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Gold Royalities – die Lizenz zum Golddrucken

Edelmetall-Streaming Firmen sind eine Alternative, um auf steigende Edelmetall-Preise zu spekulieren!

Gold Roaylties

Gold Royalities: Die Geldquelle hinter der Goldmine – Edelmetall-Streaming Firmen

Die meisten Investoren kennen Gold, Gold-ETFs, Goldminen-Aktien und CFDs auf den Goldpreis, aber die wenigsten Anleger kennen das lukrative Geschäft der Edelmetall-Streaming Firmen, der sogenannten Gold Royalities.

Das schöne, wohlklingende Wort Royalities bedeutet Lizenzgebühren. Das Geschäftsmodell basiert darauf, großen Minenbetreibern wie Glencore oder Newmont Kapital für den Bergbau oder die Exploration zur Verfügung zu stellen. Bei der Hauptförderung von Kupfer oder Eisen fallen Edelmetalle häufig als Nebenprodukt des Abbaus an.

Das ausgeliehene Kapital wird dann aus den laufenden Edelmetall-Fördermengen zu einem für den Kapitalgeber vorteilhaften Preis zurück bezahlt. Die kapitalgebende Firma hat keine Eigentumsrechte an der Miene und nimmt die Rolle eines stillen Investors ein. Verträge dieser Art haben eine jahrzehntelange Laufzeit, in der Regel 20 bis 30 Jahre lang, und sind sehr lukrativ. Die einfachsten Lizenzverträge belaufen sich auf einen prozentualen Anteil von 1 bis 5 Prozent der Fördermenge. Solche Finanzierungsmodelle sind nicht nur im Goldbergbau gängig, alleine in 2019 wurden ca. 15 Milliarden US Dollar über solche Lizenzverträge investiert, sondern werden bei besonders kapitalintensiven Rohstoff-Förderungen als Finanzierungsquelle gerne in Anspruch genommen. Auch die Suche nach neuen Rohstoff-Quellen, die Exploration, wird oft ähnlich finanziert. Schließlich verschlingen solche großindustriellen Projekte enorme Ressourcen an Material und Kapital und beinhalten ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko.

Gold: Wer sind die Big Player im Edelmetall-Streaming Markt?

Der Pionier der Branche ist Franco-Nevada (FNV) und sitzt in Toronto, Kanada. Die Firma wurde 1983 als Franco-Nevada Mining Limited von Seymour Schoulich und Pierre Lassonde mit einem Startkapital von 2 Millionen US Dollar gegründet, 1985 der erste Royalities-Vertrag mit der Goldstrike Mine in Kanada abgeschlossen. Bis zur Übernahme 2002 durch die Newmont Mining war Franco-Nevada die führende Firma im Geschäft mit Gold Royalities.

2007 bot Newmont Mining ein ganzes Bündel an Royalities zum Verkauf an. Das Franco-Nevada Team trennte sich von Newmont und führte einen IPO durch, um den erforderlichen Kaufpreis von 1,2 Milliarden US Dollar aufzubringen. Der Börsengang 2007 war einer der Größten in Kanada und spülte 1,1 Milliarden Kanadische Dollar in die Unternehmenskasse. Seitdem ist das Unternehmen an der Börse Toronto und an der NYSE gelistet.

Franco-Nevada hat sein Portfolio konsequent ausgebaut, zum 31. März 2021 bestand es aus 400 einzelnen Beteiligungen, von denen 80 Prozent Minen und der Rest Energie-Rohstoffquellen sind. Aktuelle fließen Einnahmen aus 54 Minen und 55 Energie-Quellen in die eigenen Tresore, 223 Minenprojekte befinden sich noch im Explorations-Status. Franco-Nevada deckt mit seinen Lizenzverträgen laut eigenem Geschäftsbericht eine Gesamt-Explorations-Fläche von 47.300 Km² ab, das ist mehr als 18 Mal die Fläche des Saarlandes oder die gesamte Fläche Hollands.

70 Prozent der Einnahmen erzielt man mit Goldminen, 11 Prozent mit Silberminen. In Lateinamerika werden knapp die Hälfte aller Einnahmen erwirtschaftet, gefolgt von Kanada, den USA und Australien. In Europa und Asien ist Franco-Nevada kaum vertreten. Mit seinen Beteiligungen generierte Franco-Nevada in 2020 über 1 Milliarde US Dollar Umsatz. Das Unternehmen ist praktisch schuldenfrei. Die Dividende wurde seit Börseneinführung konstant erhöht. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 32 Milliarden US Dollar ist Franco-Nevada das wertvollste Edelmetall-Streaming Unternehmen der Branche.

Edelmetall – Streaming als lukratives Geschäftsmodell

Den zweiten Rang der wertvollsten Unternehmen der Branche belegt Wheaton Precious Metals Ltd. (WPM). Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 22 Milliarden US Dollar, der Umsatz lag 2021 bei 1,2 Milliarden US Dollar. Das Unternehmen wurde von dem Kanadier Peter Derek Barnes 2004 gegründet und sitzt in Vancouver, Kanada. Wheaton ist hauptsächlich in Nord- und Südamerika tätig und stärker in Silber-Minen engagiert. Fünf weitere börsennotierte Unternehmen sind ebenfalls noch in dieser Branche tätig, Sandstorm (SAND), RoyalGold (RGLD), Osisko (OR), Metalla (MTA) und Gold Royalities (GROY).

Gold Royalities Firmen stellen eine interessante Alternative da, um auf steigende Edelmetall Preise zu spekulieren. Auch die langfristige Performance, insbesondere von Franco-Nevada, ist beeindruckend.

Gold Royalties

Grafik: Franko-Nevada, Wheaton relativ zum S&P500, GoldMiners ETF und SPDR Gold Trust seit 2012
Kursdaten aus https://de.tradingview.com

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