Die Banken in den USA haben von der fulminanten Gold-Rally im ersten Quartal profitiert. Die Händler von JPMorgan oder Morgan Stanley erlösten 500 Millionen Dollar mit Edelmetallen, während der von Trump angezettelte Zollstreit die Nachfrage nach sicheren Häfen ankurbelte. Aufgrund der Zollpanik lieferten Händler eine riesige Menge Goldbarren in die USA, da sich dort eine Arbitragemöglichkeit bot.
Gold-Händler profitieren von Zollpanik
Laut einem Bericht von Bloomberg erzeilten Edelmetallhändler bei Top-Banken wie JPMorgan und Morgan Stanley im ersten Quartal ihr bestes Ergebnis seit fünf Jahren – zum Teil dank einer Arbitragemöglichkeit, die einen Ansturm von Goldbarren in die USA auslöste.
Zwölf führende US-Banken erzielten im ersten Quartal 2025 zusammen 500 Millionen Dollar an Erträgen aus Edelmetallen, was den zweithöchsten Wert in einem Jahrzehnt darstellt, wie aus Daten der Crisil Coalition Greenwich hervorgeht. Laut den Daten des Marktforschungsunternehmens entspricht dies etwa dem Doppelten der durchschnittlichen Erträge pro Quartal in den letzten zehn Jahren.
Ein Teil des Gewinns stammt aus einer lukrativen Prämie für Goldbarren in den USA. Die Befürchtung, dass Edelmetalle mit Zöllen belegt werden könnten, veranlasste die Händler, riesige Mengen an Gold und Silber in die Lager der US-Terminbörsen zu liefern.
Die Gold- und Silberpreise an der New Yorker Comex-Börse stiegen im ersten Quartal sprunghaft über andere internationale Referenzwerte an. Das bedeutete, dass Händler Edelmetalle an Handelsplätzen wie London, der Schweiz oder Hongkong kaufen und in die USA transportieren konnten, um einen Gewinn zu erzielen, bevor die Zölle in Kraft traten. Eine ähnliche Dynamik war im Jahr 2020 zu beobachten, als die Pandemie den kommerziellen Flugverkehr lahmlegte und den Banken, die einen Weg fanden, Edelmetalle nach New York zu transportieren, eine anhaltende Arbitragemöglichkeit bot.
Morgan Stanley und JPMorgan mit Rekordlieferungen
Wie aus den Börsendaten hervorgeht, lieferte Morgan Stanley im ersten Quartal mit 67 Tonnen mehr Gold als jede andere Bank, um damit eigene Comex-Positionen auszugleichen. Diese Menge des Edelmetalls ist bei den derzeitigen Marktpreisen etwa sieben Milliarden Dollar wert.
JPMorgan, der führende Edelmetallhändler, lieferte Gold im Wert von mehr als 4 Mrd. US-Dollar, um Februar-Futures-Kontrakte abzurechnen und verzeichnete damit eine der größten täglichen Lieferankündigungen in der Geschichte der Börse. Der Handel kam schließlich im April zum Erliegen, als Goldbarren von den gegenseitigen Zöllen des Pakets von Präsident Donald Trump ausgenommen wurden.
Morgan Stanley und JPMorgan lehnten eine Stellungnahme ab.

Banken, die mit Gold handeln – und insbesondere JPMorgan – haben in der Vergangenheit von Preisverwerfungen auf der anderen Seite des Atlantiks profitiert. Beispiellose Arbitragemöglichkeiten verhalfen der Metallabteilung der Bank im Jahr 2020 zu einer Rekordsumme von einer Milliarde Dollar.
Die durch die Zollpläne von Präsident Donald Trump ausgelöste Volatilität trieb auch die Erträge der zwölf Banken in die Höhe, sagte Angad Chhatwal, Leiter der Abteilung für festverzinsliche Wertpapiere, Währungen und Rohstoffe bei Coalition. Die Handelsvolumina auf dem Londoner Markt sind in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen – vor dem Hintergrund einer atemberaubenden Rallye des Goldpreises, der sich seit Ende 2022 verdoppelt hat.
FMW/Bloomberg
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Ich denke, dass die Banken wissen was auf sie zukommt.
Und da Gold nun nach Basel III als Tier 1 angesehen wird, können sie damit Eigenkapital halten, ohne es noch zusätzlich zu besichern.
Ganz abgesehen.von den Kursgewinnen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut