Gold/Silber

US-Dollar fällt! Gold legt deutlich zu – kommt jetzt die lang ersehnte Erholung?

Gold legt deutlich zu – kommt jetzt die lang ersehnte Erholung?

Unter dem Druck eines starken Dollar sowie steigenden Renditen auf US-Anleihen musste Gold eine Durststrecke verkraften. Der Goldpreis in US-Dollar fiel von seinem März-Hoch bei 2.070 USD auf ein Tief bei 1.680 USD am 21. Juli, das entspricht einem Rückgang von rund 19 Prozent. Trotz deutlich gestiegener Zinsen hat sich der Goldpreis in den vergangenen 12 Monaten nicht abgeschwächt, sondern handelt unter großen Schwankungen in einer Seitwärtsrange.

Zuletzt fiel das gelbe Edelmetall wieder in Richtung der Unterkante, die bei 1.680 USD liegt. An dieser Stelle konnte sich der Goldpreis erneut nach oben abstoßen. Im September wurde die Zone zwischen 1.700 und 1.680 USD zwei weitere Male getestet, aber beide Male standen die Gold-Bullen bereit. Neben technischen Indikatoren gibt es aber auch fundamentale Gründe, die zumindest für eine kurzfristige Erholung sprechen.

Gold: Auftrieb durch fallenden US-Dollar

Es ist zwar noch keine Trendwende in Sicht, die Wahrscheinlichkeit einer Erholung hat aber deutlich zugenommen. Die entscheidenden Impulse für einen Anstieg des Goldpreises kommen vom US-Dollar und den US-Renditen. Durch die kräftigen Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed kam es zu einem rasanten Anstieg der US-Renditen. Besonders die Rendite auf 2-jährige Staatsanleihen hat deutlich zugelegt – aktuell bei 3,47 Prozent. Die steigenden Renditen machen das Halten von Gold teurer, da die Anleger auf die Zinsen der Staatsanleihen verzichten. Die Opportunitätskosten steigen und das zinslose Gold verliert an Attraktivität. Der verschärfte Straffungskurs der Fed hat ebenfalls dazu geführt, dass der US-Dollar deutlich an Stärke gewonnen hat. Da Gold international in Dollar gehandelt wird, macht ein starker Dollar also Investments in Gold in anderen Währungen teurer.

Dementgegen würde ein Rückgang des Dollar den Goldpreis stützen. Genau das sehen wir seit Mittwoch. Der Dollarindex ist von seinem 20-Jahreshoch deutlich zurückgekommen und könnte nun in eine Korrektur übergehen. Angesichts anhaltender falkenhafter Kommentare von Fed-Chef Powell kam es zu starken Abflüssen in den weltgrößten Gold-ETFs. Powell hatte zuvor klargemacht, dass die Fed mit allen Mitteln gegen die hohe Inflation vorgehen wird. Am Dienstag stehen nun die nächste Veröffentlichung der Inflationsdaten in den USA auf dem Terminplan. Es gibt derzeit Spekulationen, dass die Verbraucherpreise deutlich niedriger ausfallen als es der Markt derzeit erwartet. Grund dafür sind unter anderem die stark gefallenen Benzinpreise. Eine positive Überraschung würde Druck von der Fed nehmen, die Zinsen deutlich zu erhöhen, was wiederum den Goldpreis beflügeln könnte.

Goldpreis auf Erholungskurs – Wie weit kann es gehen?

Den Gold-Bullen ist es zuletzt gelungen, die Marke von 1.700 US-Dollar mehrfach zu verteidigen. Seitdem sehen wir eine Erholung des Goldpreises. Im heutigen Handel setzt sich die Aufwärtsbewegung fort und hat schließlich den Widerstand bei 1.723 USD überwunden. Dabei ist der Goldpreis auf den höchsten Stand seit dem 30. August geklettert. Kann sich der Preis per Tagesschluss über der Hürde halten, besteht jedenfalls eine gute Chance auf eine Fortsetzung der Erholung. Auf der Oberseite sind zunächst die Marken bei 1.741 und 1.755 USD interessant. Steigt der Goldpreis anschließend noch über das Zwischenhoch bei 1.764 USD wäre eine kurzfristige Trendwende gelungen. Dann rückt die Hürde bei 1.780/85 USD in den Fokus. Die technische Voraussetzung für eine Erholung ist, dass die jüngst markierten Tiefs oberhalb von 1.680 USD halten.

Goldpreis: fallender Dollar und Rendite geben Auftrieb - Erholung

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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