Kann der „Goldrausch“ weitergehen, und das unabhängig von den Zinssenkungshoffnungen bei Fed, EZB und Co? Wenn die Zentralbanken weiterhin massiv als Käufer auftreten, ist dies möglich. Gestrige Daten des World Gold Council (WGC) zeigten, dass Zentralbanken weltweit im November netto 53 Tonnen Gold aufgekauft haben. China stockte im November um 5 Tonnen auf.
China-Zentralbank kauft wieder Gold
Heute meldet der WGC-Analyst Krishan Gopaul frische Daten der chinesischen Zentralbank „People’s Bank of China“, wonach sie ihre Reserven an Gold im Dezember um weitere 10 Tonnen aufgestockt hat. Damit erhöht die Zentralbank in Peking den zweiten Monat in Folge ihre Bestände, nachdem vorher seit April kein Anstieg verzeichnet werden konnte. Laut WGC hat die chinesische Zentralbank damit ihre Bestände an Gold im Gesamtjahr 2024 um 44 Tonnen auf 2.280 Tonnen ausgeweitet. Springen nun vermehrt private und institutionelle Investoren auf den Gold-Zug auf, in der Hoffnung auf eine Fortsetzung der Rally, die von Zentralbankkäufen gestützt wird? Möglich wäre es.
The People’s Bank of China data shows its #gold reserves rose by 10t in December – the second consecutive month it has reported an increase. Based on available data, it means that the PBoC’s gold reserves rose by 44t in 2024, to 2,280t. pic.twitter.com/GnlI0Fc5dp
— Krishan Gopaul (@KrishanGopaul) January 7, 2025
XAUUSD Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis in den letzten zwölf Monaten.
Aktueller Auftrieb im Goldpreis
Aktuell sieht das Bild bei Gold vorsichtig optimistisch aus. Dazu schreibt Bloomberg heute: Der Goldpreis steigt aufgrund der Dollar-Schwäche leicht an, da Händler die Risiken für den Welthandel abwägten, nachdem der designierte Präsident Donald Trump einen Bericht dementierte, wonach er seine Pläne für allgemeine Zölle abschwächen könnte.
Gold wird bei 2.640 Dollar pro Unze gehandelt, nachdem der Goldpreis in den beiden vorangegangenen Sitzungen niedriger geschlossen hatte. Die Unsicherheit über die mit Spannung erwarteten Maßnahmen der USA trug dazu bei, dass die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen am Montag auf den höchsten Stand seit Mai stiegen, während der Dollar fiel. Das Edelmetall sieht sich in der Regel mit Gegenwind durch höhere Renditen konfrontiert, erhält aber Unterstützung durch eine schwächere US-Währung.
„Gold wird sich in einer Spanne konsolidieren, dürfte aber aufgrund von Käufen als sicherer Hafen mit einer positiven Tendenz gehandelt werden“, sagte Pranav Mer, Analyst bei JM Financial Services Ltd. in Mumbai, in einer Notiz.
Der Goldpreis stieg im vergangenen Jahr um 27 % und erreichte damit einen Rekordwert, der zum Teil durch die Lockerung der Geldpolitik in den USA angetrieben wurde. Allerdings verlor die Rallye an Schwung, nachdem der Wahlsieg von Trump den Dollar beflügelte. Für dieses Jahr rechnen die Bullen nun mit weniger beeindruckenden Gewinnen, da Goldman Sachs das Ziel für Gold, das 3.000 US-Dollar erreichen sollte, auf Mitte 2026 verschob, da die Bank mit weniger Zinssenkungen der US-Notenbank rechnet.
Vor diesem Hintergrund fielen die bullischen Wetten von Hedgefonds auf Gold auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten, wie Daten der Commodity Futures Trading Commission zeigen. Der für Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht sollte eine moderate, aber immer noch gesunde Entwicklung des Arbeitsmarktes zeigen. Die Daten werden die Ansicht, dass die Fed angesichts der erneuten Inflationssorgen bei der Senkung der Zinssätze im Jahr 2025 einen vorsichtigeren Ansatz verfolgen wird, wahrscheinlich nicht ändern. In dieser Woche wird auch das Protokoll der Fed-Sitzung vom Dezember erwartet.
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Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Autor dieses Artikels ist mittelbar oder unmittelbar in Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate investiert: Gold.
FMW/Bloomberg
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