Gold

Bankanalyse Gold-Rekord: „Jeder Rückgang ist ein attraktiver Einstiegspunkt“

Die Gold-Rally ist gigantisch. Laut einer aktuellen Bankanalyse bietet jeder Rückgang im Goldpreis einen attraktiver Einstiegspunkt.

Grafik: Zenartix-Freepik.com

Heute Vormittag hat der Goldpreis die große runde Marke von 3.500 Dollar erreicht. Auch wenn wir aktuell Kurse bei 3.426 Dollar sehen: Der Anstieg der letzten Wochen war gigantisch! Von 2.620 Dollar zum Jahresanfang ist Gold um 800 Dollar angestiegen (siehe XAUUSD Chart). Zuletzt trieben der Handelskrieg und Trumps Angriffe auf die Unabhängigkeit der Fed viele Anleger in das Edelmetall als sicherer Fluchthafen (mehr dazu hier). Aktuell sagt eine Bankanalyse, dass der Anstieg weiter laufen könnte, und dass jeder Kursrückschlag ein guter Einstieg sei.

Chart zeigt steigenden Preis für Gold seit Jahresanfang

Gold-Rally ohne Ende? Bankanalyse

„Die beeindruckende Gold-Rallye, die die Erwartungen der meisten Analysten für das gesamte Jahr übertrifft, bedeutet, dass wir uns nun in unbekanntem Gebiet befinden. Traditionelle Faktoren, die einst den Goldpreis beeinflusst haben, wie die US-Inflation und die Zinssätze, sind nicht mehr die Haupttreiber. Stattdessen heizen die Unsicherheit über die Zölle und die Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum, kombiniert mit der Marktreaktion auf die Kritik an der Fed, die Nachfrage nach sicheren Anlagen an“, so sagt es heute Kerstin Hottner, Head of Commodities bei Vontobel.

Zuflüsse in Gold-ETFs noch unter Höchstständen

Dieses Kaufinteresse zeigt sich ihrer Aussage nach auf dem Gold-Futures-Markt und sogar bei den Zuflüssen in Gold-ETFs, die in letzter Zeit deutlich zugenommen haben (8% seit Jahresbeginn). Sie liegen jedoch immer noch rund 20% unter ihren Höchstständen von 2020, so dass noch viel Spielraum für eine Aufholjagd besteht. Zudem sei die Nachfrage der Zentralbanken, insbesondere aus Schwellenländern, nach wie vor solide. Mit einem durchschnittlichen US-Zollsatz, der von 2,4% im Jahr 2025 auf über 20% Anfang April gestiegen ist, seien die Inflationsrisiken nach oben gerichtet, während die Wachstumsperspektiven eher nach unten gerichtet sind.

In einem solchen Umfeld sollte Gold laut Kerstin Hottner profitieren. Weiter führt sie aus: „Und wir glauben, dass jeder Rückgang des Goldpreises ein attraktiver Einstiegspunkt ist. Wenn die Nachfrage nach sicheren Anlagen in den kommenden Monaten stark bleibt, könnte Gold bis Mitte des Jahres, wenn nicht sogar früher, die Schwelle von 3.700 US-Dollar überschreiten. Die Unabhängigkeit der Fed ist bedroht. Es steht eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Zusammenhang mit der Entlassung von Direktoren anderer unabhängiger Behörden an. Wenn diese Entscheidung zugunsten solcher Entlassungen ausfällt, könnte sie auch auf die Fed übertragen werden. Dieses Risiko wird derzeit unterschätzt und könnte zu weiteren Goldkäufen führen, falls es eintritt.“

Preis dämpft Schmucknachfrage

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Gold auch einigem Gegenwind ausgesetzt sein könnte. Wenn der Preis eines Rohstoffs so hoch und so schnell steigt, kommt in der Regel irgendwann ein Nachfrageeinbruch, so Kerstin Hottner. Der Schmuckverkauf schwäche sich bereits angesichts der Rekordpreise ab, was die Goldnachfrage beeinträchtige. Das Nachfragevolumen des Schmuckmarktes sei etwa doppelt so groß wie das der Zentralbanken im Jahr 2024 und daher ein wichtiger Treiber. Weiter schreibt sie: „Wenn Sie Schmuck kaufen, machen Sie das normalerweise mit einem festen Budget und nicht, weil Sie an einen bestimmten Goldanteil denken. Das reduziert die Menge an gekauftem Gold. Auch einige Zentralbanken, die in den letzten Jahren die Hauptquelle der Gold-Nachfrage waren, verfolgen einen taktischeren Ansatz und halten weitere Käufe in Erwartung eines Preisrückgangs zurück.“



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

17 Kommentare

  1. „… Jeder Rückgang ist ein attraktiver Einstiegspunkt…“

    In meinen Augen ein gefährlicher Ratschlag angesichts der Tatsache, dass die Goldrally mit einem einzigen Namen verbunden ist: Donald Trump.
    Es ist wie damals während der Euro/Griechenlandkrise, als die Titelseite eines bekannten deutschen Mediums mit Goldbarren vollgepflastert war. Gefühlt jeder kaufte Gold, einige Wahnsinnige gingen „All In“.
    Dann kam das schmerzliche Erwachen, als der Goldpreis fiel wie ein Stein.
    Es schadet nicht, in Gold investiert zu sein, aber eben nicht erst seit gestern, nicht erst seit jeder davon spricht.

