Gold/Silber

World Gold Council meldet markantes Nachfrageminus – warum Anleger dies getrost ausblenden können

Ein Barren Gold

Die aktuellen vom World Gold Council vorgelegten Quartalszahlen zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage bei Gold sehen auf den ersten Blick nicht gerade vielversprechend aus – an den positiven Perspektiven von Gold ändert sich dadurch jedoch nichts.

Negative Vorzeichen bei Angebot und Nachfrage für Gold

Die internationale Lobbyorganisation World Gold Council meldete in seinen quartalsweise erscheinenden „Gold Demand Trends“ hinsichtlich der weltweiten Goldnachfrage für Q3 einen Rückgang in Höhe von sieben Prozent p.a. auf 831 Tonnen. Beim Angebot stellte sich ein Minus von 3,2 Prozent p.a. auf 1.238,9 Tonnen ein, was ausschließlich auf den massiven Einbruch der Sekundärproduktion (Recycling) auf 298,0 Tonnen (-22,0 Prozent) zurückzuführen war. Teilweise kompensiert wurde dies durch den Anstieg der Primärproduktion (Goldminen) auf 959,5 Tonnen (+4,4 Prozent).

Interessant dabei: Die verschiedenen Marktsegmente entwickelten sich extrem unterschiedlich. Während zum Beispiel die Schmucknachfrage (+33,0 Prozent auf 442,6 Tonnen) und das Kaufinteresse der Notenbanken von minus 10,6 Tonnen auf plus 69,3 Tonnen stark zugenommen haben, belasteten die massiven ETF-Abflüsse in hohem Maße die Bilanz für die Monate Juli bis September. Nachdem in der vergleichbaren Vorjahresperiode corona-bedingte Zuflüsse in Höhe von 273,9 Tonnen registriert wurden, gab es ein Jahr später markante Abflüsse von 26,7 Tonnen zu beklagen.

Fazit: Warum Anleger dies getrost ausblenden können

Anleger sollten sich aus folgenden Gründen von den jüngsten Zahlen des World Gold Council auf keinen Fall nervös machen lassen. Erstens: Das verstärkte Kaufinteresse mehrerer Notenbanken sollten Privatanleger eindeutig als positiven Faktor interpretieren, schließlich deutet diese Entwicklung durchaus auf ein nachlassendes Vertrauen in die Weltleitwährung Dollar und andere Fiat-Währungen hin. Aus diesem Grund sollte jeder Privathaushalt neben Geld auch Gold besitzen. Zweitens: Gemessen an den enormen Goldabflüssen bei ETFs kann man dem Goldpreis trotz der bis dato aufgelaufenen Verluste von 5,2 Prozent ein gewisses Maß an relativer Stärke attestieren. Dies lässt den Schluss zu, dass das gelbe Edelmetall nach unten hin gut abgesichert erscheint.

Drittens: Für den Fall, dass wir eine markante Erholung der Weltwirtschaft sehen werden, dürfte insbesondere die Schmucknachfrage aus Indien und China für gute Laune sorgen, schließlich hat das chinesische Regime seinen Bürgern den Erwerb von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, der von vielen bereits als „digitales Gold“ betrachtet wird, verboten. Viertens: Sollte die Weltkonjunktur aufgrund der zahlreichen Produktions- und Lieferprobleme in den Stagflationsmodus (geringes Wachstum bei hoher Inflation) wechseln, dürfte vor allem eine Anlageklasse gefragt sein: Gold.

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