schließungen.
    Dann wird es zu deutlichen Kurssteigerungen kommen, die nicht nur durch das Papiergold getrieben sind. Z. B. 25 Prozent rauf und wieder 15 zurück.
    Mehr als 0,25 bis 0,5% des Vermögen der Deutschen zusätzlich in Gold anlegen, ist kaum möglich.
    Wir werden sehen was kommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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