    1. @Columbo, ich habe mich heute im XAUEUR bei etwa 3015 vorübergehend auf die Short-Seite geschlagen. Aber für Long wäre übergeordnet sogar noch Luft. Ich bin sehr gespannt was der Markt daraus macht. Das ist schon ein beeindruckender Hype, unterstützt durch die Rhetorik eines Wahnsinnigen aus den USA. Der Dollar wird aber schon bald zurückkommen, schon alleine aus technischer Sicht. Dann wird es für Gold schwieriger.

      1. XAUEUR Short macht momentan Freude.

      2. Den Großteil von XAUEUR Short bei 2855 geschlossen. Das sind 5.3% Gewinn, gehebelt mit 40, ergibt sich ein Gewinn von 212% auf das eingesetzte Kapital.

        Schönen Feiertag noch!

      3. Zweite Welle bei 2840 geschlossen.

  2. Hansueli Wermelinger

    Wie toll doch dieser Ratschlag ist, den lieferten dieselben aber nicht, als Gold noch bei 280 Dollar / Unze in 2000 lag. Damals hiess es – Internetaktien – jeder Rückgang ein attraktiver Einstiegspunkt.

    1. Wie kommen Sie darauf? Gold wurde immer empfohlen. Nur ist es Gebiet der „Contrarians“, der Mainstream kümmert sich wenig darum und hat kaum Fachkenntnisse darüber.

  3. Der Doktor ist derPatient

    Wirklich ein kluger Kopf dieser Columbo, er hat gemerkt, dass Trump der einzige Grund für die Goldrally ist, die schon Jahrzehnte dauert.
    Es muss wirklich hart sein als Goldbasher explodierenden Goldpreis und absaufende Aktien zu sehen.
    Dabei wird er nicht müde andere vor Gesundheitsschäden, Langeweile und Einsamkeit zu warnen.
    Wenn ich denke, wie entspannt sich der Goldkönig in Andalusien an der Sonne erfreut. Diese Goldphobie ist
    dämlich.

    1. „…Diese Goldphobie ist
      dämlich…“

      Haha, bin in Gold investiert, und das gar nicht so wenig🤭.

  4. Bashing ist wie Fashing,lauter Narren

    @ Columbo, das haben sie schon mehrmals geschrieben, also umso dämlicher das Goldbashing. Von den explosiven ETFs haben sie nur immer positiv geschrieben, darum kommen sie so verwirrt daher.
    Oder geht es schlussendlich doch nur um Helmutbashing ? Das wäre für einen gebildeten Gutmenschen noch dämlicher.

    1. @Bashing

      Wo liegt das Problem? Kaum rudert Trump zurück, steigt der Aktienmarkt.
      Und wenn nicht, steigt halt Gold. Wie gesagt, ich plädiere für beides.
      Und ich plädiere dafür, aus keinem Asset eine Religion zu machen.
      Haben Sie das immer noch nicht verstanden?

  5. Doktor bleib bei deinen Spritzen

    @ Sie machen doch die Religion, 90% ihrer Kommentare sind Goldbashing oder Helmut- Bashing, bleiben noch 10% für provokatives Schönreden.

    1. Verehrter Herr @Doktor, ich mache kein Bashing, ich weise nur auf paranoides Verhalten hin.

      1. Der Wechselbalg scheint eine Gold Shortphobie und eine Aktien Longphobie zu haben. Da bräuchte es eine riesige Spritze, direkt ins Hirn bzw. in den Hohlraum.

  6. Alle Eier in einen Korb legen ist immer besonders riskant.

  7. Der Doktor ist der Patient

    @ Columbo, bei Diagnosen und besonders bei Ferndiagnosen sollte man immer eine Zweitmeinung einholen. Diese hat ergeben,dass Helmut ein verdienter ,bodenständiger Handwerker war, der sich verständlicherweise an seinem stresslosen Goldvermögen freut. Da sie als erfolgreicher Goldanleger diese Anlage immer wieder in Zweifel ziehen, deutet eher auf paranoide Anzeichen ihrerseits hin. ( Misstrauen)
    Von einem Bergdoktor hätte ich einen besseren Charakter erwartet, denn das immense Gold- und Helmutbashing deutet nicht auf einen Gutmenschen hin.

  8. …und es fällt und fällt und fällt…aber ist ja auch ein schweres Metall😉.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Exit mobile version
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

67,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.